SPEKTAKULÄRER NACHTEINSATZ – FEUERWEHR RETTET JUGENDLICHEN VOM HOCHOFEN

Ein Jugendlicher musste aus 45 Metern Höhe gerettet werden (Foto: Höffken)

Hattingen – Am heutigen (18. Dezember 2021) frühen Morgen wurde die Feuerwehr Hattingen um 00:38 Uhr zum Hochofen auf dem früheren Hüttengelände alarmiert. „Gemeldet war eine Person in Notlage auf dem Hochofen“, sagte Feuerwehrpressesprecher Jens Herkströter vor Ort zum en-reporter von RuhrkanalNEWS.

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„Wie sich für die zuerst eintreffenden Kräfte herausstellte, machte sich eine Person in etwa 45 Metern Höhe bemerkbar, die sich in einer „Zwangslage“ befand“, so der Pressesprecher. Innerhalb weniger Minuten nach Alarmierung trafen schon Notarzt und Rettungskräfte der Falck-Rettungswache aus Bredenscheid auf dem Gelände des Hochofens ein. Auch Kräfte der Polizei einschließlich Dienstgruppenleiter begaben sich dann auf eine Höhe von 45 Metern, um sich um den Jugendlichen zu kümmern.

Vor Ort stellte sich heraus, dass der junge Mann mit seinem Bein zwischen die Außenbrüstung und ein Rohr geraten war. Dabei hat er sich Verletzungen im Beinbereich zugezogen. Da das Bein eingeklemmt war, konnte er sich nicht aus eigener Kraft aus der Zwangslage befreien. Dann begann eine aufwendige dreistündige Rettungsaktion. Der Jugendliche wurde zunächst durch Notarzt und durch die Notfallsanitäter des Rettungsdienstes erstversorgt.

Aufwändig gestaltete sich dann schon für die zahlreichen Feuerwehrfrauen und -männer der Feuerwehr Hattingen unter der Leitung von Dr. Jutta Dinca von der Hauptwache der Materialtransport auf eine der oberen Ebenen des früheren Hochofens, denn der eingeklemmte Jugendliche musste befreit werden.

Die Feuerwehr Einsatzkräfte schafften dann elektrisches Schneidgerät nebst Zubehör auf den Hochofen, eine kraftzehrende Tätigkeit. Schließlich wurde mit einem Trennschleifer ein Teil der Brüstung entfernt um das verletzte Bein des Mannes zu befreien.

Die Höhenrettungskräfte der Berufsfeuerwehr Essen treffen am Hochofen ein (Foto: Höffken)

Höhenretter der Feuerwehr Essen hinzugezogen – Nächtlicher Funkenflug am Hochofen

Recht schnell war allen Rettern klar, dass für den späteren Transport des verletzten Jugendlichen eine spezialisierte Höhenrettungseinheit angefordert werden musste. Die Rettungsleitstelle alarmierte dazu die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Essen, die nach einer Alarmfahrt in Begleitung von Brandrat Markus Lau vom Essener Einsatzführungsdienst in Hattingen eintrafen.

Nach einigen Flexarbeiten der Feuerwehrkräfte konnte das Bein des Jugendlichen aus der Zwangslage hoch oben auf dem Hochofen befreit werden. Die Höhenretter bereiteten in ca. 45 Metern Höhe alles für einen sicheren Transport des Verletzten vor. In einem speziellen Tragekorb wurde der Mann dann außen am Hochofen in Begleitung eines Höhenretters gut gesichert abgeseilt – eine nicht alltägliche Rettungsaktion. Nach weiterer medizinischer Versorgung im Rettungswagen erfolgte dann der Transport in eine Bochumer Spezialklinik.

Der verletzte Jugendliche wurde sicher „zu Boden gebracht“ (Foto: Höffken)

Das gesamte benötigte Material musste dann aus luftiger Höhe vom Hochofen wieder heruntergebracht werden. Ein Kraftakt selbst für gut trainierte Feuerwehrkräfte. Nach drei Stunden war dann der nächtliche Einsatz am Hochofen auf dem Gelände des Industrie-Museums beendet. Alarmiert waren die hauptamtlichen Kräfte, die Löschzüge Mitte und Nord, Rettungsdienst und Notarzt sowie die Höhenrettung der Feuerwehr Essen.

Eine kurze Nacht für alle Berufsrettungskräfte, insbesondere aber auch für alle ehrenamtlichen Frauen und Männer unserer Feuerwehr Hattingen, die um halb eins aus den Betten geholt wurden. Die Kräfte der Polizei fertigten eine Anzeige gegen den Jugendlichen aus. Hier ein Video vom Einsatz

Eine Rettungsaktion aus 45 Metern Höhe (Foto: Höffken)
Ein nicht alltäglich nächtlicher Einsatz für die Rettungskräfte (Foto: Höffken)