SPATENSTICH FÜR AAV-NEUBAU IN HATTINGEN

Rainer Sommer (1. stellv. Bürgermeister der Stadt Hattingen), Umweltminister Oliver Krischer, Dr. Hans Richter, stellv. Verbandsvorsitzender des AAV, Dr. Roland Arnz, AAV-Geschäftsführer sowie Olaf Schade (Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises) Foto: AAV

Hattingen- Am Montag (31. Juli 2023) erwartete der AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung neben vielen weiteren Gästen NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) zum offiziellen Spatenstich seines Neubaus auf dem Grundstück am Ruhrhang 2 im Gewerbe- und Landschaftspark Henrichshütte in Hattingen. Außerdem nahmen der Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, Olaf Schade (SPD), der erste stellvertretende Bürgermeister der Stadt Hattingen, Rainer Sommer (SPD), der stellvertretende Vorsitzende des AAV, Dr. Hans Richter, und AAV-Geschäftsführer Dr. Roland Arnz den Spaten in die Hand .

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Bau einer neuen Geschäftsstelle auf dem Gelände der Henrichshütte

Der Verband wird dort innerhalb der kommenden rund neun Monate eine neue Geschäftsstelle errichten lassen. Sein bisheriger Sitz im Technologie- und Gründerzentrum Hattingen (TGH) an der Werksstraße 15 wurde im Laufe der Jahre mit zunehmenden Aufgaben und einer vergrößerten Mitarbeiterschaft zu eng. Die Geschäftsstelle ist dort auf vier Etagen verteilt, mit zu langen Wegen für die Zusammenarbeit. Auch haben Berechnungen im Vorfeld der Entscheidung für die Durchführung des Bauvorhabens gezeigt, dass die neue Geschäftsstelle langfristig wirtschaftlicher betrieben werden kann.

Das neue Gebäude wird auf einer rund 2.800 m² großen ehemals industriell genutzten Brachfläche errichtet, die bis zur Schließung 1989 als Lagerfläche der Henrichshütte genutzt wurde. Die Fläche wurde 1959 durch eine Ruhrverlegung für die Henrichshütte gewonnen und ist dabei bis zu einer Mächtigkeit von 4 m mit Schlacken aufgefüllt worden.

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen zweigeschossigen Zweckbau in L-Form mit Längen von 35 bzw. 26 m und einer Breite von 11 m, einer Höhe von 7,5 m und einer Grundfläche von 570 m².

Energetisches Gesamtkonzept zur Schonung von Ressourcen

Bei der Planung des energetischen Gesamtkonzeptes wurde auf einen sorgsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen geachtet. Die Erdwärme wird direkt vor Ort genutzt. Das Grundstück ist die eigene Energiequelle. Möglich machte das auch die notwendige besondere Gründung des Gebäudes. Da die Schlacken im Untergrund durch die Einlagerung von Wasser quellen können, wird das Gebäude auf 47 Pfählen gegründet, die mit einer Tiefe von 13 bis etwa 14 m in den natürlich anstehenden Untergrund eingebunden werden. Spiralförmige Wärmetauscher-Leitungen machen die Pfähle zu Energiepfählen, die wie ein Energie- oder Wärmespeicher arbeiten. Im Winter wird das Gebäude über eine Wärmepumpe beheizt. Hierfür wird Wärme aus dem Energiespeicher entnommen und dem Gebäude zugeführt. Mit diesem System kann das Gebäude im Sommer auch gekühlt werden, indem Wärme aus dem Gebäude in die Energiepfähle abgeführt wird. Im Winter wird diese Energie dann dem Boden wieder entzogen und zum Heizen der Gebäude verwendet. Dabei wird auf ein möglichst ausgeglichenes Verhältnis von Wärmeentzug zu Wärmeeintrag geachtet.

Unterstützt wird das Kühl-/Heizsystem durch eine Dach-Photovoltaikanlage, die im Wesentlichen den Strom zum Betrieb der Wärmepumpe liefert. Für Pkw und E-Bikes sind jeweils fünf Ladestationen eingeplant. Zusätzlich sind eine Dachbegrünung und ein unterirdisches Regenrückhaltebecken vorgesehen. Die Gestaltung der Außenanlagen erfolgt möglichst naturnah, um geeignete Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen.

Der stellvertretende Verbandsvorsitzende Dr. Hans Richter sagt dazu: „Verhältnismäßige, innovative und pragmatische Lösungen zu finden, ist eine Stärke des Verbandes, die sich auch hier bei dem eigenen Flächenrecyclingprojekt zeigt. Das Gesamtkonzept des Gebäudes passt in die Zeit und ist auf die weiter erfolgreiche Arbeit des AAV in der Zukunft gerichtet.“ Und Dr. Roland Arnz, der Geschäftsführer des AAV, freut sich sehr, „dass die eigene Geschäftsstelle jetzt Realität wird. Nach einer langen Planungs- und Entscheidungsphase können wir ab dem Frühjahr in einem modernen Gebäude mit kurzen Wegen zusammenarbeiten. Ich bin mir sicher, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den neuen Räumen sehr wohl fühlen werden.“

AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung

Der AAV ist ein bundesweit einzigartiges Kompetenzzentrum für Flächenrecycling und Altlastensanierung, in dem Land, Kommunen und Wirtschaft partnerschaftlich zusammenarbeiten. Durch ein Landesgesetz 1988 gegründet, beseitigt die unabhängige, selbstverwaltete Körperschaft des öffentlichen Rechts überall dort Altlasten in Boden und Grundwasser, wo ein Verursacher der Verunreinigungen zum Beispiel nicht haftbar gemacht werden kann. So schützt der AAV Mensch und Umwelt vor Gefahren. Und macht zugleich wertvolle, meist attraktiv gelegene und gut erschlossene Flächen neu nutzbar. Damit unterstützt der AAV die Landesregierung wirkungsvoll bei ihrem Ziel, den Verbrauch von Natur- und Freiflächen zu reduzieren. Der Verband ist bei den Projekten in der Regel Maßnahmenträger und bringt neben seinem in über 34 Jahren erworbenem Know-how bis zu 80 % der Finanzierung auf.

Zusätzlich zu den gesetzlichen Pflichtmitgliedern – dem Land NRW und den Kommunen – haben sich dem Verband auf freiwilliger Basis Unternehmen angeschlossen. Sie unterstützen damit die gesamtgesellschaftlich wichtigen Aufgaben des AAV. Und profitieren zugleich von den Erfahrungen und dem Sachverstand des interdisziplinären AAV-Teams, das die Unternehmen rechtlich und fachlich unterstützt.