Gelsenkirchen/NRW – In vielen Städten wird seit Anfang 2024, inzwischen über viele Wochen, gegen Rechtsextremismus, Rassismus und das Erstarken der AfD demonstriert. Immer wieder mit dabei waren auch Klient:innen und Mitarbeitende des Sozialwerks St. Georg. Der Vorstand des NRW-weit tätigen sozialen Dienstleisters geht jetzt noch einen Schritt weiter und unterstützt die Menschen im Sozialwerk St. Georg dabei auf ganzer Linie. „Rechtsextremismus ist mit unseren Werten unvereinbar“, betont Vorstandsmitglied Thomas Kaczmarek.
Aus dieser Haltung heraus würde das Sozialwerk auch keine Mitarbeitenden in seinen Reihen akzeptieren, die sich als rechtsextrem zu erkennen geben. Kaczmarek: „Um es auf den Punkt zu bringen: Wir arbeiten nicht mit Nazis“. Eine unternehmensweit verbreitete Erklärung unterstreicht dies noch einmal: „Wer sich in Wort, Schrift oder Tat rechtsextrem, rassistisch oder menschenverachtend äußert, für entsprechende Organisationen wirbt oder darin Funktionen bekleidet, ist bei uns fehl am Platz – ob als Mitarbeitender, Lieferant oder Partner.“
Werden bald im ganzen Sozialwerk St. Georg verteilt: Postkarten und Aufkleber mit klaren Statements
Bei dieser klaren „Positionierung von oben“ soll es nicht bleiben. Kaczmarek will einen Prozess im gesamten Unternehmen anstoßen. Das Sozialwerk St. Georg stehe für Toleranz und Vielfalt, für Teilhabe und Inklusion, für Menschlichkeit und Nächstenliebe. „Das leben unsere Mitarbeitenden und die Kampagne ist für uns Anlass, das aktiv in den Teams vor Ort zu thematisieren und auch die Klient:innen mit einzubinden. Wir fördern die Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen, die Teilnahme an Demonstrationen etc.“, so der Vorstand.Unterstützung erhalten die Mitarbeitenden durch Schulungen oder Workshops, in denen sie auf mögliche Anfeindungen vorbereitet werden. Denn Kaczmarek rechnet mit Gegenwind: „Wir hatten bisher vor allem in den sozialen Netzwerken einige Kommentare aus der rechten Ecke, und wenn wir jetzt offensiv mit unserer Positionierung an die Öffentlichkeit gehen, wenn wir großzügig entsprechende Postkarten verschicken und Aufkleber verteilen, dann landen die Reaktionen mit großer Wahrscheinlichkeit bei den Mitarbeitenden vor Ort. Um sie zu schützen, versuchen wir, sie so gut wie möglich vorzubereiten.“