Ennepe-Ruhr-Kreis- Pünktlich um 11 Uhr löste Daniel Orth in der Leitstelle des Schwelmer Kreishauses die Sirenen aus, kreisweit heulten daraufhin rund 80 Geräte auf, Startschuss für den bundesweit ausgerufenen Warntag im Ennepe-Ruhr-Kreis. Dem ersten Aufheulen folgten im 5 Minuten Takt zwei weitere Warnwellen, entwarnen, warnen, entwarnen.
“Aus unserer Sicht hat alles so funktioniert, wie geplant. Wie vorgesehen konnten wir alle im Kreis aufgestellten Sirenen aus der Leitstelle ansteuern und auslösen und das dreifach”, zog Markus Goebel, Leiter der Leitstelle ein positives Fazit. Gleichzeitig berichtet er von zwei besorgten Bürgern, die vom Warntag nichts gehört und gelesen hatten und direkt über die 112 wissen wollten, ob es eine Gefahr gebe. “Wir konnten ihnen ihre Sorgen nehmen”, so Goebel.
Parallel zum Sirenenalarm wollte der Bund stellvertretend für alle Leitstellen auch über die App NINA eine Probewarnmeldung verschicken. Hierbei gab es allerdings ein Problem, die NINA-Meldung ging nur zeitversetzt raus und landete deutlich nach 11 Uhr auf den mobilen Geräten der App-Nutzer.
“Grund dafür war eine nicht vorgesehene zeitgleiche Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen über das von allen im Rahmen der App genutzte System. Das im Vorfeld mit den beteiligten Partnern besprochene Auslösekonzept hatte allerdings eine reine Auslösung durch den Bund vorgesehen”, heißt es dazu vom zuständigen Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Göbel ergänzt: “Wir haben uns an dieses Konzept gehalten und NINA nicht angesteuert. Das Ereignis heute sollte aber niemanden dazu verleiten, die App nicht auf seinem Gerät zu haben. Sie hat längst bewiesen, wie wertvolle Dienste sie liefert.”
Als Erfolg wertet die Kreisverwaltung den Versand einer Push-Nachricht zum Warntag über ihre eigene App. “Wie geplant war diese Information sehr schnell und rechtzeitig vor dem ersten Sirenenton in den Handtaschen der Bürgerinnen und den Hosentaschen der Bürger. Damit hat sich gezeigt, dass dieser Kanal wie von uns geplant und gewünscht auch bestens geeignet ist, um die Bürger auf Gefahren hinzuweisen”, macht Pressesprecher Ingo Niemann deutlich.
Neben dem Techniktest sollte der Warntag vor allem den Bürgern die lebensrettende Funktion der Sirenen wieder näherbringen. Wer tagsüber eine Sirene hört oder nachts von ihr aus dem Schlaf gerissen wird, dem soll wieder klar sein: Es droht eine Gefahr, das Warnsignal liefert mir einen ersten Hinweis, ich sollte mich umgehend im Radio oder online weiter informieren.