Hattingen- Heute, am 6. Dezember 2024 ist Nikolaustag. Viele Kinder stellten in der Nacht zuvor ihre Stiefel vor die Tür und, „was ein Wunder“, morgens waren sie gefüllt mit Süßigkeiten, Nüssen und in den meisten Fällen auch mit einem leckerem Schokoladen-Nikolaus. Ein schöner Brauch der aber auch eine Geschichte verbirgt. Der Legende nach trägt der Nikolaus drei goldene Äpfel in der Hand. Diese überreicht er drei Kindern als Geschenk. Was es mit den drei goldenen Äpfeln auf sich hat verbirgt sich in der wohl berühmteste Geschichte die man sich von Nikolaus’ Wirken in Myra erzählt:
Die bekannteste Legende vom heiligen Nikolaus
»Einst lebte ein Mann, der drei Töchter hatte. Er selbst war so krank, dass er nicht arbeiten konnte und seine Frau war gestorben. So lebte die Familie in großer Armut, denn ohne das nötige Geld konnte der Vater seine drei Töchter nicht versorgen. So blieb ihm in seiner Not nichts anderes übrig, als die Mädchen auf dem Marktplatz als Dirnen anzubieten.
Der junge Nikolaus war zur gleichen Zeit gerade Erbe eines großen Vermögens geworden und ihm kam die Not der Mädchen zu Ohren. Er beschloss sofort zu handeln und der Familie zu helfen. In der Nacht trat er heimlich an das geöffnete Fenster, hinter dem die drei Mädchen tief und fest schliefen. Vorsichtig warf er drei Goldklumpen hinein. Sie hatten die Form von Äpfeln. Um die Mädchen nicht zu wecken, schlich Nikolaus sich leise wieder davon. Am nächsten Morgen entdeckte die jüngste Tochter die reiche Gabe und weckte sogleich ihren Vater und ihre beiden Schwestern. Die Erleichterung der Familie war groß und die Not der drei Mädchen schlagartig beendet. Sie mussten nie wieder unlautere Dienste verrichten und ihr Vater konnte seinen Töchtern nun sogar eine reiche Aussteuer mitgeben. Und jede von ihnen suchte und fand einen Gemahl, mit dem sie fortan glücklich und zufrieden lebte.«
Weihnachtsmann als starke Konkurrenz
Der heilige Nikolaus hat in der Weihnachtszeit mit einem starken Konkurrenten zu kämpfen, der außer seinem Äußeren (roter Mantel, rote Mütze und Rauschebart) nicht viel mit dem damaligen Bischof von Myra gemeinsam hat. Gemeint ist natürlich der Weihnachtsmann, der von der Werbe- und Konsumgüterindustrie längst vollständig vereinnahmt worden ist. Im Gegensatz zu diesem reinen Geschenkebringer hat unser heilige Nikolaus viel mehr zu bieten: zentrale christliche Werte wie Nächstenliebe und uneigennützige Hilfsbereitschaft, gerade gegenüber schutzbedürftigen und armen Menschen.
Was Nikolaus heute für uns bedeutet
In unserer von Wandel geprägten Zeit ist es wichtiger denn je, die positiven christlichen Werte des heiligen Nikolaus aktiv zu leben und in die Gesellschaft hineinzutragen – am 6. Dezember und darüber hinaus! Denn seine wichtigste Botschaft ist so jung geblieben wie am ersten Tag – einfach Gutes tun. Das können wir auch heute. Jeden Tag. Deshalb wollen wir alles dafür tun, um die Erinnerung an den heiligen Nikolaus zu bewahren und an möglichst viele Menschen weiterzugeben.
Diese Geschichte ist mehr als bloß Legende, denn sie offenbart uns die zentralen Werte, für die der heilige Nikolaus sein gesamtes Leben lang eintrat. Einige weitere Legenden finden Sie auf den Seiten des Ökumenischen Heiligenlexikons.
In diesem Sinne wünscht das RuhrkanalNEWS Team allen Leserinnen und Lesern einen schönen Nikolaustag und eine schöne Adventszeit in Hattingen, Sprockhövel und Umgebung.