PCB-BLUTUNTERSUCHUNGEN STARTEN

Mitarbeiter des Kreises sammeln Grünkohlproben um PCB-Werte zu ermitteln (Archivbild: Ennepe-Ruhr-Kreis)

Ennepetal- Im Juni hatte die Kreisverwaltung ihr Konzept zur Blutuntersuchung im Zusammenhang mit der PCB Belastung in Ennepetal vorgestellt, bis heute haben sich 157 Kinder, Jugendliche und Frauen angemeldet, die die vorgegebenen Kriterien erfüllen. In den nächsten Tagen erhalten sie nun ausführliche Informationen und Unterlagen.

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„In den letzten Wochen haben wir uns zusammen mit der Uniklinik der RWTH Aachen intensiv um das Vorhaben gekümmert. Insbesondere haben wir Aufklärungsunterlagen und Fragebögen erstellt sowie die Abläufe festgelegt“, berichtet Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. In ihren Händen liegt die fachliche Betreuung des vom Ennepe-Ruhr-Kreis beauftragten Forschungsprojektes. Die Uniklinik der RWTH Aachen wurde dabei vor allem deshalb als Kooperationspartner ausgewählt, weil dort Erfahrungen mit den besonders im Fokus stehenden PCB Arten 47, 51 und 68 vorliegen.

Ennepetalerinnen und Ennepetaler, die sich bereits angemeldet haben, werden per Mail kontaktiert und sind zunächst aufgefordert, den Fragebogen zu ihren Lebensumständen auszufüllen. Die Antworten sind erforderlich, um die Ergebnisse der Blutuntersuchungen einschätzen zu können.

Gewünscht sind hier beispielsweise Auskünfte darüber, wie lange die Betroffenen bereits in ihrem Stadtteil wohnen, ob sie selbst angebautes Obst und Gemüse essen, welche berufliche Tätigkeit sie ausüben und wie sie ihren Garten nutzen.

Nach Absenden der Fragebögen inklusive der Einwilligungserklärung zum Datenschutz und weiterer notwendiger Dokumente wird den Betroffenen ein Link mitgeteilt, über den sie den Termin für die Blutabnahme vereinbaren können. Anlaufstelle hierfür ist Schwelmer Helios Klinikum, es wurde von der Aachener Uniklinik als Kooperationspartner ausgewählt.

„Der eigentliche Start der Blutabnahmen ist also absehbar. Das anschließende Untersuchen der Proben und das Erstellen der individuellen Befunde wird zehn Wochen in Anspruch nehmen“, berichtet Dr. Klinke-Rehbein. Sollten tatsächlich erhöhte PCB Werte festgestellt werden, sind individuelle Beratungen vorgesehen.

So laufen die Blutuntersuchungen

Für eine Teilnahme infrage kommen Frauen im gebärfähigen Alter bis 49 Jahren und mit Kinderwunsch sowie von Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 17 Jahren. Weitere Grundvoraussetzung: Die Teilnehmer müssen seit mindestens fünf Jahren in dem Gebiet wohnen, für das derzeit Verzehrhinweise für Obst und Gemüse gelten. Dies sind im Wesentlichen die Ennepetaler Stadtteile Oelkinghausen und Büttenberg.

„Gesucht wird in den Proben unter anderem nach den PCB Arten, die im Umfeld eines Unternehmens eine besondere Rolle spielen (PCB 47, 51 und 68). Betrachtet werden zudem die sechs so genannten Standardkongenere, die im Rahmen von PCB-Untersuchungen regelmäßig in den Blick genommen werden“, skizziert Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit, die Zielsetzung.

Derzeit haben weitere Interessierte noch die Chance, sich für die Blutuntersuchungen anzumelden. Möglich ist dies über die Internetseite der Kreisverwaltung.