Hattingen- Ein besonderes Angebot für weibliche Asylsuchende und Neuzugewanderte startet jetzt im Holschentor, Zentrum für bürgerschaftliches Engagement, an der Talstraße 8.
Vom Montag, 18.7. an, wird dort wöchentlich ein Nähstudio stattfinden, das von der AWO EN organisiert und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert wird. Das Angebot richtet sich besonders an Frauen aus Hattingen und bietet vor allem Asylbewerberinnen und weiblichen Zugewanderten eine gesonderte Förderung hinsichtlich sozialer, sprachlicher, berufsrelevanter und persönlicher Kompetenzen.
Rita Nachtigall von der AWO: “Wir haben Nähmaschinen und einige Stoffe gespendet bekommen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Freiwilligen-Agentur und der Spendensammelstelle an der Alten Feuerwehrwache in Hattingen unterstützt die Durchführung. Dieses Nähstudio wird von einer Schneiderin angeleitet, die aus dem Iran kommt und viel Erfahrung in der Arbeit mit neuzugewanderten Frauen mitbringt. Es soll eine Begegnungsstätte für Frauen unterschiedlicher Herkunft werden.”
In dem Nähstudio werden Kleidungstücke umgeändert und zum Beispiel aus alte Hosen Taschen und Kindersachen genäht. Eine Schau oder ein Basar ist im Anschluss möglich. Die Schneiderin Pari Moradi aus Bochum wird das Nähstudio auf freiwilliger Basis organisieren und anleiten.
Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldungen wird gebeten bei Rita Nachtigall unter Tel.:02324/594007 oder 01520/6555226
Hintergrund:
Das Nähen, als eine bereits bei den meisten Teilnehmerinnen vorhandene hauswirtschaftliche Kompetenz, stellt das Fundament dar, um die Frauen für eine regelmäßige Tätigkeit zu motivieren. Die praktische, handwerkliche Aktivität in Form der Herstellung eines Nähstücks bildet ein Erfolgserlebnis, worüber die Teilnehmerinnen an Selbstvertrauen und Selbstständigkeit gewinnen. Das Erlernen der Nähgrundkenntnisse beinhaltet auch das Aneignen eines bestimmten Fachvokabulars, wodurch die Frauen im Deutschunterricht sprachliche Kompetenzen, wie Lesen und Schreiben erlangen. Durch den gemeinsamen Austausch über Bilder, Fotos und weiteren Medien sowie das Erstellen eines eigenen Kleidungsstückes, sowohl selbstständig als auch im Team, erlernen die Teilnehmerinnen einerseits zu kommunizieren und andererseits sich auch ohne verbale Mittel auszudrücken. Durch die Teamarbeit werden somit soziale Kompetenzen gestärkt, durch den Austausch über Medien auch sprachliche Fähigkeiten erlangt und durch die kreative Arbeit außerdem persönliche Kompetenzen gefördert.
Über eine handwerkliche und vertraute Tätigkeit und das Erlernen berufsrelevanter Fähigkeiten soll den Teilnehmerinnen der Zugang in den Arbeitsmarkt erleichtert werden. Durch die Anforderung der regelmäßigen Teilnahme werden die Frauen mit sozialen Pflichten und Normen, sowie den fundamentalen Anforderungen des Berufsalltags konfrontiert, nämlich Pünktlichkeit, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Motivation und Zuverlässigkeit.