ÖKOZELLE GEGEN STANDORT DER NEUEN FEUERWACHE

Das Waldbrettspiel, ein Schmetterling der Waldränder, wird seinen Lebensraum verlieren (Foto: AG Ökozelle)

Hattingen- In einer Stellungnahme im Rahmen der Bürgerbeteiligung appelliert die „AG Ökozelle Hattingen“ an Rat und Verwaltung den geplanten Standort der neuen Feuerwache an der Bergstraße in Welper aufzugeben. Wie es in der Stellungnahme heißt, sei das Auswahlverfahren kritikwürdig, die ökologischen Folgen schwerwiegend und nicht auszugleichen.

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Die AG Ökozelle, überwiegend NABU-Mitglieder, kritisieren, dass die Einschätzungen für den Artenschutz auf nur einer Ortsbegehung, dazu noch in einer ungünstigen Jahreszeit basieren. Wörtlich heißt es: „Die Bemühungen des Planungsträgers, die dortige Fauna und Flora zu erfassen sind mehr als mangelhaft! Die planende Behörde zieht sich auf das Nicht-Wissen zurück, statt es durch Wissen zu ersetzen.“ Der Hinweis darauf, dass die hier wohnenden Tiere, anderswo unterkommen können, sei „an Naivität nicht zu überbieten. In einer Welt schwindender Lebensräume, sind alle Plätze besetzt!“

Die Naturschützer betonen: „Ausweichquartiere gibt es nicht. Zilpzalp und Waldbettspiel, Erdkröte und Vierbindiger Schmalbock können nicht umziehen! Die Roten Liste werden also immer länger, auch der Bestand der „Allerweltsvögel“ nimmt erschreckend ab.“

Das Thema Klimaschutz kommt den Bürgerinnen und Bürger zu kurz. Der geplante Bau ließe sich nur ausgleichen, wenn ein zweimal so großes Stück Land dafür entsiegelt würde. Denn es sei, in der Hauptsache der unversiegelte humusreiche Boden, der als wichtiger CO2-Speicher diene. Zudem muss ein Ausgleich immer ortsnah erfolgen und nicht wie geplant zum Teil im Südkreis.

Auch ethisch haben die Mitglieder der AG Ökozelle Bedenken. Alle Mitglieder des Stadtrates trügen Verantwortung, vor allem wenn die Folgen ihrer Beschlüsse über mehrere Generationen wirkten. Nach Ihrer Überzeugung wird der empfohlene Beschluss dieser ethischen Verpflichtung zur Verantwortung der Mandatsträger und des Bürgermeisters nicht gerecht. „Denn“, so die Naturschützer, „er enthält Fehleinschätzungen und lässt eine gewissenhafte und gründliche Auseinandersetzung mit den Folgen ihres Beschlusses nicht erkennen.“

Die politischen Auswirkungen, dieser „Verantwortungslosigkeit“ führen dazu, dass Verwaltung und Politik weiter an Glaubwürdigkeit verlören und sie müssten sich nicht wundern, „wenn Bürgerinnen und Bürger ebenfalls keine Verantwortung übernehmen für ihr Handeln. Das dem heute schon oft der Fall ist, können wir tagtäglich erleben.“

Die vollständige Stellungnahme der „AG Ökologie Hattingen“ ist im Internet zu lesen.