Hattingen- Die Kartenanwendung Google Maps zeigt nach rund zwölf Jahren Aktualisierungspause wieder frische Panorama-Bilder aus Deutschland an. Der Internet-Konzern stellte am Dienstag (25. Ju,li 2023) neue virtuelle Ansichten von Straßen und Sehenswürdigkeiten der 20 größten deutschen Städte online. Zusätzlich seien weitere Regionen in ganz Deutschland hinzugekommen, die nun erstmals virtuell in Google Street View besucht werden könnten, teilte Google mit.
Bei der Einführung von Street View in Deutschland im Jahr 2010 war der Dienst auf zum Teil starken Widerstand in der Politik, bei Hauseigentümern sowie Datenschützern gestoßen. Fast eine Viertelmillion Menschen legten damals Widerspruch ein und zwangen Google, die Abbildung ihrer Häuser zu verpixeln, was die Qualität des Dienstes insgesamt beeinträchtigte. 2011 kündigte das Unternehmen daraufhin an, keine weiteren Kamerafahrten mehr zu unternehmen.
Erstmals neue Bilder seit 2011
Die nun veröffentlichen Bilder stammen aus dem vergangenen Jahr. Google ist zudem seit Juni erneut mit Fahrzeugen in Deutschland unterwegs, um weitere Regionen zu Street View hinzufügen zu können. Die Fahrzeuge werden noch bis Oktober durch Stadt und Land fahren, um Fotos aufzunehmen. Um bestimmte Sehenswürdigkeiten gut zu erfassen, sind auch Beschäftigte mit einem Kamerarucksack zu Fuß unterwegs.
Die Google-Autos filmen keine Videos, sondern erstellen alle paar Meter hoch auflösende 3D-Panoramabilder. Diese werden später mit einer Software digital miteinander verknüpft, so dass sich die Anwenderinnen und Anwender virtuell in dem Straßenbild auf dem Smartphone oder PC bewegen können. Die insgesamt neun Kameras befinden sich in 2,9 Metern Höhe und erfassen auch Straßenschilder und Schriftzüge von Geschäften. Auto-Kennzeichen und die Gesichter von Passanten werden automatisch verpixelt.
Prominente Straßenzüge wie der Berliner Kurfürstendamm standen bereits am Dienstagmorgen mit frischem Bildmaterial online. Möglich waren auch virtuelle Reisen zum Stadtschloss in Berlin, in das neu entstandene Werksviertel in München mit seinem Umadum-Riesenrad oder ein virtueller Besuch zur Elbphilharmonie in Hamburg.
Gilt auf für Hattingen und Umgebung
Google muss wie im Jahr 2010 jede Wohnung und jedes Haus vor der Veröffentlichung der neuen Bilder unkenntlich machen, wenn Mieter oder Eigentümer dies wollen. Allerdings gelten die alten Anträge von damals nicht mehr, sie müssen neu gestellt werden. Der Widerspruch kann auch vor der Veröffentlichung der Bilder per Mail an streetview deutschland, per Onlineformular oder per Post an Google LLC, Betr.: Street View, PO Box 111607, 20416 Hamburg erfolgen.
Würden die USA tolerieren, wenn ein deutsches Unternehmen jede Straße und jedes Haus in den USA abfotografiert?