LESERBRIEF: SORGE WEGEN EINES MÖGLICHEN WEIHNACHTSMARKTES IN HATTINGEN

Der Weihnachtsmarkt in Hattingen (Archivfoto: Holger Grosz)

Zu möglichen Planungen für einen Weihnachtsmarkt erreichte uns folgender Leserbrief, der sich allerdings an die Menschen wendet, die momentan kurz vor der Stichwahl um das Bürgermeisteramt stehen. Sollten uns Antwortschreiben der beiden angesprochenen Personen erreichen, veröffentlichen wir sie gerne. Hier der Brief in voller Länge:

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Lieber Herr Glaser, lieber Herr Mielke,
meine Familie und ich sind Anwohner des Kirchplatzes in unserer wunderschönen Hattinger Altstadt. Derzeit sind wir aufgrund der aktuellen Corona-Situation allerdings sehr verunsichert darüber, dass es bisher völlig unklar ist, ob und wenn ja wie die Stadt einen Weihnachtsmarkt plant. Rufen wir uns nochmal in Erinnerung, dass wir gerade in Deutschland die höchste Neuinfektionsrate seit April haben, dass wir in Hattingen gestern 22 neue Erkrankte hatten, dass gerade die zweite Welle in vielen Ländern der Welt wütet. Da ich schon eine Tante durch COVID-19 verloren habe, mache ich mir natürlich auch sehr große Sorgen um die Gesundheit meiner Frau und meiner Kinder. Ein Weihnachtsmarkt zu Corona-Zeiten ist für mich als Anwohner völlig unvorstellbar. Wenn wir davon ausgehen, dass der Hattinger Weihnachtsmarkt einer von wenigen Märkten in der ganzen Region sein wird, ist eher mit einem noch höheren Besucheransturm als sonst schon zu rechnen.

Es fällt mir schon schwer mir vorzustellen, wie für Besucher ein Sicherheitskonzept auf dem Weihnachtsmarkt aussehen könnte. Aber wie die Stadt sicherstellen will, dass wir Anwohner unter der Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln tagtäglich hier leben sollten ist mir rätselhaft.
· Wie sollten wir durch die engen Zuwege in der Altstadt die erforderlichen Sicherheitsabstände auf dem Weg zu unseren Häusern und Wohnungen einhalten?
· Wie sollen wir uns mit Nachbarn und Freunden sicher im Freien rund um unsere Häuser treffen?
· Wie sollen wir Anwohner unter Einhaltung von Hygienevorschriften mit Müll, Essensresten und ggf. auch Erbrochenem umgehen, das wir üblicherweise zu so einer Veranstaltung täglich vor und um unsere Häuser vorfinden und selber wegräumen müssen?
· Wie könnte ein Konzept zur Nachverfolgung der Infektionsketten und Kontaktpersonen, insbesondere im Hinblick auf die vielen externen Besucher aussehen? Und wie würden wir Anwohner bei einer Infektion auf dem Markt darüber informiert?

Als Anwohner haben wir auf Grund der örtlichen Gegebenheiten nicht die Möglichkeit dem Weihnachtsmarkt fernzubleiben und sind somit unfreiwillig einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt. Herr Glaser, Herr Mielke, wie Sie jetzt sicher verstehen, ist für mich Ihr Standpunkt zu diesem Thema sehr wichtig. Könnten Sie bitte Ihre Sicht zu einem Weihnachtsmarkt in Hattingen offenlegen?
Grüße vom Kirchplatz
Christian Hausen

Die Antworten des Bürgermeisters und des Bürgermeisterkandidaten