Sprockhövel – Auf Einladung des neuen Vereins „Sprockhöveler Wohnprojekt Spro:Wo“ fand heute (19. Februar 2022) im Foyer der Schule Börgersbruch eine Informationsveranstaltung statt, die vom Vereins-Vorsitzenden Alfons Eilers moderiert wurde.
Vertreter der örtlichen Parteien sowie des neuen Vereins bekundeten ihre einzelnen Positionen zum Projekt und diskutierten leidenschaftlich über Standorte, Rahmenbedingungen und Vorgehensweisen zur Realisierung des ersten Mehrgenerationenhauses (MGH) in Niedersprockhövel, welches bis jetzt am früheren Standort des alten Feuerwehrhauses an der Hauptstraße angedacht ist.
Hintergrund ist die Vorlage der Verwaltung unter TOP 2 am kommenden Montag (21. Februar 2022) im Ausschuss für Stadtentwicklung und Denkmalschutz. Bei dem Tagesordnungspunkt Mehrgenerationenhaus beantragt die Verwaltung, für dieses innerstädtische Grundstück in bester Lage zum Ortszentrum die Nutzungsmöglichkeiten des Grundstückes im Rahmen der vorherigen Aufstellung einer Zukunftsstrategie u.a. durch eine Kooperation mit dem Studiengang „Nachhaltige Entwicklung“ der Hochschule Bochum bzw. einem Planungsbüro mit untersuchen und bis dahin die Realisierungsplanung ruhen zu lassen.
Unterschiedliche Meinungen
Und darüber gab es deutlich unterschiedliche Meinungen der Parteienvertreter, man fühlte sich fast wieder in den Kommunalwahlkampf versetzt. Bürgermeisterin Sabine Noll (CDU) erläuterte, dass die Verwaltung an der Erstellung entsprechender Förderanträge beim Land und beim Bund arbeitet und die gesamte Planung gesamtheitlich für die Innenstadt von Niedersprockhövel, d.h. vom Standort des alten Feuerwehrhauses bis hin zur Tankstelle an der Wuppertaler Straße betrachtet. Zusätzlich soll es eine starke Bürgerbeteiligung für diese Gestaltung der „Innenstadt“ in Niedersprockhövel geben und bis dahin sollte die Realisierung des am Standort der alten Feuerwache geplanten MGH ruhen.
Felix Steindorf (CDU) erläuterte für die CDU-Fraktion die Ablehnung des Ruhenlassens der weiteren Baurealisierung des MGH. Für den von der Stadtverwaltung eingebrachten Vorschlag der Aussetzung und Kopplung mit der Entwicklung des Niedersprockhöveler Stadtkerns hat die CDU-Fraktion zwar größtes Verständnis, vertritt aber im Ergebnis wohnungspolitischer Zielsetzungen die Meinung, das MGH soll an der geplanten Stelle zügig gebaut werden.
„Wir sind am Gelingen des MGH in Ausführung der bisherigen Ratsbeschlüsse interessiert und nicht am Verhindern“, sagte Wolfram Junge (SPD) und kündigte an, am kommenden Montag in der Ausschusssitzung ebenfalls der Vorlage der Verwaltung nicht zuzustimmen.
Auch Thomas Schmitz (Bündnis90/Grüne) hat grundsätzlich Verständnis für das gesamtplanerische Vorgehen der Verwaltung, deutete aber an, am kommenden Montag dem Antrag der CDU auf Realisierung des MGH zuzustimmen.
Die Sitzung am Montag kann im Live-Stream verfolgt werden.