KRIMINALSTATISTIK 2021 VORGESTELLT

Landrat Olaf Schade und Kriminalrat André Pieper stellten heute die Kriminalstatistik 2021 vor.

ENNEPE-RUHR-KREIS – Fast zeitgleich mit NRW-IM Herbert Reul für ganz NRW hat auch Landrat Olaf Schade zusammen mit den Verantwortlichen der Polizei die Kriminalstatistik 2021 für den Bereich der Kreispolizeibehörde Schwelm vorgestellt. Wir berichten hier nur über einen kleinen Ausschnitt aus der Statistik der Straftaten und der polizeilichen Präventions- und Ermittlungserfolge.

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Zum sechsten Mal in Folge ist die Kriminalität in NRW gesunken. Innenminister Reul: „Das Minus an Straftaten ist ein Plus an Sicherheit – wir sind aber lange noch nicht fertig“.

Trotz leicht gestiegener Fallzahlen im vergangenen Jahr hat sich die Kriminalitätsentwicklung im Bereich der KPB Ennepe-Ruhr-Kreis auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich unter dem Landesdurchschnitt, womit das Kreisgebiet im Zuständigkeitsbereich der KPB Ennepe-Ruhr-Kreis zu einem der sichersten Landkreise des Bundeslands NRW gehört.

Die Entwicklung der Straftaten im kurzen Überblick

Die Gesamtanzahl aller Straftaten in der KPB Ennepe-Ruhr-Kreis hat im vergangenen Kalenderjahr geringfügig zugenommen. Insgesamt 11.109 Straftaten (= 30,4 Straftaten pro Tag) wurden bekannt, was ein Plus von 395 Fällen (+ 3,7 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr impliziert. Die Aufklärungsquote aller Straftaten betrug dabei 57,3 Prozent, womit ein Minus von 1,2 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich verzeichnet wurde.

Wohnungseinbrüche auf niedrigem Niveau

Erfreulicherweise konnte indes die Zahl der Wohnungseinbruchsdelikte auf 173 Fälle erneut reduziert werden, was nochmals eine Minderung um 52 Fälle (- 23,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Von den 173 Fällen entfielen 39 Wohnungseinbrüche auf Hattingen und 28 auf Sprockhövel. Man bedenke, dass es im Jahre 2015 noch 765 Wohnungseinbrüche im EN-Kreis gab.

Gestiegene Straßenkriminalität in Hattingen

Auch die Entwicklung im Bereich der Straßenkriminalität zeigt eine nachhaltige sinkende Tendenz der Fallzahlen auf 2.255 Straftaten in 2021 (- 2,9 Prozent) auf. Das Risiko, Opfer einer Straftat auf öffentlichen Straßen und Plätzen zu werden, bleibt im Bereich der KPB insgesamt somit weiter gering.

Allerdings entfielen von den in den acht Städten der KPB Schwelm angezeigten 2.255 Fällen der Straßenkriminalität (= alle Taten auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen incl. Taschendiebstahl) auf Hattingen allein 557 Fälle. Das sind 27 mehr als in 2020 und damit liegt Hattingen deutlich an der Spitze. In Sprockhövel wurden 155 Fälle zur Anzeige gebracht, 15 weniger als im Jahre 2020.

Kriminalität von Nichtdeutschen  

1.160 aller Tatverdächtigen hatte 2021 im EN-Kreis einen nichtdeutschen Hintergrund. Ein Drittel sogar, nämlich 32,9 Prozent waren es in ganz NRW. „Das ist überproportional. Denn der Bevölkerungsanteil von Ausländern in NRW betrug Ende 2020 nur 13,8 Prozent [Stand: 31.12.2020]. Der Ausländeranteil in der NRW-Kriminalstatistik ist also überdurchschnittlich hoch“, sagte heute NRW-IM Reul bei seiner Pressekonferenz.

Sexueller Missbrauch von Kindern und Kinderpornographie

44 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern gab es im letzten Jahr im Bereich der KPB Schwelm, 20 Fälle mehr als im Vorjahr. Das ist erschreckend. Auch die Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornographischer Schriften hat mit 128 Fällen (54 Fälle in 2020) einen traurigen Höhepunkt erreicht.

500 neue Stellen bei der Polizei

„Bei der NRW-Polizei wurden allein in dieser Legislaturperiode zur Bekämpfung der digitalen Kriminalität und Cyber-Kriminalität 500 neue Stellen geschaffen“, sagte Innenminister Reul.

Sprengung von Geldautomaten

Die Vielzahl der Sprengung von Geldautomaten erfordert ein verstärkt agierendes Verhalten von Kreditinstituten und Polizeibehörden.

Statistik des NRW-Innenministeriums vom 21.02.2022 (Foto: Höffken)

Die 152 Sprengungen von Geldautomaten im Jahre 2021 waren 24 weniger als 2020, dafür wurden aber allein in diesem Jahr bereits 38 Automaten gesprengt, erst am Wochenende gab es wieder drei Sprengungen in Nettetal-Lobberich, Duisburg und Bedburg. Aus diesem Grunde, da Handlung und Eile geboten ist, findet heute (21.02.2022) im Innenministerium in Düsseldorf ein Gespräch zwischen der NRW-Polizei und Vertretern der Kreditinstitute statt.

Im Bereich der Kreispolizeibehörde Schwelm gab es im letzten Jahr zwei GA-Sprengungen, eine in Gevelsberg und eine in Sprockhövel.

Die GA-Sprengung im Juni 2021in Sprockhövel (Foto: Höffken)

Fazit

Die Kreispolizeibehörde wird nachhaltig darauf hinwirken, dass die Fallzahlen auch in den nächsten Jahren kontinuierlich gesenkt werden. Durch eine Konzentration auf die Straftaten Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornografischer Schriften sowie sexueller Missbrauch von Kindern konnten diese schwerpunktmäßig im Dunkelfeld befindlichen Deliktsbereiche aufgehellt werden. Dadurch stiegen die Fallzahlen bei einer gleichzeitig sehr hohen Aufklärungsquote deutlich an.

Im Bereich der Gewalt- und Straßenkriminalität sowie im Bereich von Einbruchsdiebstählen in Wohnungen, Firmen und Geschäften können zudem rückläufige Fallzahlen festgestellt werden. Die Computerkriminalität erlangt entsprechend der zunehmenden und immer komplexer werdenden Digitalisierung der Gesellschaft eine herausragende Bedeutung im Rahmen der Strafverfolgung und der Prävention. Die polizeiliche Reaktion darauf ist mit weiteren Anstrengungen und Herausforderungen für die KPB Ennepe-Ruhr-Kreis verbunden. Ferner sind die zukünftigen Auswirkungen von pandemiebezogenen Straftaten und polizeilichen Sachverhalten derzeit nicht abschließend absehbar. Die Behörde ist bestrebt, Kriminalitätsphänomene, die sich schwerpunktmäßig im Dunkelfeld befinden, verstärkt aufzuhellen. 

Systembild und gewünscht: Präsente Polizei-(Bezirks-)kräfte in der Hattinger Innenstadt. (Foto: Höffken)

Die Beamtinnen und Beamten der Polizei haben auch im letzten Jahr wieder gute Arbeit geleistet, davon sind alle überzeugt. Dennoch wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger nach wie vor deutlich mehr und auch mehr sichtbare Polizeipräsenz.