K-POP FESTIVAL IN HATTINGEN

Torsten Grabinski (Sparkasse Hattingen), Julia Kniffka (Kunst-AG Gymnasium Waldstraße), Nadine Rosemeyer (Haus der Jugend) Tam Trinh (A10CTION DANCE CREW) und Dina Purits (Demokratie leben) (Foto: Pielorz)

Jugendkultur in der Gebläsehalle

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Hattingen- Wie sagte schon Albert Einstein: „Ich habe keine besondere Begabung, ich bin nur leidenschaftlich neugierig.“ Das könnte auch über meinen Besuch der Pressekonferenz zum K-Pop-Festival in Hattingen stehen. Was, zur Hölle, ist das? Es steht unter dem Motto „Level up“ und irgendwie geht es auch um „RSPKT“. Okay, die Jugendkultur kann vielleicht damit etwas anfangen – ich bin zunächst mal ahnungslos, was da am Samstag, 19. Oktober, ab 11.30 Uhr in der Gebläsehalle steigen soll. Zum zweiten Mal übrigens. 

Haus der Jugend in Hattingen, (Foto: RuhrkanalNEWS)

Treppe rauf im Haus der Jugend. Ein Gesicht kenne ich – Torsten Grabinski, Sparkasse Hattingen. Ahh, der Sponsor, denke ich. So ist es auch. Dann eine junge Dame – ich erfahre, sie heißt Dina Purits, kommt vom Bundesprogramm „Demokratie leben“ und ist auch Sponsor. Der Rest ist gerade mit dem Aufhängen von einem Banner beschäftigt, auf dem „RSPKT“ steht. Es wirft Falten, aber auch ohne Falten werden es nicht mehr Buchstaben. Da fehlt das „e“ – zweimal. Aber ich habe zumindest verstanden, was es heißen soll – Respekt. Darum geht es auch, denn das Festival aus der Abteilung Jugendkultur, welches in Hattingen in der Gebläsehalle stattfindet, will genau das ausdrücken: Respekt vor- und untereinander haben, einfach den anderen sein Ding machen lassen. Wir Journalisten sagen dazu Meinungsfreiheit und Pressefreiheit. Finde ich schon einmal gut.

Ein netter Mann namens Tam Trinh klärt mich oder uns – sind ja auch noch andere da – dann auf, um was es überhaupt geht. K-Pop, das ist das Korean Pop-Festival. Und ein solches Festival gibt es in Deutschland nur noch in Berlin. Okay – Korea, Berlin, Hattingen… das passt. „Hinter K-Pop verbirgt sich koreanischer Gesang mit parallelen Tanzchoreografien. Die Fans dieser Kultur legen Wert darauf, beides gleichzeitig zu erleben. Es gibt Gruppen, die sich auf das Tanzen spezialisieren und dann den Gesang auch etwas zurücknehmen, weil die Kondition fehlt, beides gleichzeitig gleich gut zu machen. Und es gibt Gruppen, die beides wirklich perfekt miteinander verbinden“, erklärt Tam Trinh, der im Haus der Jugend Mitglied der Tanzgruppe „A10CTION DANCE CREW“ ist. Die Gruppe hat sich 2015 gegründet und ist sozusagen der Wegbereiter für koreanische Popmusik in Hattingen. „K-Pop hat auch erst so etwa 2009 begonnen. Erst als die Gruppe BTS bekannt wurde, wurde die Fangemeinde deutlich größer“, sagt Tam Trinh. Aha, BTS – ich kenne die Gruppe natürlich nicht. Aber ich staune nicht schlecht, dass die Boys nicht nur in der BRAVO zuhause sind, sondern ihr aktuelles Album „Map of the soul. Persona“ in Südkorea erfolgreichstes Musikalbum aller Zeiten ist (mehr als 3,2 Millionen Platten) und in Great Britain als erstes Album eines koreanischen Künstlers die Spitze der Album Charts erreicht hat.

Was die Choreographie angeht, kann man sich im Netz zahlreiche Videos ansehen. Einige von ihnen zeigen ziemlich deutlich: das ist richtig anstrengend, zeitgleich singen und tanzen! Mir reichen schon die Treppenstufen im Haus der Jugend – und ich möchte betonen, ich habe nicht dabei gesungen.

In Hattingen treffen beim Festival am kommenden Samstag junge Menschen aus der ganzen Bundesrepublik aufeinander. Rund 100 Teilnehmer sind aktiv dabei – sowohl bei den Gruppen als auch bei den Solisten musste das Losverfahren entscheiden, wer auftreten kann. Der Andrang war nämlich ziemlich groß. 15 von 27 Gruppen und zwanzig von 46 Solisten haben es geschafft. Doch zu einem Festival gehört noch mehr: „Wir wollen den Besuchern Kommunikation bieten. Die Fans von K-Pop sollen sich finden, miteinander ihre musikalische Leidenschaft austauschen. Es gibt coole Specials wie den Button- oder Taschenstand, es gibt Airbrush Tattoos, eine Fotobox und eben die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen. Highlight sind aber natürlich die Auftritte“, so Tam Trinh.

Die neuesten Infos gibt es immer auf der Facebook oder Instaseite „kstagegermany“ von der A10CTION DANCE CREW oder im Haus der Jugend. Oder man geht einfach mal gucken – denn hingehen kann jeder und der Eintritt ist frei. Ist ja Jugendförderung und Veranstalter ist der Fachbereich der Stadt Hattingen mit dem Haus der Jugend. Und da ich den Text mit einem Zitat von dem alten Mann mit den langen grauen Haaren begonnen habe, will ich damit enden: „Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach Information.“