JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DER SPD-HATTINGEN

Eva Fritz, Manfred Lehmann und Leon Reinecke (Foto: Uwe Fry)

Hattingen- Manfred Lehmann führt auch künftig die Sozialdemokraten in Hattingen an. Mit einem Ergebnis von 100 Prozent wurde der Vorsitzende in seinem Amt bestätigt. Bei der Jahreshauptversammlung der SPD Hattingen fanden aber noch weitere Entscheidungen statt. Mehr als 50 SPD-Mitglieder versammelten sich am Freitag, 03.11 in den Räumen des RuhrInn zur Jahreshauptversammlung. Neben den turnusmäßigen Neuwahlen des Vorstandes standen auch Grußworte und Antragsberatungen auf dem Programm der Partei.

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Da, wo die Menschen sind

In seiner Rede stellte Lehmann die gute Arbeit der SPD Hattingen im vergangenen Jahr heraus. Seine Partei sei an Straßenfesten beteiligt, in den Vereinen aktiv und in den Ortsteilen vernetzt. „Wir sind da, wo die Menschen sind. Wir sind da, wo die Menschen uns brauchen.“, so der Vorsitzende. Mit den Foren Sport und Kultur habe die SPD in den vergangenen Monaten einen Weg geschaffen, mit dem sie – neben der Sommertour der Fraktionsvorsitzenden Melanie Witte-Lonsing – in kurzer Zeit viele engagierte Hattinger treffe und die Probleme der Vereine und Institutionen verstehe. Darauf wolle man auch im kommenden Jahr wieder setzen. 

Lehmann mit Traumergebnis wiedergewählt

Lehmann wolle seine Partei weiterhin sichtbar in der Stadtgesellschaft machen. Dafür seien die nächsten Aktionen trotz Vorstandswahlen auch schon geplant. Trotz Europawahl wird die SPD im kommenden Jahr auch die Kommunalwahlen 2025 bereits in den Fokus nehmen und erste personelle Entscheidungen treffen. Dazu ruft er seinen Mitgliedern zu: „Sozialdemokraten können gestalten, in Hattingen und im Ennepe-Ruhr-Kreis!“

Hendrik Wüst ist teuerstes Autobahnschild des Landes

Zwei Gäste hat die SPD sich für ihre Hauptversammlung eingeladen. Christof Schnelle vom Bunten Hattingen gegen Rechts diskutiert mit den Sozialdemokraten die Gefahren der Montagsdemonstranten in Hattingen. Er selbst hat die Demonstrationen und Chats der angeblichen Friedensbewegung genaustens untersucht. NS-Parolen, Flaggen und Shirts mit rechtsextremen und zum Teil menschenverachtenden Aussagen, sowie zuletzt Hitlergrüße von Sympathisanten der Montagstrommler zeigen, wie sehr sich diese Menschen bereits radikalisiert hätten. 

Manfred Lehmann (Foto: Uwe Fry)
Ina Blumenthal, MdL (Foto: Uwe Fry)

Zudem spricht auch Ina Blumenthal zu den Delegierten. Blumenthal ist Kreisvorsitzende der SPD, Landtagsabgeordnete und seit kurzem parlamentarische Geschäftsführerin ihrer Fraktion im Landtag. Sie lobt die Arbeit der Hattinger SPD, kritisiert aber auch deutlich die Landesregierung. „Ich sage es, wie es ist: Die Kitas und Offenen Ganztagsschulen in NRW befinden sich in der schwersten Krise ihrer Geschichte. Es drohen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung.“ Während Bundeskanzler Scholz in Berlin Millionenbeträge für Familien mobilisiere, sei die Landesregierung dazu nicht bereit. „in einem 100-Milliarden-Haushalt ist die Landesregierung weder willens noch fähig, ein 500-Millionen-Rettungspaket für Kitas und Offene Ganztagsschulen aufzulegen.“ Ministerpräsident Wüst würde nur mit dem Finger nach Berlin zeigen, während sein Land die geringsten Ausgaben pro Schüler habe und jeden Tag 30.000 Schulstunden ausfallen. „Die meisten Menschen kennen den Ministerpräsidenten nur von hübschen Fotos. Hendrik Wüst ist das teuerste Autobahnschild, das dieses Land je hatte. Nur verantwortlich fühlt er sich für nichts!“, resümiert die Landtagsabgeordnete.

Neuwahlen des Vorstandes

Bei den anschließenden Neuwahlen bestätigt die SPD in weiten Teilen ihren Vorstand. Neben Manfred Lehmann werden auch dessen Stellvertreter Eva Fritz und Leon Reinecke wiedergewählt. Michael Schäfer tritt nach acht Jahren aus dem Vorstand der SPD Hattingen aus. Lehmann bedankt sich bei ihm mit den Worten: „Michael war immer zurückhaltend, aber immer präsent. Mit klarer Meinung, einem eigenen Profil und hoher Sachkenntnis hat er die Arbeit der SPD Hattingen bereichert.“ An seiner Stelle wurde der Vorsitzende des Kulturausschusses im Hattinger Rat. Thorsten Spittank gewählt. Weitere Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes sind Melanie Witte-Lonsing, Björn Fry, Thomas Dorndorf-Blömer. Darüber hinaus wurden 9 Beisitzer der Ortsvereine und Arbeitsgemeinschaften in den Vorstand gewählt.

Jahreshauptversammlung der SPD-Hattingen im Hotel Ruhr Inn (Foto: Uwe Fry )

Partei wird sich weiter öffnen

„Mach neu – Die SPD Hattingen fit machen für die Zukunft“ lautet der Name des Antrags, den die SPD ihren Mitgliedern an diesem Abend vorlegt. Auf den vier Seiten gibt die Partei sich selbst eine ganze Reihe an Arbeitsaufträgen mit, wie man die Partei in Zukunft aufstellen wolle. Die Mitgliedschaft in der SPD solle allen Mitgliedern einen noch spürbareren Mehrwert schaffen. Dafür würde man künftig einen SPD-Stammtisch einrichten, die Kommunikation vereinfachen, die interne Bildungsarbeit fördern und die Mitglieder noch enger vernetzen. „Unser Antrag wirkt aber nicht nur in die Partei hinein. Er ist ein Angebot an jeden Hattinger und jede Hattingerin sich bei der SPD zu engagieren und unsere Stadt mitzugestalten.“, sagt Leon Reinecke bei der Vorstellung des Antrags. Dafür möchten die Genossen ihre Netzwerkarbeit in Hattingen noch weiter intensivieren und familienfreundlicher werden. Statt starren Sitzungskonzepten solle in Zukunft mehr in Orten und Zeiten variiert werden, damit auch junge Familien an den Parteiveranstaltungen teilnehmen können. Ziel sei es auch neue Mitglieder zu gewinnen. Reinecke verkündet: „Wir wollen unsere SPD Hattingen weiter öffnen.“ Auch nicht Mitglieder sollen künftig noch stärker eingebunden werden. Dafür solle auch eine zeitweise Mitarbeit an einzelnen Themen ermöglicht werden ohne Mitglied der Partei zu sein.

Mit vielen Aufgaben und voller Mut blickt die SPD Hattingen den kommenden zwei Jahren mit ihrem neu gewählten Vorstand entgegen.