Hattingen – Wie gelingt es, Wohngebäude schnell, effizient und nachhaltig zu sanieren? Mit dieser Frage beschäftigten sich am 6. März 2025 rund 130 Fachleute aus der Bau- und Wohnungswirtschaft, die sich zur Infomesse „Energiesprong on Tour“ in Hattingen einfanden. Veranstaltet von der HWG, ecoworks und B&O Bau in Kooperation mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), bot das Event wertvolle Einblicke in zukunftsweisende Modernisierungsmethoden.
Serielle Sanierung als Lösung für den Wohnungsbestand
Besonders groß war das Interesse seitens Wohnungsbaugenossenschaften und Wohnungsverwaltungen. Kein Wunder: Viele Immobilien in Deutschland sind sanierungsbedürftig, während steigende Energiepreise und gesetzliche Klimaschutzvorgaben zusätzlichen Handlungsdruck erzeugen. Gleichzeitig locken attraktive Förderprogramme – aktuell können pro Wohneinheit bis zu 150.000 Euro Zuschuss beantragt werden, von denen nur 60.000 Euro zurückgezahlt werden müssen. Doch ob diese Fördermöglichkeiten auch unter zukünftigen politischen Rahmenbedingungen Bestand haben, ist ungewiss. Für viele Unternehmen gilt daher: Jetzt informieren und handeln!
HWG Energiesprong on Tour © Fotos RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Praxisnahes Programm mit Baustellenbesuchen
Nach einem einleitenden Vortragsprogramm mit Impulsen von Experten der HWG, ecoworks, B&O und dem Öko-Zentrum NRW, ging es für die Teilnehmer direkt in die Praxis. Mit Helm, Warnweste und Headset ausgestattet, besuchten sie zwei Baustellen in Hattingen, an denen serielle Sanierungsmethoden bereits umgesetzt werden.
Auf der ecoworks-Baustelle konnten die Besucher erleben, wie Heizungsleitungen in ein spezielles Fassadenmodul integriert werden, wodurch aufwändige Eingriffe in die Wohnungen minimiert werden. Bei B&O wurde eindrucksvoll demonstriert, wie sich die Geschwindigkeit serieller Sanierung enorm gesteigert hat: Während anfänglich noch 150 Quadratmeter Fassade pro Tag saniert wurden, sind mittlerweile bis zu 500 Quadratmeter möglich – fast zehnmal schneller als mit herkömmlichen Dämmmethoden.
HWG geht mutig voran
Gemeinsam für klimaneutrales Wohnen – hwg eG & ecoworks © Filmbeitrag ecoworks
Die HWG hat mit den beiden Sanierungsprojekten in Hattingen Neuland betreten und ein gewisses Risiko auf sich genommen. Doch der Mut hat sich ausgezahlt: Wichtige Erkenntnisse konnten gewonnen und innovative Sanierungsmethoden erfolgreich erprobt werden. Das Engagement der HWG wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und zeigt, dass nachhaltiges und effizientes Bauen nicht nur möglich, sondern dringend notwendig ist.
Beim abschließenden Networking tauschten sich die Teilnehmer intensiv aus – und wer genau hinhörte, konnte erkennen: Viele der anwesenden Wohnungsbaugesellschaften werden in Zukunft ebenfalls verstärkt auf serielle Sanierung setzen. Hattingen hat hier einen wichtigen Impuls gegeben.