Hattingen- Wie damals wird auch heute noch Panhas, Blutkuchen und Leberbrot hergestellt, und passend zur Jahreszeit, auch in so manchen Herbstfesten verwurstet. Wie zum Beispiel auf dem kommenden Herbstmarkt in Hattingen, denn dort feiern die Hattinger ihr Panhasfest, und das, mitten auf dem Kirchplatz.
Grund genug, um über die Geschichte des Panhas einmal nachzudenken. Aus der RuhrkanalNEWS Serie „Heimatkunde von Laien für Laien“ erklärt uns Holger Vockert die Geschichte des Westfälischen Panhas.
Was sie schon immer über Panhas wissen wollten, aber nie gewagt haben zu fragen…!
Heute gibt es meist im übertragenen Sinne jede Menge Redewendungen bezüglich zum Fleisch der armen Leute: „Jetz hasde den ganzen Pannas auf dem Boden liegen“ (Kram, Zeug). Bekannt sind im Ruhrgebiet die Wendungen Pannas am Klappmast, Pannas am Schwenkmast und Pannas am Chrisbaum Auch: „Jetz is aber bald Pannas am Schwenkbaum“, eine Androhung von Sanktionen und Strafen. Die Zeit und das Geld ist knapp heißt auch: „jetzt ist aber Pannas am Letzten!“ Und wer die Panhas-Bud kennt, der weiß, dass es da um eine unsaubere und etwas heruntergekommene Gaststätte handelt. Aber sehen sie selbst, 17 erklärende Minuten „Geschichten um den Panhas….“
Panhas und Co
Panhas oder Blutkuchen sind typisch westfälisches Gerichte. Eine gebratene Scheibe Wurst, gepaart mit Rübenkraut, zu Sauerkraut und Gemüse, galt früher häufig als Gericht der „armen Leute“. Wer diesen „gebratene Fleischersatz“ erfunden hat, konnte ich bis dato noch nicht so richtig ermitteln. Fest steht aber, dass das Münsterländer Wurstebrot, auch Möpkenbroat genannt, seine Grundzutaten vom Schwein bezieht. Westfälische kennen Panhas auch unter den Ausdruck „Möppkensbruud“. Die mit Buchweizenmehl eingedickte Blut- und Wurstbrühe hatte bei den Metzgern immer am Schlachttag Hochsaison.