Hattingen- Vor zehn Jahren, im Jahr 2015, erhielt Hattingen von dem gemeinnützigen Verein TransFair e.V. erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel, für die sie nachweislich fünf Kriterien erfüllen musste. Der Bürgermeister und der Rat trinken fair gehandelten Kaffee und hielten die Unterstützung des fairen Handels in einem Ratsbeschluss fest, eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten, die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.
Nun ist die Zukunft der Fair Trade Steuerungsgruppe aber unsicher. „Bedingt durch Wegzüge und Rückzug in den Ruhestand ist die Fair Trade Gruppe de facto nicht mehr existent“, bedauert Andreas Gehrke von der Freiwilligenagentur. „Diese Gruppe ist aber sehr wichtig, wenn Hattingen den Titel -Faire Stadt- nicht verlieren will.“ Der Titel muss alle zwei Jahre erneuert werden und dabei müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden.
Engagierte werden benötigt, damit Hattingen „Faire Stadt“ bleiben kann
Deshalb ruft Gehrke Menschen zum Mitmachen auf, die an dem Thema Fairer Handel interessiert sind. Er lädt zu einem Treffen ein am Donnerstag, den 3. April 2025 um 17 Uhr im Gruppenraum III im Bürgerzentrum Holschentor. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
„Es wäre schön, wenn sich genügend Menschen fänden, damit Hattingen ‚Faire Stadt‘ bleibt“, so Gehrke. Treffen finden nach Bedarf vier- bis sechsmal jährlich statt. Dabei geht es darum, die Thematik des Fairen Handels ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, z.B. mit Infoständen bei Veranstaltungen und eine Erneuerung des Titels „Faire Stadt“ für Hattingen zu ermöglichen. In der Vergangenheit wurde beispielsweise ein Einkaufsführer von der Gruppe erstellt und es wurden verschiedene Projekte mit Schulen umgesetzt.
Für mich wäre Hattingen erst eine faire Stadt, wenn ich unbehelligt vom Ordnungsamt in der Stadt Gitarre spielen darf. Ich nehme kein Geld, bin 79 Jahre und mein Wunsch ist, an die Musik der Sinti zu erinnern, Django Reinhardt etc. – viele von ihnen starben in deutschen Konzentrationslagern, Berge von Gitarren häuften sich in Eisenbahnschuppen…