EVA-MARIA KARMELITA ARBEITET SEIT 50 JAHREN IN AUGUSTA-KLINIKEN

Eva-Maria Karmelita (links) feiert mit Kolleginnen und Kollegen (Foto: Augusta Kliniken)

Hattingen/Bochum – „Ich habe ein halbes Jahrhundert im gleichen Unternehmen gearbeitet.“ Das können nur äußerst wenige von sich sagen. Eva-Maria Karmelita kann. Sie vollendete ihr 50. Jahr in den Augusta Kliniken Bochum Hattingen am 1. Juli. Mitarbeiter. Vorgesetzte und Weggefährten gratulierten der Leiterin des Pflegemanagements beim Mitarbeiterfest Anfang Juli zu diesem extrem seltenen Jubiläum.

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17 Jahre jung war sie, als sie sich bei den strengen Diakonissen im Augusta- vorstellte, um dort den Beruf der Krankenschwester zu erlernen. Und sie kam im Minirock. – Eben so, wie es die jungen Frauen in den späten Sechzigern liebten. Die Diakonissen im Augusta allerdings schauten schon etwas streng an ihr herunter, „denn im Dienst am Krankenbett hatte der Rock bis zur Mitte der Wade zu gehen.“ Harte Zeiten waren das für die junge Bochumerin, die bis 1968 bei vielen Demos gegen Krieg und soziale Missstände protestierte. Stets im „Mini“ und immer gern mit jener Schminke im Gesicht, die den Diakonissen, die bis 1988 im Augusta wirkten, so gar nicht passte.

Die große Strenge fordert gestärkte Häubchen und Schürzen sowie viel Fleiß. Gerade diese Tugenden, der Diakonissen lernt Schwester Eva zu schätzen, verinnerlicht den Rundumblick, der stets zeigt, was noch zu tun ist. „Bevor alles erledigt war“, sagt sie, „gab es sowieso keinen Feierabend.“

Eva-Maria Karmelita in der züchtigen Arbeitskleidung der 60-er Jahre (Foto: Augusta Kliniken)

„Schwester Eva“ drückte die Schulbank auf der Annette von Droste Hülshoff-Schule und der Hans Böckler-Schule, bevor sie ihr dreimonatiges Praktikum am Augusta begann, das dann direkt in die Ausbildung führte. Eine Ausbildung, die nie endete, denn die erfahrene Spezialistin, die neben dem Evangelischen Krankenhaus Hattingen auch noch für die beiden Augusta-Häuser in Bochum-Mitte und –Linden verantwortlich ist, drückte berufsbegleitend bei vielen Fortbildungen die Schulbank, bildete sich laufend fort.

Endlich malen

„Weiterbildung ist enorm wichtig“, sagt sie. Und sie ist der Beweis dafür, dass man damit auch weiterkommt: Karmelita ist u.a. als Ausbilderin im mittleren Management tätig, geprüfte Lehrkraft für Anästhesie und Intensivmedizin. Sie war im Augusta Mitbegründerin und später bis 1994 Leiterin der ersten operativen Intensivstation in Bochum. Sie ist Chefin von über 1.000 Pflegekräften und gilt als profunde Kennerin der Evangelischen Stiftung Augusta und der Krankenhaus-Landschaft überhaupt. Das Problem mit den von den Diakonissen geforderten langen Röcken hat Eva-Maria Karmelita damals übrigens geschickt ausgehebelt – und da blitzt das wilde Mädchen“ von damals, als das sie sich selbst gern bezeichnet, wieder durch. „Meine Mutter war Schneiderin. Ich habe ihr alle Röcke zum Kürzen gegeben“, lacht sie noch heute. „Das war ein Heidenspaß.“

Gerade das allerdings, was die sympathische Powerfrau aus der Augusta-Führung beim Jubiläum nicht erzählte, spannt viele immer noch arg auf die Folter. Karmelita wollte partout nicht aufklären, warum sie 15 Pfirsiche und 25 Eier geschenkt bekam. „Das erläutere ich erst“, sagt sie grinsend, „wenn ich in den Ruhestand gehe. Das wird am 31. Januar 2019 sein, wenn ihre Nachfolgerin Iris Fath, die Karmelita aktuell noch einarbeitet, die Leitung des Pflegemanagements endgültig übernimmt. Ein Ende von Karmelitas sprühender Aktivität ist allerdings nicht in Sicht. „Ich habe noch so einiges vor“, sagt sie. „Unter anderem möchte ich endlich malen.“ Das macht sie zwar schon lange, „aber es war nie genug Zeit.“