UPDATE: 2 TANKSTELLEN-ÜBERFÄLLE – 3 VERLETZTE

Tankstellen-Überfall: Die Oil-Tankstelle in Haßlinghausen. (Foto: Höffken)

Sprockhövel – Am gestrigen Dienstagabend (07. November 2023) ereigneten sich in Sprockhövel zwei Überfälle auf Tankstellen. Während der Überfall auf die Aral-Tankstelle an der Bochumer Straße im Versuchsstadium scheiterte, waren nach dem Raubüberfall auf die Oil-Tankstelle in Haßlinghausen drei Verletzte zu beklagen, nachdem der Täter diese mit seiner Waffe verletzt hatte.

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Wie die Polizei heute (08. November) mitteilte, betrat am gestrigen Tage gegen 21 Uhr ein männlicher Täter unter Vorhalt einer Pistole den Verkaufsraum einer Tankstelle an der Bochumer Straße. Da der Täter die Kasse nicht öffnen konnte, verließ er ohne Beute die Tatörtlichkeit und lief fußläufig in Richtung Fänkenstraße. Der Kassierer konnte vorher aus der Tankstelle flüchten. Zeugen meldeten daraufhin im Nahbereich der Tankstelle eine verdächtige Person mit Pistole in der Hand. Umgehend wurden Fahndungsmaßnahmen eingeleitet.

Weiterer Raubüberfall an der Schmiedestraße

Gegen 21:45 Uhr kam es dann zu einem weiteren Raubüberfall auf eine Tankstelle an der Schmiedestraße. Nach bisher ruhrkanalNEWS vorliegenden Informationen (08. November 03:00Uhr) bemerkte der Tankstellenkunde Carsten H., (ein früherer Beamter eines Sondereinsatz-Kommandos), gegen 21:45 Uhr beim Betreten des Verkaufsraumes der Oil-Tankstelle, dass Zigarettenschachteln auf dem Boden verstreut herumlagen.

Während eine Mitarbeiterin noch recht benommen hinter dem Tresen kniete, war plötzlich ein Mann mit Kapuze und großer Sonnenbrille im Verkaufsraum und drückte Carsten H. seine Pistole gegen das Auge. Der Täter forderte den Kunden auf, seine Geldbörse in den Einkaufskorb, den der Täter in der Hand hielt, hineinzulegen.

Täter verletzte drei Personen

Tankstellen-Überfall: Kunde Carsten H. wurde durch Schläge mit der Pistole vom Täter am Kopf verletzt. (Foto: Höffken)

Der Aufforderung kam Carsten H nach. Der Täter schlug ihm dann brutal mit dem Pistolenlauf auf den Kopf und flüchtete aus der Tankstelle. Carsten H. wurde dabei verletzt. Auch eine Mitarbeiterin der Tankstelle war vorher durch den Täter erheblich verletzt worden und musste später durch eine Rettungswagenbesatzung in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein 32-jähriger weiterer Tankstellenmitarbeiter, der gerade Waren in einen Kühlschrank einräumen wollte, erhlelt ebenfalls vom Täter Schläge auf den Kopf.

Der durch den Schlag auf den Kopf benommene Carsten H. rief laut: „Überfall – Polizei anrufen“ stieg auf dem noch kundenfrequentierten Tankstellen-Gelände in sein Auto und folgte laut hupend dem Täter, der zu Fuß Richtung Haßlinghausen flüchtete.

Nach einiger Zeit bemerkte der Täter, dass ihm jemand folgte, zielte mit seiner Pistole erneut auf Carsten H. und stieg in einen am Straßenrand geparkten unbeleuchteten VW-Golf. Der Wagen flüchtete und Carsten H. nahm die Verfolgung mit seinem PKW weiterhin auf.

Das Täter-Fahrzeug hielt wieder, eine Person stieg aus und richtete die Waffe erneut auf den verfolgenden Tankstellen-Kunden.

Als das Täterfahrzeug weiterfuhr, wurde die Tatwaffe aus dem Fenster geworfen und konnte später von der Polizei sichergestellt werden, nachdem Carsten H. den Beamten die Stelle gezeigt hatte.

Eine der drei Personen in dem Täter-Fahrzeug (der Haupttäter) flüchtete dann bei einem plötzlichen PKW-Stopp aus dem Auto und entfernte sich über einen Abhang.

Tankstellen-Überfall: Der Überfall auf die Aral-Tankstelle in Niedersprockhövel scheiterte im Versuchsstadium. (Foto: Höffken)
Tankstellen-Überfall: Hinweisschild bei der Aral-Tankstelle in Niedersprockhövel. (Foto: Höffken)

Überfallener Kunde bringt Mittäter zu Boden

Auf der weiteren Flucht über die Mittelstraße hielt das Täter- Fahrzeug plötzlich mitten auf der Fahrbahn an und zwei südländisch wirkende Männer (Fahrer und Beifahrer) stiegen aus dem Auto.

Der frühere SEK-Beamte Carsten H. stieg aus seinem Auto und schrie die Täter an, die ihm entgegneten, sie könnten nichts dafür und würden den geflüchteten Haupttäter nicht kennen. Der allerdings durchtrainierte überfallene Kunde Carsten H. ging dann den Fahrer des VW-Golf körperlich an und brachte ihn zu Boden. Die fast gleichzeitig eintreffende Polizei legte dem Tatverdächtigen dann Handfesseln an und stellte das Fluchtfahrzeug sicher.

Der Beifahrer des PKW flüchtete und konnte später nach dem Einsatz eines Polizeihubschraubers durch Kräfte der Polizei festgenommen werden.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, die Suche nach dem Haupttäter läuft auf Hochtouren und Videoaufzeichnungen aus der Tankstelle werden aktuell ausgewertet.

Der am Kopf verletzte Carsten H. begab sich in ein Hattinger Krankenhaus. „Ich bin dann, nachdem ich einen Bogen ausgefüllt hatte, unversorgt nach 50 Minuten in ein anderes Krankenhaus gefahren, weil man mich da ohne weitere Informationen hat einfach sitzen lassen“, erfuhr ruhrkanalNEWS in der Nacht vom Überfall-Opfer.

Auf Nachfrage erfuhr unsere Redaktion, dass die Notfallambulanz im EVK in dieser Nacht zahlreiche dringendere Notfälle versorgen musste.

Froh ist Carsten H, dass er seine Geldbörse in der Nacht noch von der Polizei zurückerhalten hat, nachdem diese in dem Fluchtauto der Täter gefunden wurde. Dennoch war dem durchtrainierten Mann das Überfall-Erlebnis deutlich anzumerken. Auch der 32-jährige weitere Mitarbeiter der überfallenen Tankstelle Alex N. sagte ruhrkanalNEWS gegenüber, er dachte bei dem Überfall, „jetzt ist Game over“.

Noch am letzten Samstag (04. November 2023) wurde um 21:44 Uhr eine Tankstelle auf der Lohernockenstraße in Ennepetal überfallen. Auch dabei wurde der 61-jährigen Mitarbeiterin vom Täter auf den Kopf geschlagen.

RuhrkanalNEWS berichtet weiterhin.

8 Kommentare zu "UPDATE: 2 TANKSTELLEN-ÜBERFÄLLE – 3 VERLETZTE"

  1. Hoffentlich wird der Täter bald gefasst .
    Hut ab vor dem mutigen Kunden, der dieses Pack verfolgt hat.
    So etwas in Haßlinghausen.
    Was stimmt hier im Land nicht???

  2. Wolfgang Weiss | 8. November 2023 um 13:45 |

    Bei all den kriminellen Vorfällen in den letzten Jahren, sollte die zuständige Behörde, über eine Polizeidienststelle im Sprockhöveler Rathaus nachdenken. Zu 99% sind die Kriminellen über alle Berge, wenn die Polizei aus Gevelsberg oder gar aus Hattingen vor Ort ankommen.

  3. Ich kann da Wolfgang Weiß nur beipflichten. Es gab vielleicht damals Gründe, die Polizeidienststelle im Rathaus nicht mehr zu besetzten, bzw. zu schließen. Mittlerweile haben sich die Zeiten aber gewaltig geändert, so dass man die damalige Sparmaßnahme rückgängig machen muss.

  4. Buntes Treiben…

  5. Vielleicht mal an den Tankstellen zivilpolizei hinstellen

  6. Als ich Haßlinghausen 2006 rum kennenlernte (wohne seit 2015 hier), war das ein idyllisches, „kleines“ Örtchen, im Winter immer ein bisschen verschneiter als z.B. Hattingen. Einfach total schön! Was hier mittlerweile abgeht, ist echt extrem geworden! 4 (!) Geldautomaten gesprengt in 2 Jahren, der Mutter einer Freundin haben sie die Handtasche weggerissen und jetzt das mit den Tankstellen.

    Ich weiß, es kommt nicht so gut an, das zu sagen und ich bin weiß Gott auch kein „Rechter“. Doch bei 90 % aller Straftaten, die wir hier haben, heißt es „südländische Typen“. Irgendwie sind mir hier auch allgemein zu viele „südländische Typen“ unterwegs, der Busbahnhof ist von dem in Gelsenkirchen kaum noch zu unterscheiden! Schade.

  7. Genau so ist es.
    Unser kleines Haßlinghausen verkommt immer mehr durch neu zugezogene „Gäste“.

  8. Ich habe die Bürgermeisterin direkt nach der Geldautomaten Sprengung gebeten aktiv zu werden was die Sicherheit in Haßlinghausen angeht, die Antwort per Email kam prompt, man sei nicht zuständig ich solle mich ans Innenministerium wenden! Das dazu, bei der nächsten Bürgermeister Wahl mal im Hinterkopf behalten!

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