Hattingen- Kurz vor Weihnachten fühlen sich viele Menschen gestresst. Dabei sollte die Weihnachtszeit doch die schönste Zeit des Jahres sein. Wie gelingt es also, die Feiertage entspannt zu verbringen?
Nach der Arbeit noch kurz Geschenke kaufen, das Fünf-Gänge-Menü für Weihnachten planen und zwischendurch noch Kekse backen. Dazu kommen die vielen Unsicherheiten, die das diesjährige Weihnachtsfest mit sich bringt. Kein Wunder, dass sich viele Menschen in der Vorweihnachtszeit und während der Feiertage besonders gestresst fühlen.
Wir haben den bekannten Diplom Psychologen Rolf Schmiel vor der Kamera befragt, der sich unserer Frage stellt: “Stress zu Weihnachten und wie beuge ich dem vor”. Ein RuhrkanalNEWS-Weihnachts-Tip vom Fernsehprofi.
Praktische Tipps gegen den Weihnachtsstress
Der beste Weg, Weihnachtsstress zu verhindern ist, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Machen Sie sich also im Vorfeld Gedanken darüber, wie Sie Ihr Stresslevel niedrig halten können. Diese Tipps können dabei helfen:
Abläufe hinterfragen: Wenn die gewohnten Abläufe zu Stress führen, verändern Sie sie. zum Beispiel, indem Sie Aufgaben verteilen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Buffet, zu dem jedes Familienmitglied etwas mitbringt?
Konsum reduzieren: Der Geschenkemarathon kostet Zeit und viel Geld. Ein festgelegtes Budget kann helfen, den Geschenke-Druck zu reduzieren. Oder die Familie lost aus, wer wem etwas schenkt.
Gute Planung: Versuchen Sie, die ersten Geschenke bereits im Sommer zu kaufen oder schon im November Kekse zu backen. Das entzerrt die Aufgaben und hilft, Weihnachtsstress zu verringern.
Nein sagen: Üben Sie, zusätzliche Aufgaben oder Verpflichtungen abzulehnen, etwa ein Treffen mit Freunden am ersten Weihnachtsfeiertag. Das lässt sich auch verschieben.
Konflikte verschieben: Politik, Krieg, Krankheiten – kontroverse Themen müssen nicht ausgerechnet an Weihnachten besprochen werden. Klären Sie das auch vorab mit den übrigen Familienmitgliedern.
Mit innerer Balance durch die Weihnachtszeit
Ihre innere Balance hilft Ihnen, gelassen in die Vorweihnachtszeit zu starten. So kann es gehen:
Erwartungen senken: Weihnachtsstress entsteht auch im Kopf. Es muss nicht alles perfekt sein, und Rituale dürfen verändert werden. Dieses Bewusstsein senkt den Druck und entspannt.
Dem Körper gerecht werden: Genug Schlaf, Bewegung und eine vernünftige Ernährung helfen dabei, sich gut zu fühlen. Äpfel oder Mandarinen sind zum Beispiel ein idealer Snack für zwischendurch.
Freiraum schaffen: Schon in der Adventszeit sollten Sie regelmäßig Freiraum einplanen, den Sie nur für sich nutzen, etwa für einen Spaziergang, eine Massage oder ein gutes Buch. Sobald die ganze Familie zusammenkommt, ist das für alle Beteiligten besonders wichtig. Planen Sie Zeiten für Rückzugsmöglichkeiten ein und besprechen Sie das mit den Verwandten.
So gelingt eine achtsame Vorweihnachtszeit
Achtsamkeitsübungen sind ein hervorragendes Mittel gegen Weihnachtsstress, weil sie sich in den Alltag integrieren lassen und zu größerer Gelassenheit führen. Grundsätzlich versteht man unter Achtsamkeit ein bewusstes Wahrnehmen, das nicht wertend ist und sich auf den aktuellen Moment bezieht.
Praktisch kann das zum Beispiel bedeuten, die erste Tasse Punsch besonders zu genießen, das Muster der Tasse zu betrachten, dem fruchtigen Geschmack auf der Zunge nachzuspüren. Regelmäßig durchgeführt können solche Achtsamkeitsübungen unter anderem dabei helfen, geduldiger zu werden und weniger zu grübeln.