DEMOKRATEN UND MONTAGSMARSCHIERER TREFFEN AM HOLSCHENTOR AUFEINANDER

Symbolische Menschenkette vor dem Bürgerzentrum Holschentor (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Kaum haben die Initiatoren von „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“ angekündigt, einen Ruhe- und Schutzraum für die von den Montagsmarschierern genervten Bewohner:innen der Südstadt im Bürgerzentrum Holschentor einzurichten, melden die trommelnden und schreienden Demonstranten eine Route genau dort entlang an. Wenn eines noch eines Beweises bedurft hatte, dass es den Marschierenden inzwischen ausschließlich um Provokation geht, ist er damit erbracht.

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Während die Teilnehmenden von „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“ eine Menschenkette um das Gebäude bilden, um es so symbolisch zu schützen und dabei den Marschierenden den Rücken zukehren, bleiben diese genau hier stehen, um eine Schweigeminute einzulegen. Unter anderem für die Menschen, die einen Hörsturz erlitten haben. Vorher und nachher ziehen sie mit Lärm und immer absurder werdenden Behauptungen durch die Stadt. Sie werfen unter anderem Bürgermeister Dirk Glaser inzwischen vor, ein Holocaustleugner zu sein. Worauf sie diese ziemlich abstruse Behauptung stützen, bleibt ihr Geheimnis.

Fotostrecke RuhrkanalNEWS:

Einen Tag zuvor (18. Februar 2024), bei dem Autokorso der Montagsmarschierer durch Hattingen, sollen die Teilnehmenden eine WAZ-Journalistin bedrängt und bedroht haben. Sie haben sie demnach an ihrer Arbeit hindern wollen. Dabei hat die Kollegin das gemacht, was ihr Job ist. Beobachtungen für ihren Bericht notiert und versucht die Parolen akustisch zu verstehen, die gerufen wurden. Nach Schilderungen der Kollegin muss die anwesende Polizei den Korsoteilnehmenden erklären, dass die Pressefreiheit ebenso Verfassungsrang genießt wie das Demonstrationsrecht. Erst danach kann die Journalistin wieder arbeiten, von „ungestört“ ist dabei nicht die Rede. Die RuhrkanalNEWS-Redaktion solidarisiert sich an dieser Stelle ausdrücklich mit der Kollegin. [Update: Inzwischen ist herausgekommen, dass die Organisatoren des Autokorsos den (Presse-)Ausweis der WAZ-Journalistin kontrollieren und ihre Unterlagen lesen wollten. Erstes geht in Richtung Amtsanmaßung, das zweite zeigt das Unvermögen zu verstehen, was Pressefreiheit bedeutet.]

Warum die Montagmarschierer ausgerechnet Hattingen ausgesucht haben, um hier Woche für Woche ihre kruden Theorien und Forderungen zu verbreiten, bleibt weiterhin unklar. Die Vermutung, dass es einfach der zentralste Ort für die oft aus anderen Städten anreisenden Teilnehmenden ist, ist allerdings nicht die unwahrscheinlichste Begründung. Ebenso wie die Überlegung, dass sie in Hattingen ziemlich lange auf keinen nennenswerten Widerstand durch Gegendemos der Zivilgesellschaft gestoßen sind. Es bleibt die Befürchtung, dass die Montagsmarschierer auch in den kommenden Wochen die Stadt heimsuchen werden. Ebenso wie die Hoffnung, dass sie sich nicht noch weiter in ihren absurden Behauptungen radikalisieren.

Ein nicht kommentierter Filmbeitrag von RuhrkanalNEWS:

5 Kommentare zu "DEMOKRATEN UND MONTAGSMARSCHIERER TREFFEN AM HOLSCHENTOR AUFEINANDER"

  1. Bernd Loewe | 19. Februar 2024 um 22:38 |

    Ein starker Protest am Holschentor, in wenigen Stunden organisiert, den Schwurblern still den Rücken zuzukehren. Eine direkte Konfrontation zwischen Demokraten und Rechtsautonomen ist eh sinnlos, da sie verbohrt in ihren Ideologien sind.

    Zum Abschluss am Untermarkt wurden Verschwörungs­erzählungen verbreitet. Corona, die schrecklichen Impfungen und deren dramatisch Folgen. Belegt wurde das nicht.

    Das gipfelte darin, dass die großen Supermarktketten kein Bargeld mehr akzeptieren wollen. „Bargeld ist Freiheit“ Die Trommeln wirbelten, die wenigen mitmarschierenden beklatschten sich selbst. Interessiert hat das niemanden. Nur genervte Anwohner, deren Kinder nicht in den Schlaf kommen.

  2. Es ist schon schön zu sehen und zu hören, wie sich die Quarkdenker, kaum gibt es mehr Widerstand aus der Bevölkerung, in wenigen Wochen selbst entlarven und das wahre Gesicht nun wirklich allen anderen zeigen.

    Für Demokratie und Frieden wollen sie angeblich spazieren gehen, nutzen dabei aber, neben kruden Verschwörungstheorien, vor allen Dingen Methoden, die man von der SA kennt. So wird fleißig vor Politikerwohnungen/-häusern spaziert und krakeelt, lauter Protest wird durch Autokorsos umgangen, weil die direkte Konfrontation gegen eine Mehrheit nicht zu gewinnen ist, Verleumdungen werden in den Raum gestellt, Pressevertreter werden bedroht, es wird zur Wahl der AfD aufgerufen und wenn es dann einen Schutzraum für die Lärmbelästigung und die merkwürdigen Aussagen gibt, wird dort demonstriert, um noch mehr Druck zu erzeugen.

    Es ist schon schön zu sehen und zu hören, wie einige Quarkdenker, kaum zeigen die Wortführer ihr wahres Gesicht, tatsächlich erwachen und hinter die Fassade blicken. Wie diese erwachten Menschen den eigenen Protest und die eigenen „Fakten“ plötzlich hinterfragen, Vorwürfe äußern und dann selbst, wie bisher nur der politische Gegner, niedergeredet und eingeschüchtert werden.

    Diese Gruppe ist in den letzten Zuckungen und bald ist es mit diesen Spaziergängen vorbei, denn zu neunt oder zu zehnt, der harte Kern, werden die Besucher aus außerhalb dann nicht mehr auftreten.

  3. „Kaum haben die Initiatoren von „Hattingen für Vielfalt und Demokratie“ angekündigt, einen Ruhe- und Schutzraum für die von den Montagsmarschierern genervten Bewohner:innen der Südstadt im Bürgerzentrum Holschentor einzurichten, melden die trommelnden und schreienden Demonstranten eine Route genau dort entlang an:“ – Meine Frage: Wer legt eigentlich die Strecke für den Trommel-Lauf immer fest und genehmigt ihn? Es wird immer deutlicher, dass der Streckenverlauf höhnisch und provokativ angelegt ist und bestimmte architektonische Objekte einverleibt werden sollen: so am Sonntag die Schulenburg, die einmal SA-Schulungszentrum war, am Montag das Bürgerzentrum Holschentor, das mir im letzten Herbst schon unangenehm aufgefallen war mit einem als Musikfest schön geredeten Trommler-Treff. Wie ich aus der Anmietung des Rathauses zu Münster durch die Afd lernte (und durch die Doktorarbeit meiner Tochter, Hochschullehrerin für Architektur) gehört die Inbesitznahme von architektonischen Symbolen zur Strategie der rechsextremen Szene. Bevor die Trommler-Truppen das schöne historische Alte Rathaus am Untermarkt in ihre Fänge nehmen, möchte ich anregen, parallel zur montäglichen Straßenkrawall-Veranstaltung eine Diskussionsveranstaltung anzubieten innerhalb dieses Gebäudes: gewärmt, trocken, ohne Trommeln. Als Redner zu Beginn einer Diskussion stelle ich mich gern zur Verfügung.

  4. Rote Ameise | 28. Februar 2024 um 10:06 |

    Marschieren die eigentlich im Gleichschritt oder warum nennt ihr die so?

  5. Der Observer | 4. März 2024 um 17:39 |

    Ach Gottchen, da zeigt sich wieder unter welchen Wahrnehmungsstörungen die „Guten“ so leiden. Mir gehen mittlerweile sowohl die Montagsspazierer als auch die Nazijäger tüchtig auf den Pin.Ihr nervt die meisten Leute, denn wir haben gerade andere Sorgen.
    Unser Land befindet sich in einer schweren Krise, weil gerade eine ziemlich schlechte Regierung mit mehr oder weniger diletantischen Maßnahmen so ziemlich alles vor die Wand fährt, was wir benötigen um den Laden hier am Laufen zu halten. Und die Schäfchen, die sich nun zu Nazijäger berufen fühlen, raffen nicht, dass sie indirekt dieser miesen Regierung helfen gegen die Opposition zu hetzen. Dümmer geht es bekanntlich immer, aber Leute drnkt doch mal nach!!!

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