Hattingen– Wie Rollstuhlgerecht ist die Hattinger Innenstadt? Dieser Frage ist Bürgermeister Dirk Glaser persönlich nachgegangen. Gemeinsam mit Anke Jost und Tunahan Bahar von der Lebenshilfe und Dominik Grigat hat er sich auf den Weg durch die Fußgängerzone gemacht.
„Die Idee entstand, als ich Anfang des Jahres wegen eines Unfalls selbst auf den Rollstuhl angewiesen war und mit Anke Jost von der Lebenshilfe dazu ins Gespräch kam“, sagt Glaser. In der Zwischenzeit war auch Anke Jost wegen eines Sturzes stark in ihrer Mobilität eingeschränkt und hat sich für die „Testfahrt“ von Dirk Glaser begleiten lassen. Mit Dominik Grigat, der ständig auf den Rollstuhl angewiesen ist, haben sie sich die Eingänge der Gastronomie und der Geschäfte genau angeschaut und getestet, wie barrierefrei sie sind.
Aus der Perspektive eines Rollstuhlfahrers
„Insgesamt waren wir mit den meisten Zugängen zu den Geschäften im Bereich der Heggerstraße zufrieden. Viele Objekte sind barrierefrei zugänglich. Gut wäre es natürlich, wenn alle Bereiche für Menschen, die Rollstühle benutzen, erreichbar wären. Damit könnten sie uneingeschränkt am Leben in der Innenstadt teilhaben. Gerade in der Altstadt wird es bei den historischen Gebäuden jedoch schwierig, die Barrieren zu überwinden“, sind sich die Testfahrenden einig.
Bei dem Besuch in der Innenstadt haben die meisten Geschäftsleute direkt ihre Bereitschaft signalisiert, einen besseren Zugang, beispielsweise mit mobilen Rampen, zu ermöglichen. „Alle waren sehr offen und positiv eingestellt. Das war toll. Jetzt müssen wir daran arbeiten, die Möglichkeiten umzusetzen. Dafür werde ich mich persönlich einsetzen“, so Dirk Glaser.