BRANDEINSATZ AUF DER HÖLTERSTRASSE

Um weiteren Schaden bei dem Schmorbrand zu verhindern, musste es schnell gehen - wie oft geübt. (Foto: Höffken)

Sprockhövel – Am heutigen Sonntag (21. Mai 2023) wurden gegen 11:30 Uhr zahlreiche Kräfte der Feuerwehr zu einem Kellerbrand in einem Gebäude auf der Hölterstraße alarmiert.

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Mit der Freizeit und Ruhe war es damit für die ehrenamtlichen Frauen und Männer des Löschzuges Niedersprockhövel und der Löschgruppe Hiddinghausen an diesem Sonntagmittag vorbei, als ihre Alarmmelder auslösten. Von ihren Feuerwehrhäusern aus rückten rund 30 Ehrenamtliche mit acht Einsatzfahrzeugen unter Verwendung von Sondersignalen zur Hölterstraße aus.

Mehrere Hochleistungslüfter kamen zur Entrauchung zum Einsatz. (Foto: Höffken)

Hausbewohner in ein Krankenhaus transportiert

Alle Bewohner des Hauses hatten das Gebäude bereits verlassen, auch die Bewohner des Nachbarhauses durften nicht in ihren Wohnungen bleiben.

Der Qualm aus dem Keller verbreitete sich im ganzen Haus. (Foto: Höffken)

Zeitgleich mit den ersten Kräften der Feuerwehr traf auch die Besatzung eines Rettungswagens (RTW) der DRK-Rettungswache vom Hoppe ein, die sich dann um die Bewohner des Hauses kümmerte, die durch die verrauchten Räume gegangen waren. Dann wurde noch eine Besatzung eines KTW zusätzlich zur Hölterstraße alarmiert.

Mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz gelangten bei diesem Einsatz an ihre Leistungsgrenze. (Foto: Höffken)

Nach Erörterung der Lage wurden dann vier Hausbewohner des verrauchten Hauses zur Untersuchung auf eine mögliche Rauchgasvergiftung mittels RTW und KTW in ein Krankenhaus transportiert. Zur Eigensicherung der Einsatzkräfte wurde dann noch der RTW der Falck-Rettungswache aus Bredenscheid zur Hölterstraße entsandt.

Die Wasserversorgung erfolgteaus einem Hydranten, die Brinkerstraße war vorübergehend gesperrt. (Foto: Höffken)

Wie sich zu Beginn des Einsatzes herausstellte, hatte ein Stromspeicher einer Photovoltaik-Anlage im Keller des Hauses begonnen zu brennen. Durch die Kunststoffummantelung des Stromspeichers wurden zusätzlich gefährliche Dämpfe freigesetzt.

Die Anstrengung war den Atemschutzgeräteträger:innen nach ihrer Ablösung aus dem verrauchten Gebäude deutlich anzusehen. (Foto: Höffken)

Kompliziert gestaltete sich dann das Abkoppeln der Photovoltaikanlage des Daches vom Wechselrichter und das Stromlos-Schalten des Stromspeichers, also der Batterie. Die Hitze war immer noch enorm und betrug über 300 Grad.

Die Atemschutzgeräteträger wurden speziell überwacht und öfter ausgetauscht, damit ihnen in dem verqualten Gebäude nichts passiert. (Foto: Höffken)

Bereitschaftsdienstmitarbeiter des Energieversorgers und ein Monteur der Photovoltaik-Firma berieten mit den Verantwortlichen der Feuerwehr, wie man den „kokelnden“ Stromspeicher der Photovoltaik-Anlage stromlos schalten kann und aus dem Keller bekommt.

Die Bewältigung des Schmorbrandes an dem Elektrospeicher der Photovoltaikanlage gestaltete sich schon etwas schwierig. (Foto: Höffken)

Nachdem die Stromabschaltung dann erfolgt war, konnte der Stromspeicher unter Verwendung eines speziell wassergefüllten Behälters aus dem Keller nach draußen geschafft werden. Auch dazu mussten die Einsatzkräfte schweren Atemschutz tragen. Mit giftigen Dämpfen ist nicht zu spaßen.

Einsatzleiter Brandoberinspektor Jochen Neuhaus (re.) hier im Gespräch mit dem Leiter der Feuerwehr Sprockhövel, Stadtbrandinspektor Christian Zittlau, der die Feuerwehr seit dem 1. April 2010 leitet. (Foto: Höffken)

Diejenigen Einsatzkräfte, die unter schwerem Atemschutz im Keller des Hauses eingesetzt waren, mussten aus Gründen des Gesundheitsschutzes (giftiger Rauch/Qualm) bei ihrer Ablösung durch weitere Atemschutzgeräteträger ihre komplette Einsatzkleidung im Freien ablegen und Sportkleidung anziehen. Die abgelegte Einsatzkleidung kam in spezielle Tüten. Die kontaminierte Kleidung muss jetzt einer Spezialwäsche unterzogen werden, bevor sie wieder verwendet werden kann.

Zum Ende des Einsatzes konnte der schmorende Elektrospeicher in einem wassergekühlten Behälter aus dem Gebäude geschafft werden. (Foto: Höffken)

Das gesamte Gebäude wurde dann mittels Hochleistungslüfter ausgiebig belüftet. Am Ende des rund dreistündigen Feuerwehreinsatzes wurde die Einsatzstelle dann an die Kräfte der Schutzpolizei übergeben, die wiederum die Kriminalpolizei aktivierte.

Hölterstraße und Brinkerstraße waren im Bereich der Einsatzstelle und wegen der abgestellten Einsatzfahrzeuge verständlicherweise beidseitig während des Einsatzes nicht befahrbar. Motorradfahrer, die versuchten, die Absperrungen zu durchfahren, wurden durch die „unmissverständlichen Blicke“ der Polizeikräfte dann zum Drehen „motiviert“.