Hattingen- Seit 2014 ist Anja Schulte das Vereinsmaskottchen vom „Aktivenkreis Holthauser Rosenmontagszug“. Das ändert sich auch in der kommenden Session nicht. Mit dem Kinderprinzenpaar, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit einem Prinzenpaar der Lebenshilfe – nur eben ohne Stadtprinzenpaar – geht es dem karnevalistischen Frohsinn entgegen. Und nach Aussage von Zugsprecher Thomas Behling ist das Fehlen des Stadtprinzenpaares auch keine Katastrophe. Die sieht er eher darin, wenn es 2020 mit dem Rosenmontagszug wieder nicht klappen würde.
„Wir sind quasi dauerhaft in Gesprächen mit allen möglichen offiziellen Vertretern“, so Behling. „Unser Ziel ist ganz klar – das zeigt sich ja auch in unserem Namen: Der Rosenmontagszug 2020 am 24. Februar muss stattfinden!“ In diesem Jahr war der Umzug quasi auf der Zielgeraden abgesagt worden – offiziell aus Sicherheitsgründen, denn das Wetter war nicht so wie erwartet. Das sorgte auch nach der Wetterberuhigung für einen mächtigen Sturm der Entrüstung. Nicht wenige hielten die Absage für übertrieben. Eine Alternative im Sommer kam nicht zustande. „Wenn der Rosenmontagszug nicht am Rosenmontag stattfinden kann, dann ist der Termin einfach vorbei. Wir sind bei dem Zug auf viele helfende Hände angewiesen, auch auf viele geliehene Fahrzeuge von Spediteuren und Landwirten. Das ist einfach zu einem Ersatztermin nicht zu stemmen. Wir hatten ja das Angebot, im Rahmen des Altstadtfestes durch die Innenstadt zu ziehen, aber das bekommt man nicht hin. Es müssen zu viele Menschen aktiviert werden. Jetzt setzen wir alle Kraft darein, im kommenden Jahr den Zug stattfinden zu lassen.“ Denn Behling weiß genau: Kommt wieder etwas dazwischen, dann wird es kaum noch möglich sein, die Ehrenamtlichen zu Wagenbau und Teilnahme zu motivieren.
Motivation ist nämlich ein ganz heißes Eisen. Ebenso übrigens wie die Themen Zeit und Kosten. „Hattingen ist keine Hochburg im Karneval. Wir sind rund siebzig Aktive und wir machen wirklich alles, was geht. Wir kommen auf rund fünfzig bis siebzig Termine, die zu absolvieren sind. Und eingeladen werden wir auch ohne offizielles Stadtprinzenpaar. Wir hatten ja ein Paar, aber die haben kurzfristig für diese Session aus Zeitgründen abgesagt. In manchen Sessionen hatten wir mit dem Stadtprinzenpaar, dem Lebenshilfe-Paar und dem Kinderprinzenpaar drei Prinzenpaare und diesmal sind es eben zwei. Unser Holti ist aber immer als Repräsentantin dabei. Selbst die Karnevalshochburg Wattenscheid hat erst zwei Wochen vor der Prinzenproklamation ein Prinzenpaar gefunden – und das bei elf Karnevalsvereinen plus Gänsereiter.“ Zeit und Geld, das sind die Hauptprobleme. Wobei die Hattinger da noch einigermaßen entspannt unterwegs sind. „Wir haben ja einen Fundus, aus dem wir schöpfen können. Beispielsweise bei dem Ornat. Aber das braucht man ja nun einmal und Orden ebenso und an den Terminen teilnehmen sollte man ja auch. Dann der Prinzenwagen beim Rosenmontagszug und das Wurfmaterial – da kommt schon etwas zusammen.“ Ein mittlerer vierstelliger Bereich steht im Raum. Für die nächsten Jahre, so Behling, habe man aber Interessenten und die Termine der neuen Session werde man in gewohnt fröhlicher Art und Weise absolvieren.
Los geht es selbstverständlich am 11. November. Um 11.11 Uhr, der klassischen Uhrzeit, wird man in diesem Jahr übrigens am Kundencenter der Stadtwerke sein. Danach werden die anderen Sponsoren besucht und am Nachmittag das Hattinger Rathaus – Bürgermeister Dirk Glaser ist vormittags nicht im Haus. Um 15.30 Uhr sind die Jecken im Reschop-Carré und schmücken dort den ersten Weihnachtsbaum. Auch das hat mittlerweile Tradition. Der aktuelle Karnevalsorden, den eigentlich das Stadtprinzenpaar ziert, ist diesmal ein auf die Stadt Hattingen zugeschnittener Orden.
„Wir freuen uns über jeden, der noch mitmachen möchte. Über die Homepage des Aktivenkreises www.holti-holau.de oder über Facebook kann man sich gerne melden“, so Behling. Holti holau!
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Anja Schulte als Holti. Foto: Aktivenkreis
