Ennepe-Ruhr-Kreis- Es ist gar nicht so leicht herauszufinden, welche Partei bei der kommenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 den eigenen Wünschen und Forderungen am nächsten kommt. Immerhin stehen 18 auf dem Wahlzettel. Alle Programme durchzulesen ist recht aufwendig und manchmal sind bestimmte Fragen darin auch gar nicht beantwortet. Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl geht am 6. Februar 2025 um 11:30 online.
Deshalb gibt es seit 2002 den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB). Er wurde vor zurückliegenden Wahlen rund 130 Millionen mal abgerufen. Grundlage der Auskünfte des Projekts sind Partei- und Wahlprogramme der Parteien sowie deren programmatische Aussagen zur Wahl. Die jeweiligen Antworten zu den verschiedenen Fragen werden in mehreren Workshops zusammengestellt. Maßgeblich beteiligt sind nach Auskunft der BPB Jungwählerinnen und -wähler. Jede Person im entsprechenden Alter kann sich im Vorfeld darum bewerben, in der Gruppe mitarbeiten zu können. Etwa drei Monate vor der Wahl trifft sich das komplette Team zu einem dreitägigen Workshop. Während dieses Workshops erarbeiten die Redakteure der Jung- und Erstwählerinnen und -wähler etwa 80 bis 100 Thesen. Die Experten und Verantwortlichen stehen ihnen beratend zur Seite.
Diese Thesen werden anhand o.g. Quellen zusammengestellt und formuliert. Nach dem ersten Workshop werden die 80 bis 100 erarbeiteten Thesen über ein abgesichertes Online-Eingabesystem den Parteien zur Verfügung gestellt. Die Parteien haben nun zwei bis drei Wochen Zeit, alle Thesen zu überprüfen und zu beantworten. Außerdem können die Parteien zu jeder These eine Begründung abgeben, mit der sie ihre jeweilige Positionierung ausführen und ihren genauen Standpunkt zum Themengebiet konkretisieren können.
In einer zweiten Runde werden die Antworten der Parteien auf mögliche Missverständnisse überprüft. Dabei werden die Jung- und Erstwählenden von erfahrenen Politikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern unterstützt. Gibt es erkennbare Differenzen zwischen der Positionierung einer Partei und ihrer zugehörigen Begründung, scheint eine Partei die These missverstanden zu haben oder tauchen andere Probleme mit den Antworten und Begründungen auf, dann erhält die Partei die Möglichkeit, ihre Antwort oder Begründung zu überarbeiten. Die Parteien haben immer die letzte Entscheidung über ihre Positionierung. Ihre Antworten werden im Wahl-O-Mat nicht interpretiert sondern direkt wiedergegeben.
Am Ende werden 38 Thesen ausgewählt und zusammengestellt. Zwei bis vier Wochen vor einer Bundestags- und Landtagswahl werden sie online gestellt. Nutzende können anschließend recht einfach herausfinden, die sehr ihre Meinung mit der der verschiedenen Parteien übereinstimmt. Das kann ein wichtiger Baustein für die Entscheidung darüber sein, wo das eigene Kreuz auf dem Wahlzettel erscheint.
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