Hattingen- Großer Auflauf zum ersten Spatenstich im Gewerbegebiet an der Henrichshütte. Neben Bürgermeister Dirk Glaser (parteilos) sind heute (25. September 2024) Vertreter des Bundes und des Landes ebenso gekommen wie der Breitbandbeauftragte des Kreises, Ulrich Schilling, und Mitarbeitende der beteiligten Unternehmen. Immerhin werden in Hattingen in den nächsten Monaten rund 2,5 Millionen Euro verbuddelt, wenn Glasfaserleitungen in die Erde gebracht werden.
Die Anmeldung zur Förderung des Glasfaserausbaus hat der Kreis bereits vor zwei Jahren gestellt. Jetzt geht es in Hattingen endlich los. Ziel ist es, dass alle Gewerbebetriebe ans schnelle Netz angeschlossen werden. “Land und Bund teilen sich die Fördersumme, jeweils 1,26 Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt”, sagt Schilling. Dafür bekommen sämtliche Firmen, wenn sie es denn wollen, die Glasfaser kostenlos bis ins Haus gelegt. Greenfiber-Mitarbeitende werden in nächster Zeit zu allen Unternehmen Kontakt aufnehmen. “Interessenten können natürlich auch selbst in unserem Büro in Wülfrath anrufen und einen Termin ausmachen”, so Uwe Krabbe, Geschäftsführer bei Greenfiber. Das bundesweit tätige Unternehmen übernimmt den Ausbau und die Vermarktung in Hattingen.
“Unternehmen die nicht mitmachen, sind selbst schuld”
Der kostenlose Anschluss ans schnelle Netz ist ausschließlich für Firmen vorgesehen, das betonten die Anwesenden mehrfach. Nur dafür gibt es eine Förderung. “Aber wir bieten Privatleuten, die direkt an der Ausbaustrecke liegen, einen preiswerten Anschluss an. Ganz kostenlos geht das leider nicht”, sagt Uwe Krabbe.
Der Anschluss ans schnelle Netz beginnt mit einer “Grundstückseigentümererklärung”, damit bekommt das für Greenfiber tätige Tiefbauunternehmen die Erlaubnis, das Glasfaserkabel über das jeweilige Grundstück bis an Haus legen zu dürfen. Damit ist noch kein Vertrag darüber abgeschlossen, das Netz auch nutzen zu wollen. Selbst wenn Firmen aktuell keinen Bedarf für Glasfaser haben, sollten sie das Angebot annehmen. “Günstiger kommt das Kabel nicht mehr bis an Haus”, so die einhellige Meinung aller Anwesenden Fachleute. Welcher Anbieter hinterher gebucht wird, können die Unternehmen selbst entscheiden. Die Glasfaserleitung ist “Open Access”, soll heißen, jeder Provider darf sie nutzen.
Sonderkonditionen für Privatkunden entlang der Ausbaustrecke
Die Frage, bis wann die Arbeiten in Hattingen abgeschlossen sind, wollte niemand so recht beantworten. Zunächst müssen alle Firmen gefragt werden. Die entscheiden sich, wenn es nach dem Wunsch der Tiefbaufirma geht, möglichst schnell für oder gegen einen Anschluss, danach wird ermittelt, was schon alles im Boden liegt (“Die Dokumentation im Gewerbegebiet ist vergleichsweise schlecht!”). Dann ist Baubeginn. Ab da wird es rund ein Jahr dauern, bis die Daten mit Lichtgeschwindigkeit durch die Leitungen rasen. Wie bei allen Tiefbauarbeiten können Regen, Schnee, Hitze oder andere Unwägbarkeiten zu Verzögerungen führen.
Falls alle mitmachen, werden in Hattingen gut 200 Betriebe angeschlossen und rund 25 Kilometer Leitung verlegt. “Wir können die Leitungen allerdings erst in Betrieb nehmen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind”, stellen die Verantwortlichen klar. Erst dann werden die Daten über die Internetknoten in Frankfurt und Hamburg geleitet und gehen damit ins World Wide Web. Wenn das derzeitige Förderprogramm zum Ausbau der grauen Flecken bei Firmen abgeschlossen ist, sind 99 Prozent aller Unternehmen im Ennepe-Ruhr-Kreis ans schnelle Netz angeschlossen. Das fehlende Prozent verursachen einige Firmen, die nicht in Hattingen sitzen. Sie haben einen kostenlosen Anschluss bereits abgelehnt. Die Gründe dafür sind nicht bekannt.
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