Hattingen – Bevor am heutigen Dienstagabend (23. Mai 2023) einige große Wiesenflächen in Bredenscheid von den kooperierenden Mitarbeitern des Paasbachhofes und des Bergerhofes gemäht wurden, erfolgte eine Überprüfung der Wiesenflächen durch die Drohnenexperten der Rehkitzrettung Hattingen. RuhrkanalNEWS begleitete die Aktion der Ehrenamtlichen.
Im Wonnemonat Mai entwickelt sich die Natur rasant, das Gras wächst schnell und die Landwirte beginnen mit ihren Mäharbeiten. Um zu verhindern, dass viele junge Rehkitze bei den Mäharbeiten auf den Wiesen verletzt oder gar getötet werden, gehen immer mehr Landwirte dazu über, vor den eigentlichen Mäharbeiten die Wiesenflächen durch professionelle Drohnen mit Wärmebildkameras auf junge Rehkitze überprüfen zu lassen.
Während der heutigen Überprüfungsaktion der Rehkitzrettung Hattingen schellte das Handy von Thiemo Müller mehrmals. Zahlreiche Wiesenbesitzer riefen an, um den Chef dieser Ehrenamtlichen von der Rehkitzrettung Hattingen zu bitten, ihre Wiesenflächen vor der bevorstehenden Mahd mit einer Drohnen-Wärmebildkamera überprüfen zu lassen. Damit wird sichergestellt, dass keine Wildtiere beim Mähen verletzt oder getötet werden.
Und die Experten aus Hattingen kennen sich aus, sowohl in der Bedienung ihrer Profi-Technik als auch beim Einholen erforderlicher Genehmigungen. Bei der heutigen Kontrolle der Wiesen flog die Überwachungsdrohne mit Wärmebildkamera nach einer vorgegebenen Flugkarte in rund 40 bis 50 Metern Höhe. Ein Akku der rund 1100 Gramm schweren Drohne muss erst nach einer Flugzeit von etwas 25 Minuten ausgetauscht werden. Die Wiesenflächen können mit der modernen Technik „nahtlos“ überwacht werden.
Beim Abfliegen der ersten Wiese an der Bredenscheider Straße wurde (nur) ein Hase entdeckt, der sich im Gras versteckt hatte. Ein vorbeifliegender Bussard fand die Drohne interessant und versuchte nah an diese heranzufliegen. Nach dem Funkspruch „Die Wiese ist durch“, begann dann Betriebsleiter Daniel Kortendick vom Paasbach Hof mit den Mäharbeiten – kein Rehkitz war gefährdet.
Die Wärmebildkamera der Drohne zeigte bei der Überprüfung einer Wiese am Bergmannsweg einen „verdächtigen Fund“ an. Die Überprüfung der speziell geschulten und ausgerüsteten Experten ergab dann jedoch keine Feststellungen am Fundort, es handelte sich nicht um ein Tier.
Bei der Überprüfung der nächsten Wiese an der Elfringhauser Straße entdeckte die Drohne 2 größere Kitze, einen Rehbock und eine Ricke, die sich im hohen Gras versteckt hatten. Auch diese Tiere wurden durch die vorherige Überprüfung vor den Mäharbeiten geschützt. „Das ist eine gute Aktion, um die Rehkitze wirksam zu schützen“ sagte Heinrich-Rudolf Reuter, Chef des überregional bekannten Bergerhofes, der die Ehrenamtlichen der Rehkitzrettung Hattingen ebenfalls mit der Überprüfung seiner Wiesenflächen beauftragte.
Beim Abflug einer Wiese an der Hackstückstraße wurde von der Drohne ein Reh entdeckt. Dominik Hollmann-Padtberg vom Padtberg Reiterhof erinnerte daran, dass noch im letzten Jahr einige Rehkitze vor dem Mähen entdeckt und somit geschützt wurden.
Die heutige Aktion der Ehrenamtlichen der Rehkitzrettung Hattingen zeigte Professionalität und viel Engagement für die Tierwelt, den Naturschutz und für die Umwelt.