Ennepe-Ruhr-Kreis- 150 Menschen sind gekommen, Kollegen, Kameraden, Wegbegleiter, Freunde. Sie stehen und applaudieren, der Saal bebt, als Rolf-Erich Rehm nach 27 Jahren als Kreisbrandmeister und Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz beim Ennepe-Ruhr-Kreis von der Bühne tritt – und damit eine Ära endet. Der Abschied fällt vielen schwer, doch er ist gleichzeitig ein Neuanfang und ein Generationenwechsel: Ab Oktober übernimmt der 35-jährige Dennis Wichert beide Ämter.
Charismatisch, hoch kompetent, geradlinig, stets freundlich, menschlich, leidenschaftlich, zuverlässig. Die Liste der positiven Eigenschaften, die die vier Redner – Landrat Olaf Schade, der Vizepräsident des Kreisfeuerwehrverbandes Markus Neuhaus, Bezirksbrandmeister Uwe Wiedenbeck und der stellvertretende Kreisbrandmeister Christian Zittlau – dem Menschen und der Führungspersönlichkeit Rolf-Erich Rehm an diesem Abend zuschreiben, ist lang. Doch zwei Dinge betonen sie alle vier ganz besonders: Der Mann an der Spitze von Feuerwehr und Bevölkerungsschutz brannte für seine Aufgaben, vom ersten bis zum letzten Arbeitstag. Und er verstand es, Menschen zusammenzubringen, ihre Fähigkeiten zu bündeln, sie zu motivieren und gemeinsam mit ihnen Höchstleistungen zu erbringen, auch in Krisenlagen.
„Danke, Rolf!“
Was Rehm dank dieser Stärken und seines Fachwissens für den Bevölkerungsschutz im Ennepe-Ruhr-Kreis erreicht hat, konnte Landrat Olaf Schade nur beispielhaft aufzählen: die Weiterentwicklung der Kreisfeuerwehrzentrale zu einem Dienstleistungszentrum für die kreisangehörigen Städte, die notwendigen Kapazitätserweiterungen in Leitstelle und Rettungsdienst, die stetig steigende Verzahnung der Einsatzressourcen der kreisangehörigen Feuerwehren, der Aufbau der Ehrenabteilungen und der Kinder- und Jugendfeuerwehren und das Gefahrenabwehrzentrum (GAZ).
“Jetzt erleben Sie leider nicht mehr in Ihrer aktiven Zeit die Fertigstellung, aber das GAZ ist auf gutem Wege. Die Bagger sind dort mittlerweile ordentlich zugange”, sagte Schade. Er dankte Rehm für seinen Einsatz und sein Wirken und dafür, dass er seinem Nachfolger Dennis Wichert ein “gut bestelltes Feld” übergebe.
Rehm selbst sagte, er habe “immer die richtigen Mitstreiter” an seiner Seite gehabt. “Anders hätten die Krisen der vergangenen drei Jahre auch nicht bewältigt werden können.” Nun gehe er aber mit zwei lachenden Augen. Zum einen, weil er das Handy abends künftig einfach ausstellen könne – “es ist nicht das ideale Amt für eine ausgeglichene Work-Life-Balance”, gab er mit einem Augenzwinkern zu bedenken. Und zum anderen, weil das GAZ sich im Bau befinde, sein Nachfolger bereits eingearbeitet sei und er ihm seine Aufgaben guten Gewissens übergeben könne.
Dennis Wichert, für den der Festakt gleichzeitig eine Begrüßungsfeier war, trat ebenfalls ans Mikro. Er betonte, wie wichtig der Zusammenhalt sei, innerhalb der Feuerwehr, aber auch in der Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen, dem Rettungsdienst und der Verwaltung. “Ohne Menschen, die immer wieder bereit sind, einen Schritt mehr zu machen, geht es nicht.” Deshalb seien gemeinsame Übungsmöglichkeiten enorm wichtig, ebenso wie eine “gelebte Wertschätzung”.
Und dann überraschte er seinen Vorgänger noch mit einem ganz besonderen Geschenk: ein Schild, bedruckt mit den Worten “Am Rehm Strand”. Dies könne, so Wichert, doch künftig den Weg zum neuen Gefahrenabwehrzentrum weisen.