Hattingen- Im Rahmen der Gedenk- und Aktionswoche „Hattingen hat Haltung“, präsentiert das Stadtarchiv Hattingen am Montag, 11. November 2024 um 18:30 Uhr den Dokumentarfilm „Lebensunwert – Paul Brune, NS-Psychiatrie und ihre Folgen“ im Bürgerzentrum Holschentor, Talstraße 8.
Während viele Gräuel der Nationalsozialisten inzwischen aufgearbeitet sind, steckt die Forschung zur Euthanasie im Dritten Reich noch in den Anfängen. Schon kurz nach der Machtergreifung begann das NS-Regime mit der Erfassung und Aussonderung von sogenannten „Erbkranken“ – Menschen mit Behinderung, Kranken oder „moralisch Schwachsinnigen“. Bis 1945 wurden etwa 200.000 Menschen zu Opfern der nationalsozialistischen Krankenmorde, verhungerten oder wurden in Tötungsanstalten wie Hadamar vergast. Stadtarchivar Thomas Weiß berichtet im Vorfeld des Films von Hattinger Schicksalen und Opfern der NS-Krankenmorde, aber auch von mutigem Widerstand.
Daran anknüpfend präsentiert Dr. Wilfried Korngiebel den LWL-Dokumentarfilm „Lebensunwert – Paul Brune, NS-Psychiatrie und ihre Folgen“. Der Film zeichnet das Schicksal von Paul Brune aus Altengeseke nach, der zwar dem Vernichtungsprogramm entkam, jedoch zeitlebens unter der Stigmatisierung und Diskriminierung der alten NS-Medizingutachten zu leiden hatte.