Ennepe-Ruhr-Kreis- Die Coronaschutz-Impfangebote für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 15 Jahren im Impfzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreise waren und sind stark gefragt. Ende Juli erhielten die ersten dieser Altersgruppe ihren Pieks in Ennepetal, aktuell weist diese Statistik rund 400 Impfungen aus. Mit Blick auf die veränderte Empfehlung der Ständigen Impfkommission und den neuesten Impferlass des Landes dürfte ihre Zahl in den nächsten Tagen weiter stark steigen.
„Wie bereits für die ab 16-Jährigen gilt jetzt auch für die 12- bis 15-Jährigen: Sie können ohne Termin ins Impfzentrum kommen oder auch den Impfbus an einer seiner zahlreichen Stationen im Kreis ansteuern“, nennt Jana Ramme, organisatorische Leiterin des Pandemieteams im Kreishaus die wichtigste Änderung. Möglich wird diese, weil die jüngeren Impflinge ab sofort nicht mehr zwingend von einem Kinderarzt beraten werden müssen. Vielmehr kann diese Aufgabe auch von einem Hausarzt übernommen werden.
Auch wenn ein Termin keine Pflicht mehr ist, können diese für Kinder und Jugendliche nach wie vor und ab jetzt für jeden Tag der Woche online vereinbart werden. Zum Impftermin mitzubringen ist in jedem Fall die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten. Das Begleiten der Kinder und Jugendlichen wird empfohlen, ist aber nicht vorgegeben.
Für die nächste Zeit rechnet Ramme altersunabhängig mit einem spürbaren Nachfrageplus nach Erstimpfungen. Bereits der Tenor der letzten Bund-Länder-Runde – „Geimpfte können auf deutlich mehr Normalität hoffen, Test werden zukünftig zu bezahlen sein“ – hatte die Besucherzahlen im Impfzentrum wieder ansteigen lassen.
„Dieser Trend wird sich durch die ab Freitag geltende neue Coronaschutzverordnung des Landes vermutlich noch weiter verstärken. Geimpfte und Genesene erhalten mit ihr schließlich deutlich mehr Freiheiten“, so Ramme.
Im Impfzentrum haben die Verantwortlichen bereits reagiert, die Öffnungszeiten wurden wieder ausgeweitet. Statt von 14 bis 20 Uhr sind die Türen an der Kölner Straße 205 in Ennepetal jetzt an sieben Tagen in der Woche von 8 bis 20 Uhr geöffnet.
Parallel werden weitere Stationen für den Impfbus, darunter auch Einsätze an Schulen, geplant. Seit Mitte Juli konnten auf diesem Weg immerhin gut 3.000 Erst- und Zweitimpfungen verabreicht werden. „Zusätzlichen Spielraum für den Fahrplan und damit weitere Kapazitäten für das Impfen vor Ort wird uns in Kürze ein zweiter Bus liefern. Hier laufen aktuell die letzten Vorbereitungen“, verrät Ramme.
Klarheit liefert der neue Impferlass den Verantwortlichen im Schwelmer Kreishaus auch beim Thema, wie die anstehenden Auffrischungsimpfungen für bestimmte Personengruppen nach dem Schließen der Impfzentren Ende September erfolgen sollen. Diese Aufgabe liegt ab dann in den Händen der niedergelassenen Ärzte.
Sie sind damit unter anderem Ansprechpartner für Pflegeeinrichtungen, Demenz-WGs, Beatmungs-WGs sowie Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Werkstätten für behinderte Menschen. Auch Personen ab 80 Jahren, Immungeschwächte und Immunsupprimierte sowie Bürger, die eine vollständige Impfserie mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson erhalten haben, können sich für Auffrischungsimpfungen an die niedergelassenen Ärzte wenden. Gleiches gilt für Genesene, die eine Erstimpfung nach überstandener Erkrankung erhalten haben. Grundvoraussetzung in allen Fällen: Der vollständige Impfschutz ist älter als sechs Monate.
„Neben den Auffrischungsimpfungen sind die niedergelassenen Ärzte ab Oktober auch für alle übrigen Coronaschutzimpfungen verantwortlich. Unser Impfzentrum ist dann Geschichte. Im Kreishaus soll wie in allen Kreisen und kreisfreien Städten eine so genannte ´koordinierende Covid-Impfeinheit´ im Einsatz sein. Sie erarbeitet Perspektiven für das Impfgeschehen und ist bei Bedarf zentraler Koordinationspartner für Ärzteschaft und Einrichtungen“, skizziert Ramme die Vorgaben des Ministeriums. Zu diesen zählt auch, dass der Kreis je nach Bedarf und ergänzend zu den niedergelassenen Ärzten, Impfangebote beispielsweise durch Impfbusse sicherstellt.