HATTINGER LÖWE FÜR MICHAEL DOMMERMUTH

Lions Präsident Oliver Feuerstein, Preisträger Michael Dommermuth, Stephan Marienfeld vlnr (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Die Mitglieder des Hattinger Lions-Clubs geben stehende Ovationen. Der vordere Teil der St.-Georgs-Kirche ist zu einem Versammlungsraum mit Speisen und Getränken geworden und zu dem Ort, an dem alle Anwesenden nach einer denkwürdigen Laudatio gerührt und begeistert sind. Lions-Präsident Oliver Feuerstein hat gerade den Preisträger des Hattinger Löwen 2023 bekannt gegeben. Der Hattinger Löwe ist eine Skulptur, die der Künstler Stephan Marienfeld gestaltet hat.

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Michael Dommermuth mit dem Hattinger Löwen (Foto: RuhrkanalNEWS)

Michael Dommermuth wird für sein soziales Engagement ausgezeichnet. Der Gastronom bekocht einmal pro Woche Obdachlose im Rahmen seiner Initiative „Niederwenigern hilft“. Wobei „bekochen“ sein Engagement nur sehr unzureichend beschreibt. Die frisch gekochte Mahlzeit bringt Dommermuth gemeinsam mit seinem Team dahin, wo die Obdachlosen leben. Im Lieferwagen sind außerdem Kleidung, Getränke, Obst, Hygieneartikel und, ganz wichtig, Süßigkeiten. „Vor allem im Winter benötigen Menschen, die auf der Straße leben, morgens schnell Energie, um die Körpertemperatur zu halten oder wieder hochzufahren“, sagt Dommermuth. „Deshalb sind sie bei Obdachlosen so begehrt.“

Sparschwein Lotte Müller ist immer dabei, wenn Michael Dommermuth unterwegs ist (Foto: RuhrkanalNEWS)

In seiner Gaststätte in Niederwenigern wird aber nicht nur für Menschen auf der Straße gekocht. Wer hier vorbeikommt und vom Essen für Bedürftige profitieren will (Bitte nur donnerstags nachfragen, die Red.) wird versorgt. „Oft haben wir Rentner, die das ganze Leben lang im Niedriglohnsektor gearbeitet haben und deren Rente trotzdem nicht für einen Monat reicht. Diese Menschen haben aber oft Hemmungen „Sozialhilfe“ zu beantragen, sie betrachten das als Makel, obwohl sie ihnen zusteht“, berichtet Michael Dommermuth.

Diese selbstlose Unterstützung, Dommermuth und sein Lebensgefährte bezahlen den größten Teil der Hilfe aus eigener Tasche, ist es, die dazu führte, dass der diesjährige Preisträger vom Lions-Club einstimmig bestätigt wurde. Normalerweise gibt es mehrere Anwärter:innen und alle bekommen Stimmen. „Michael Dommermuth schafft es den Menschen, die Hilfe benötigen, auf Augenhöhe zu begegnen“, sagt Oliver Feuerstein in seiner Laudatio. „Er ist in seinem Leben an vielen Orten gewesen, unter anderen im legendären Studio 54 in New York, wo er mit Grace Jones getanzt hat. Etwas, was nicht viele Menschen von sich behaupten können.“ Trotzdem sei er bodenständig und empathisch geblieben, sagt Feuerstein im Gespräch am Rande der Veranstaltung.

„Niederwenigern hilft“ ist kein Verein, Spendenquittungen können deshalb nicht ausgestellt werden. Dommermuth und sein Lebensgefährte finanzieren den größten Teil der Hilfe mit ihrem privaten Geld, zusätzlich gibt es immer wieder Menschen, die die Aktion unterstützen, ohne ihre Hilfe steuerlich geltend machen zu können. Wichtig bei der Beschaffung „externer Unterstützung“ ist Lotte Müller, das Sparschwein. Es steht im Restaurant in Niederwenigern und wird oft von zufriedenen Gästen gefüttert. Auch die Mitglieder des Hattinger Lions Club gehen während der Verleihung unauffällig bei Lotte Müller vorbei und füllen sie. Alles, was am Abend zusammengekommen ist, wird, genauso wie das Preisgeld von 2.500 Euro, in den kommenden Tagen in Hilfsgüter für die Menschen umgesetzt, denen Michael Dommermuth mit der Initiative „Niederwenigern hilft“ viel mehr gibt als ein gesundes Essen. Er gibt ihnen das Wichtigste überhaupt: Ihre Würde und das Gefühl, nicht übersehen zu werden.
Wir benötigen mehr Michael Dommermuths!