Sprockhövel – Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen führt aktuell Arbeiten zur „Erschließung rückwärtiger Grundstücke“ im Bereich des südlichen Brückenwiderlagers der Geh-Radwegbrücke über die L70n (Glückauf-Allee) durch – so lautete die offizielle Ankündigung von Straßen NRW.

Mit den Bauarbeiten wurde witterungsbedingt jetzt begonnen, der Bagger ist im Einsatz. Wie unsere Redaktion am heutigen Montag vor Ort erfuhr, wird zurzeit kurz hinter der Brücke über die Glückauf-Allee ein ca. 3 Meter breiter forstwirtschaftlicher Weg gebaut. Dieser volkstümlich genannte „Holzrückeweg“ ist Bestandteil in der Planfeststellung, um den Eigentümern des dahinter liegenden Waldgrundstückes einen Zugang zu ermöglichen.
Auch wenn der Aufwand zur Errichtung dieses „Holzrückeweges“ von einigen als „widersinnig“ bezeichnet wird, ist er Bestandteil der Planfeststellung und wird realisiert. Für die Durchführung der Arbeiten muss der Geh-Radweg der Glückauf-Trasse für etwa drei Monate voll gesperrt werden.
Die Arbeiten wurden laut StraßenNRW bewusst in die Wintermonate gelegt, da die Frequenz des Radverkehrs in den Wintermonaten wesentlich geringer ist.
Am gestrigen Sonntag (09. Februar 2025) war festzustellen, dass Radfahrer und Spaziergänger die Absperrungen ignorierten und die Trasse rege genutzt haben.
Umleitung teilweise missverständlich
Die Bauarbeiten zur Errichtung eines ca. 3 m breiten „Holzrückeweges“ haben begonnen und die Beschilderung erscheint verwirrend – aus Bossel kommend wird man nach Bossel zurückgeschickt. (Foto: Höffken)
Die aufgestellten Umleitungen sind teilweise missverständlich bzw. fehlen ganz. Aus Richtung Bossel kommend wird man im Bereich der Hombergstraße durch das aufgestellte Schild nach Bossel zurückgeschickt.
Geht man rechts neben der Glückauf-Allee über den gepflasterten Teil des Weges, der im Nirwana endet, kann man problemlos den „Trampelpfad“ hinaufgehen und kommt auch auf die Glückauf-Trasse. „Laut Straßen NRW sei das ja auch ein Trampelpfad und kein normaler Weg“, erfuhr heute unsere Redaktion auf Nachfrage.
Farbe blättert am Brückengeländer ab
An Teilen der Brücke über die Glückauf-Allee ist deutlich zu erkennen, dass bereits jetzt Farbe abblättert. StraßenNRW war dieses noch nicht bekannt und man will sich den Mangel zeitnah ansehen und eine Ausbesserung veranlassen.
Wo bleiben die Bäume auf der Glückauf-Allee?
L70N- Landschaftpflegerischer Begleitplan der L70N (Plan/Foto: StraßenNRW/Stadt Sprockhövel)
Anfang März 2025 jährt sich die Inbetriebnahme der Umgehungsstraße L70n. Der seinerzeit beschlossene „Landschaftspflegerische Begleitplan“, der umfangreiche Begrünungen und Anpflanzungen von Bäumen an der Glückauf-Allee vorsieht, scheint in Vergessenheit geraten zu sein.
Auch lokal verweist man auf den Landesbetrieb, in dessen Zuständigkeit die Maßnahmen fallen. Kämpft man üblicherweise um den Erhalt jedes einzelnen Baumes in Sprockhövel, herrscht hier erstaunlicherweise ziemliche Ruhe, was die Umsetzung der Anpflanzungen angeht.
Auf schriftliche Nachfrage unserer Redaktion wurde mitgeteilt, dass sich die zuständige Sachbearbeiterin beim Landesbetrieb aktuell im Urlaub befindet. Unsere diesbezüglich schriftliche Anfrage beim Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Düsseldorf wurde noch nicht beantwortet.
Bleibt zu hoffen, dass die vorgegebenen Anpflanzungen von Bäumen und die Anlage von Feuchtbiotopen nicht so lange hinausgezögert werden, bis man wieder auf den Herbst vertröstet wird. Das hätten Natur und Umwelt nicht verdient. Bürgerinnen und Bürger erwarten zurecht pragmatische kurzfristige Lösungen.
Peinlich,
Peinlicher,
StraßenNRW.
Soll man da jetzt über die endlosen Geschichten lachen oder weinen? Alle im Artikel angesprochenen Fakten könnte, besser müsste man sehr ernst diskutieren. Vieles würde – das haben wir ja in der Vergangenheit erlebt – wahrscheinlich wieder verdreht, Kritiker als dumm dargestellt.
Deshalb nur noch eine Ergänzung zu der Beschilderung, die „schwarz auf weiß“ für jeden unleugbar und kontrollierbar ist. Kommt man aus Richtung Hattingen wird man die Wuppertaler Straße nach oben geleitet, um dort nach Sprockhövel zu kommen. Umsetzen kann man die Schilder aber nicht, weil die Pfeile dann auch in die falsche Richtung zeigen. (Bauplan oben!)
Genau wie hier in dem kleinen Versagen werden in dieser Baustelle in unglaublichem Maße Fehler gemacht und Steuergelder verbrannt. Bürger fühlen sich schikaniert.
Wie peinlich unprofessionell geht es eigentlich noch, StraßenNRW?
Straßen NRW braucht also nur noch 3 Monate bis zur Fertigstellung? Das ist ja schon im August 2027 in der Zeitrechnung von Straßen NRW. Wahrscheinlich kommen die Bäume ein.. zwei.. drei Jahre später…