GELD SPAREN MIT LIBREOFFICE

LibreOffice ist eine gute Alternative zu kostenpflichtigen Office-Programmen (Screenshot: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Die Gas- und Benzinpreise sind seit Monaten auf hohem Niveau, die Inflation erreicht Höchststände, viele müssen oder wollen sparen. Einen kleinen Beitrag kann die Nutzung lizenzkostenfreier Software auf dem heimischen Computer leisten. Beispielsweise bei Office-Programmen sind im ersten Jahr nach Kauf eines neuen Rechners die Lizenzen bereits bezahlt, ab dem zweiten Jahr werden dann Gebühren fällig. Oft haben die Softwarehäuser auf Abo-Modelle umgestellt. Oder bei den vorinstallierten Programmen finden Sie nur eine abgespecktes, eher armselige Version vor. Die Versuchung ist groß, sich aus dem Internet oder von Bekannten eine illegale Kopie des Office-Paketes des Marktführers aus Redmond zu besorgen. Immerhin kostet die legale Variante der Software mehrere Hundert Euro. Alles in allem gerade für private Anwendungen viel Geld. Doch es gibt auch eine legale, kostenlose Variante. LibreOffice aus dem Hause „The Document Foundation“ mit Sitz unter anderem in Berlin. Das komplette Paket können Sie aus dem Netz laden und auf beliebig vielen Rechnern installieren. Das Programm läuft unter Windows, iOS und Linux. Auch die Weitergabe des Programmpakets ist erlaubt. Doch die Frage, die sich stellt, ist: Was taugt eine kostenlose Office-Software?

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Ausreichend für fast alle Fälle!

Um es kurz zu machen: Sie ist für Privatanwender und auch Firmen in der Regel nicht nur ausreichend, sondern ein vollwertiger Ersatz für kostenpflichtige Programme. LibreOffice umfasst eine leistungsstarke Textverarbeitung (Writer), eine hochwertige Tabellenkalkulation (Calc) mit angeschlossener Datenbank (Base), ein Zeichenprogramm (Draw), ein mathematischer Formeleditor (Math) und ein Präsentationsprogramm (Impress). Die Stadt Hattingen hat den größten Teil ihrer Rechner ausschließlich mit Open-Source-Programmen wie LibreOffice bestückt. Die Programme funktionieren nicht nur einwandfrei, sie sind auch sicher.
Die häufigste Sorge aller Neueinsteiger ist, dass ihre Dokumente von den vielen Nutzern der Microsoft-Anwendungen nicht geöffnet, gelesen oder bearbeitet werden können. Diese Angst ist jedoch unbegründet. Zahlreiche Filter und Speichermöglichkeiten sorgen dafür, dass mit LibreOffice wohl so ziemlich jedes Dateiformat geöffnet werden kann und ebenso die eigenen Texte in so ziemlich jedem Dateiformat gespeichert werden können.

Nachteil: Die Dokumentation – Vorteil: Viele Helfer im Internet

Umsteiger vom Microsoft oder anderen Programmpaketen werden zunächst eine etwas ungewohnte Ansicht vorfinden. Dinge heißen anders als bisher und sind auch noch an anderen Stellen im Menü untergebracht. Der Vorteil ist, dass die Menüs im Textverarbeitungsbereich genau so aussehen wie in der Tabellenkalkulation oder den anderen Anwendungen. Denn LibreOffice ist ein einziges komplettes Programm, dass alles Anwendungen beinhaltet. Es gibt als kein Textverarbeitungsprogramm oder eine extra Datenbankprogramm, sondern nur ein Gesamtprogramm.
Eine Dokumentation in Form eines Handbuches gibt es, ebenso wie bei anderen Office-Pakten nicht. Dafür gibt es prall mit Tipps und Hinweisen gefüllte Foren und für so ziemlich jede Frage ein entsprechendes Youtube-Tutorial. So lassen sich inzwischen fast alle Fragen von Neueinsteigern beantworten.

Frank Mielke ist der IT-Chef bei der Stadt Hattingen. Im RuhrkanalNEWS-Interview berichtet er über die jahrelange, positive Erfahrung mit Open-Source-Programmen

Viele Vorlagen erleichtern das Leben und das ist nicht alles

Nicht nur das eigentlich Programmpaket ist kostenlos, auch nützliche Vorlagen haben die vielen Nutzer von LibreOffice ins Netz gestellt. Sie sind ebenfalls meistens kostenlos. Die Betonung liegt auf „meistens“, denn natürlich ist es nicht verboten Anwendungen für das Software-Paket zu schreiben und sie anschließend zu verkaufen. Die meisten LibreOffice-Nutzenden lehnen kostenpflichtige Zusatzprogramme aber aus Überzeugung ab. Sie haben Lösungen für persönliche Anforderungen entwickelt und wollen diese Arbeit mit anderen Menschen teilen.

Wo kann ich LibreOffice herunterladen?

Um das Paket aus dem Internet zu laden, sollten Sie über eine schnelle Internetverbindung verfügen. (Schlimm genug, dass dieser Hinweis im Jahr 2022 für viele Haushalte immernoch wichtig ist.) Die aktuelle Version von LibreOffice umfasst immerhin mehrere Hundert MB. Außerdem sollten Sie die Software ausschließlich über die Seiten der LibreOffice-Organisation herunterladen. Dort ist es kostenlos und virenfrei.

Fazit:

Auch wenn LibreOffice kostenlos aus dem Netz geladen werden kann, ein Umstieg ist nicht umsonst. Er kostet mindestens etwas Zeit und manchmal auch Nerven. Für Privatanwender lohnt sich der Aufwand auf jeden Fall, den meistens werden nur die Standards eines Office-Programms genutzt, dann ist nicht viel Umgewöhnung nötig. Firmen sollten eine Umstellung auf das kostenlose LibreOffice genau planen und ggf. externen Sachverstand einkaufen. Trotz guter Filter sind nämlich nicht alle Formatierungen zwischen den Microsoft-Produkten und LibreOffice identisch. Auch in der Datenbank gibt es Unterschiede. Aber inzwischen haben auch einige große Firmen und Verwaltungen wie die Stadt Hattingen den Wechsel vollzogen und sparen so langfristig Lizenzgebühren.