GEDENKEN ZUM 8. MAI – ZEITZEUGEN IM HEIMATVEREIN BLANKENSTEIN

Und dann sprudelten die Erinnerungen (Foto: Holger Grosz)

Hattingen- Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung – das Ende der nationalsozialistischen Diktatur, der Krieg, der millionenfaches Leid brachte. In Hattingen gab es dazu verschiedene Gedenkveranstaltungen. Eine davon fand in Blankenstein statt – und sie hatte es in sich.

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Der Heimatverein hatte eindrucksvolles Material zusammengetragen: Tagebücher, private Aufzeichnungen, Erinnerungen aus der Nachbarschaft. Es sind seltene, bewegende Einblicke in das Leben der Blankensteiner während des Krieges – zwischen Bombennächten, Hunger und schwarzem Humor.

Zwölf Bomben an einem Tag

Ein Tagebuch listete akribisch auf, wann wie viele Bomben fielen, welche Häuser getroffen wurden und wie viele Tote und Verletzte es gab. Es ist erschütternd genau – und zugleich bedrückend aktuell. Denn wer heute die Nachrichten aus der Ukraine verfolgt, erkennt traurige Parallelen.

Viele Themen konnten an diesem Abend nur angerissen werden. Eigentlich war eine Stunde geplant – nach über zwei Stunden war aber noch lange nicht alles erzählt. Denn plötzlich, ganz unerwartet, brach das Schweigen.

Gedenken zum „Tag der Befreiung“ in Blankenstein © RuhrkanalNEWS Holger Grosz

Wenn Erinnerungen sich ihren Weg bahnen

Zunächst herrschte betretenes Schweigen. Niemand wollte den Anfang machen. Doch als der erste seine Geschichte erzählte, war der Damm gebrochen. Erinnerungen wurden wach. Schubladen, lange verschlossen, gingen auf. Da war die Geschichte vom umgebauten Benzintank, halb gefüllt mit schwarzgebranntem Schnaps. Mit dem fuhr man ins Münsterland – zum „Hamstern“. Schnaps gegen Eier, Käse, Speck. Wer überleben wollte, musste erfinderisch sein.

Oder die Idee, den Keller eines zerbombten Hauses in einen Feuerlöschteich zu verwandeln – mit Umwälzpumpe gegen Verunreinigung. Bis eine Gruppe Jugendlicher Waschpulver hineinkippte und einen riesigen Schaumberg produzierte. Trotz aller Not: Der Mensch sucht das Lachen – und findet es manchmal an unerwarteter Stelle.

Lange geplant – vielleicht nicht gehalten

Eigentlich war geplant, im Anschluss noch einen Vortrag zu den Plakatstationen auf dem Marktplatz zu halten. Doch dafür war nach dieser intensiven Sitzung einfach „die Luft raus“, wie es Olaf Jacksteit formulierte. Die Ausstellung selbst – „Ihr könnt die nächsten sein“ – wurde schon an Vorher aufgehängt.

Mehr davon – bitte!

Es soll weitere Veranstaltungen geben. Und das ist gut so. Denn solche Abende zeigen: Die Vergangenheit ist nicht vergangen. Sie lebt in Erinnerungen weiter – und diese verdienen es, gehört zu werden.

1 Kommentar zu "GEDENKEN ZUM 8. MAI – ZEITZEUGEN IM HEIMATVEREIN BLANKENSTEIN"

  1. Conny Minrath | 9. Mai 2025 um 11:20 |

    Danke, Frau Kaufmann, für Ihre wertvolle Arbeit

    Axel Minrath

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