Sprockhövel – Bei der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheitsförderung, Integration und Teilhabe am gestrigen Donnerstagabend (21. November 2024) informierte die städtische Fachbereichsleiterin Anke Nawenberg auch über die aktuelle Situation hinsichtlich Betreuung und Unterbringung der Flüchtlinge.
Demnach befanden sich per 1. November 2024 180 Personen in städtischen Unterkünften, die dem Grunde nach Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz haben. Hinzukommen 250 Personen, die in städtischen Gemeinschaftsunterkünften wohnen, obwohl sie Leistungen nach dem SGB II oder dem SGB XII beziehen oder einer Arbeit nachgehen (sogenannte Fehlbeleger). 107 Personen sind privat untergebracht, davon wohnen 13 Personen in Wohnungen der ZGS. Somit wohnten zum Stichtag 537 Geflüchtete im Stadtgebiet.
Aktuelle Unterbringungssituation:
Der zweite Container am Standort Dresdener Str. ist fast voll belegt. Die ersten Umzüge nach Merklinghausen sind erfolgt. Das zweite Gebäude ist baulich fertig gestellt. Die mobile Sozialarbeit hat ihre Vor- Ort- Tätigkeit aufgenommen.
Aktuelle Aufnahmequote
Die Verteilstatistik des Landes nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz NRW weist mit Stand vom 27.10.2024 eine Aufnahmequote von 93,81 % auf. Die Aufnahmeverpflichtung liegt demnach bei 27 Personen.
Die Aufnahmeverpflichtung für Personen mit Wohnsitzauflage nach § 12 a des Aufenthaltsgesetzes (= Wohnen nur im Stadtgebiet von Sprockhövel) beträgt zum Stand 25.10.2024 bei – 34 Personen (Erfüllungsquote 112,55 %).
Aktuell werden der Stadtverwaltung durchschnittlich etwa 2 Personen pro Woche zugewiesen. In der letzten Woche galt das aber auch für eine fünfköpfige Familie aus Afghanistan.
Im Laufe des Monats Dezember 2024 beginnt dann der „Weihnachtsfrieden“, d.h., dann erhält die Stadtverwaltung bis zum 6. Januar 2025 vorübergehend keine Geflüchteten mehr.
Verhaltensweisen des Gastlandes
Fachbereichsleiterin Anke Nawenberg verdeutlichte den Ausschussmitgliedern die Anstrengungen aller Sozialarbeiter, den Geflüchteten auch „bestimmte Verhaltensweisen“ nahezubringen, die ein Zusammenleben im Gastland Deutschland erfordern.
Somit ist es laut der Fachbereichsleiterin auch nicht immer einfach, Geflüchtete aus der Gemeinschaftsunterkunft an der Beisenbruchstraße nach Merklinghausen „umzusiedeln“. Der Mietvertrag für das frühere Hauhinco-Gebäude wurde zwar verlängert, ein Mietende ist aber abzusehen.
Personelle Verstärkung
Der städtische Fachbereich wurde aktuell durch einen weiteren Mitarbeiter für die Migrationssozialarbeit verstärkt. Der diplomierte Sozialarbeiter stellte sich den Mitgliedern des Ausschusses vor. Er befindet sich seit 2003 in Deutschland.
Gewaltschutz- und Kinderschutzkonzept
Als Teil des Integrationskonzeptes hat die Stadtverwaltung unter Beteiligung der entsprechenden Stellen des Kreises, der Hilfsorganisationen und der Sicherheitsbehörden ein Konzept erarbeitet, welches geflüchtete Kinder und Frauen vor jedweder Gewalt schützen sollen.
Die Unterbringung und Betreuung der Geflüchteten bleibt somit auch im Stadtgebiet von Sprockhövel weiterhin ein Kraftakt. Eine Vielzahl städtischer Mitarbeiter und viele Ehrenamtliche wie die Flüchtlingshilfe engagieren sich enorm, um eine zufriedenstellende Integration für die Stadtgesellschaft zu erreichen.