Hattingen – Den längsten Tag des Jahres feiern? Mit Bowle, Serrano-Schinken und Musik, die einmal um den Globus führt? Klingt nach Sommer, klingt nach Seele, klingt nach Kresse 2.0. Und genau das war es auch.
Das Encuentro Quintett war zu Gast – und lud zu einer musikalischen Weltreise ein, die nicht am Flughafen begann, sondern mitten in Hattingen. Ein Abend, der alles hatte: Virtuosität, Leidenschaft, Spielfreude – und eine Atmosphäre, die so entspannt wie elektrisierend war.
Vom Jazz der Sinti bis zu Salsa aus Havanna
Die Reise begann in Europa, mit dem treibenden, lebensfrohen Jazz der Sinti und Roma. Ging weiter Richtung Süden – spanische Boleros, feurige Rhythmen – und landete schließlich in Lateinamerika. Dort, wo die Sonne glüht, die Menschen tanzen und die Musik das Herz zum Vibrieren bringt.
Mit im Gepäck: Salsa, Son Cubano und ein Hauch von Buena Vista Social Club. Vorgetragen mit Leichtigkeit, Groove und einem Augenzwinkern. Die kubanische Sängerin Osiris verlieh der Band zusätzlich Tiefe und Charisma – eine Stimme, die sofort ins Herz geht.
„Encuentro“ bedeutet soviel wie „Begegnung oder Treffen“ © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Zwischen den Stücken gab’s kleine Zwischenstopps – kurze Moderationen, die erzählten, wohin die musikalische Reise gerade führt. Und als der Satz fiel: „Die Sonne scheint. Es ist heiß. Wir haben die Longdrinks. Also auf nach Kuba!“ – war das Publikum schon längst dabei.
Ein internationales Ensemble mit Seele
Was als Gitarrenduo begann – Daniel Le-Van-Vo und Osvaldo Hernandez, beide mit Wurzeln in Frankreich, Vietnam und Kuba – ist heute ein internationales Quintett mit wechselnden Gastmusikern. Am Percussion-Set: Marcus Maria Köster, am Saxophon unter anderem ein alter Bekannter der Hattinger Musikszene: Peter Brandt.
Musikalisch anspruchsvoll, dabei jederzeit zugänglich. Eine Mischung aus Jazz, Latin, Gipsy, Weltmusik – aber nie beliebig. Und vor allem: immer mit Herz. Man spürte den Spaß, den das Ensemble an seinem Spiel hatte. Und das Publikum – darunter viele bekannte Gesichter aus Hattingen – ließ sich nur zu gern mitreißen.
„Encuentro“ bedeutet soviel wie „Begegnung oder Treffen“ © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
Ein Abend, wie ihn nur Kresse 2.0 möglich macht
Der Rahmen war ebenso stimmig wie das Konzert: Kresse 2.0, Hattingens frisch ausgezeichneter „Dritter Ort“, zeigte sich wieder einmal als lebendiger Kulturort mit Atmosphäre. Die Getränkeversorgung: charmant und unkompliziert. Bowle, Wein, Wasser, dazu frisch geschnittener Serrano-Schinken – nicht übertrieben, sondern liebevoll angerichtet.
Veranstaltet wurde der Abend im Rahmen von #HatKultur, mit Unterstützung des Kultursekretariats Gütersloh und des Landes NRW. Hinter den Kulissen: viele fleißige Helfer und kreative Köpfe, die Kresse 2.0 mit Leben füllen – nicht als Ort für Events, sondern als Ort für Begegnung.
Fazit: Musik, die bleibt
Es war ein Abend zum Schwelgen und Schmunzeln. Zum Wippen mit dem Fuß. Zum Mitträumen und – wer wollte – zum Tanzen. Die Musik von Encuentro ging in die Beine, in den Kopf und vor allem: ins Herz.
Ein Konzert, das bleibt – nicht nur im Kalender, sondern im Gefühl.
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