Hattingen – Es war ein Tag des Abschieds, aber auch der Dankbarkeit, als die Gemeinde am Samstag, dem 16. November 2024, den langjährigen Pfarrer Bodo Steinhauer verabschiedete. Nach über 37 Jahren engagiertem Dienst geht Steinhauer offiziell in den Ruhestand – doch wie es scheint, bleibt er der Gemeinde und ihren Menschen als engagierter Ehrenamtler erhalten.
Der Gottesdienst zur Verabschiedung, geleitet von Pfarrerin Birgit Crone, spiegelte eine lange Wegbegleitung wider: Gemeinsam mit ihr und Uwe Crone begann Bodo Steinhauer vor fast vier Jahrzehnten seinen Dienst in Hattingen. Die Verbundenheit dieser Weggefährten war in jeder Geste spürbar. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Herzen der Menschen, die gekommen waren, um „Danke“ zu sagen, ebenso.
Ein Leben im Dienst der Nächstenliebe
Bodo Steinhauer prägte die Gemeinde mit seiner unermüdlichen Offenheit und Menschlichkeit. Er öffnete Türen – im übertragenen und wörtlichen Sinn. Syrischen Flüchtlingen bot er einst in der Kirche Unterschlupf und machte klar, dass gelebtes Christsein keine Grenzen kennt. Die Kirchenbänke wurden kurzerhand beiseite geräumt, um Platz zu schaffen.
Doch sein Wirken reichte weit über die eigenen vier Kirchenmauern hinaus. So war er maßgeblich daran beteiligt, einen interreligiösen Gesprächskreis ins Leben zu rufen, an dem Vertreter verschiedener Weltreligionen teilnahmen. Damit setzte er ein Zeichen für Toleranz, Offenheit und den wertvollen Dialog zwischen den Kulturen und Religionen – eine Errungenschaft, die auch am Abend seiner Verabschiedung spürbar war, als seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter verschiedener Glaubensrichtungen anwesend waren.
Fotostrecke © RuhrkanalNEWS Holger Grosz
„Bodo, der Grenzgänger“
Der Abend war mehr als ein Abschied – er war eine Feier des Lebenswerks eines Menschen, der stets die Grenzen des Gewohnten neu auslotete und dem Menschen wichtiger waren als Konventionen. Bodo Steinhauer hat durch sein Wirken viele Brücken gebaut. Er suchte aktiv nach denen, die von der Kirche vielleicht nicht mehr erreicht wurden, und schuf für sie einen Raum der Zugehörigkeit und Akzeptanz.
Nach dem Gottesdienst folgte ein zweiter Teil, bei dem sich die Gruppen, die mit ihm gearbeitet haben, verabschiedeten, bevor es in den gemütlichen Teil überging. Die Verabschiedungen dauerten, denn wenn jemand wie Bodo Steinhauer geht, dann dauert es eben – und die Zeit schien zu fliegen.
Willkommen im Ehrenamt
Trotz Abschied bleibt er der Gemeinde erhalten: Zum Abschluss hieß die Gemeinde ihren Bodo herzlich im Ehrenamt willkommen. Es bleibt also spannend, was der „Grenzgänger“ in seinem neuen Lebensabschnitt noch alles aushecken wird. „Bodo geht nicht wirklich“, hieß es liebevoll, „er wechselt nur die Perspektive.“
Danke, Bodo Steinhauer, für gelebtes Christsein, für die Brücken zwischen den Menschen und für das Licht, das du hier gelassen hast.
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