Hattingen– Das größte Mercedes-Treffen der Welt (offizielle Äußerung eines Sprechers der Mercedes-Benz AG) ist seit mehreren Jahren ein Publikumsmagnet. 11.500 Besucher kommen in diesem Jahr auf das Gelände der Henrichshütte, als die Nobelkarossen ein Wochenende lang ausgestellt werden. Die Besucher reisen dazu aus ganz Deutschland und den Nachbarländern an, durch die “Schönen Sterne” wird der Name Hattingens überregional noch bekannter. Auch die Gastronomie- und Hotelbetriebe der Stadt profitieren von den vielen Besuchern. Doch hinter den Kulissen gibt es offensichtlich Ärger. Wie RuhrkanalNEWS erfuhr, überlegen die Veranstalter sogar ob sie mit der renommierten Autoshow in eine andere Stadt gehen. “Wir haben das Gefühl, dass uns in Hattingen bei der Planung immer mehr Steine in den Weg gelegt werden”, sagt Thomas Ebeling. “Man kann den Eindruck gewinnen, dass in der Verwaltung einige Mitarbeiter daran arbeiten, die “Schönen Sterne” durch kurzfristig angeordnete Auflagen zu verhindern.” Dabei gehe es nicht darum, dass nötige Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden sollen, das mache man selbstverständlich. Thomas Ebeling hat nach eigener Aussage seit mehr als 20 Jahren Erfahrung mit der Organisation von Großveranstaltungen. Von Anfang an hat er sich demnach immer an die höchsten Standards gehalten. “Aber wenn ich meine Genehmigungsunterlagen irgendwann im Mai oder Juni einreiche und dann fünf Monate lang von der Stadt nichts höre, gehe ich davon aus dass alles in Ordnung ist”, so der sichtlich ungehaltene Ebeling. “Doch dann kommt zwei,drei Tage vor der Veranstaltung ein Anruf aus dem Bauamt, dass noch wichtige Dokumente fehlen.”
Angebote aus anderen Städten liegen vor
Weil sein persönliches Erscheinen im Bauamt am Folgetag angeblich unbedingt nötig ist, sagt Ebeling nach dem Anruf ein Treffen mit einem wichtigen Kunden ab und reist nach Hattingen. Als er zur vereinbarten, man könnte auch sagen zur angeordneten Zeit im Bauamt steht, bekommt er zu hören, dass die zuständige Bearbeiterin leider keine Zeit für ihn habe, gleichzeitig wird ihm bedeutet, dass man die komplette Veranstaltung auch jetzt noch per Anordnung absagen könne. “Die Zusammenarbeit mit dem Hattinger Ordnungsamt ist immer konstruktiv und lösungsorientiert, über das Bauamt kann ich das seit sechs Jahren leider nicht sagen”, berichtet Ebeling, verbunden mit der Anmerkung, dass er öffentlich nicht deutlicher werden möchte. Besonders ärgert es ihn, dass nach sechs Jahren Auflagen gemacht werden, die eigentlich der Vermieter, also die LWL, erfüllen müsste. Außerdem könne er nicht in wenigen Tagen Probleme lösen, die seit Jahren bekannt seien.
“Ich finde das Henrichshüttengelände perfekt für die “Schönen Sterne”, wir haben im Frühjahr sogar überlegt, wie wir das Treffen noch größer machen können,” berichtet Ebeling. “Aber wenn ich diese Probleme mit dem Hattinger Bauamt habe, die eigentlich völlig unnötig sind, dann frage ich mich, warum ich mir das antue.” Nach RuhrkanalNEWS Informationen gibt es bereits mehrere Städte, die um das Mercedes-Treffen buhlen. Einige wären sogar bereit eine Art “Antrittsgeld” zu zahlen und bei der Organisation zu helfen. Aber noch gibt es Hoffnung, dass die renommierte Veranstaltung in Hattingen bleibt. Dirk Glaser will sich in den kommenden Tagen mit Ebeling treffen und klären, wo es hakt und wie eine mögliche Lösung aussehen kann.
So waren die Schönen Sterne 2015