Sprockhövel/Hattingen – Wir berichteten bereits im Zusammenhang mit den in diesen Wochen stattgefundenen Mäharbeiten über die vielen Aktivitäten der Hattinger Rehkitzrettung e.V.. Die ehrenamtlich Aktiven des Vereins haben es auch in dieser Frühjahrssaison geschafft, bei Dutzenden Rehkitzen und Bodenbrütern zu verhindern, dass diese bei den Mäharbeiten getötet wurden.
Jetzt wurden am Ende der Mähsaison jedoch insgesamt drei Rehe, davon ein Rehbock und eine Ricke, tot aufgefunden. Aufgrund des Verwesungszustandes gingen die Experten davon aus, dass die Tiere durch Bissverletzungen starben.
Verletztes Reh war nicht mehr zu retten

Tierschutz: Ein im Bereich der Schultenbrinkstraße aufgefundenes gerissenes Reh entsetzt nicht nur die Tierschützer der Hattinger Rehkitzrettung. (Foto: Privat T.W.)
In der Nähe der Schultenbrinkstraße wurde vor einigen Wochen ein Reh gefunden, welches ebenfalls Bissverletzungen am Hals aufwies. Die Art der Verletzungen ließ die Experten zu der Annahme kommen, dass es sich um den Angriff eines Hundes auf das Reh gehandelt haben müsste.
Ein in diesem Zusammenhang weiteres dort aufgefundenes verletztes einjähriges Reh wurde dann schnell mit einem seit mehreren Tagen dort frei umherlaufenden größeren Hund (ohne Halsband) in Verbindung gebracht. Die Verletzungen dieses aufgefundenen Tieres wurden als Biss-Verletzungen gedeutet, die auf einen größeren Hund hindeuten. Das verletzte Reh musste getötet werden.
Dabei ist die Rechtsprechung des § 2 des NRW-Landeshundegesetzes eindeutig: Hunde sind so zu halten, zu führen und zu beaufsichtigen, dass von ihnen keine Gefahr für Leben oder Gesundheit von Menschen oder Tieren ausgeht. Auch das Landesforstgesetz NRW (§ 2 Abs. 3) schreibt vor, dass Hunde außerhalb von Wegen im Wald angeleint sein müssen. Somit dürfen Hunde in NRW im Wald nicht frei herumlaufen. Auf Waldwegen ist das freie Laufenlassen erlaubt, solange der Hund den Erholungssuchenden und die Wildtiere nicht gefährdet.
Tierschutz: Ein freilaufender Hund ohne Halsband im Bereich der Schulstraße/Schultenbrinkstraße in Sprockhövel ließ das Ordnungsamt tätig werden. (Foto: Höffken)
Mehrere Anwohner informierten das Ordnungsamt und die Hattinger Rehkitzrettung setzten sich mit dem Jagdaufsichtsberechtigen in Verbindung. Nach mehreren gemeinsamen Gesprächen und nach einem Bildabgleich von Bildern, die dem Ordnungsamt bereits vorlagen, konnte dann der Hundebesitzer des im Bereich der Schulstraße in Niedersprockhövel frei umherlaufenden großen Hundes vom Ordnungsamt ermittelt werden und erhielt einen „Hausbesuch“ von der Stadtverwaltung.
Die ordnungsbehördliche Verordnung für die Stadt Sprockhövel regelt eindeutig u.a. auch die Tierhaltung und verbietet, dass Hunde auf Verkehrsflächen und in Anlagen im Zusammenhang bebauter Ortsteile unangeleint umherlaufen dürfen.
Ein Beweis konnte allerdings bisher nicht erbracht werden, dass der frei umhergelaufene Hund mit dem getötet aufgefundenen Reh in Verbindung stand. Maik-Thimo Wolters von der Rehkitzrettung Hattingen e.V. appelliert an alle Hundebesitzerinnen und -besitzer, die Haltungs- und Anleinpflichten für ihre Hunde doch zu beachten.
Wie wär es mit einem DNA Test an den gerissenen Tieren und dem Hund ?!?!?!
Im Schulenburger Wald laufen nicht erzogene Hunde (und entsprechende Halter) in großem Abstand zueinander frei herum (eigene negative Erfahrungen!). Es wäre sehr zu empfehlen, wenn der Herr BM sich hierum einmal kümmert.
Achtung
In den Wädern von Hattingen streunen ziemliche alte Philosophiker umher. Bitte möglichst großen Abstand halten (nur zu empfehlen, spreche da aus leidiger Erfahrung).
P.S. lieber Herr BM, Sie wissen schon…