Sprockhövel – Am Dienstag, 18. Oktober 2022, also vor etwa zwei Jahren, wurde kurz nach 5 Uhr Stadtalarm für die Feuerwehr Sprockhövel ausgelöst. Der Dachstuhl des Landgasthofes Im Holland stand im Vollbrand. Die Staatsanwaltschaft Essen hatte im September 2023 Anklage wegen des Verdachtes auf vorsätzlich besonders schwere Brandstiftung und versuchten Versicherungsbetrug beim Landgericht Essen erhoben. Auch nach über einem weiteren Jahr hat die Vorsitzende der VII. Großen Strafkammer beim Landgericht, das wurde unserer Redaktion aktuell bestätigt, noch keinen Termin für eine Hauptverhandlung festgesetzt.
Dieser spektakuläre Großbrand beschäftigte nicht nur 55 ehrenamtliche Frauen und Männer der Feuerwehr Sprockhövel. Wochenlang waren Spezialisten der Polizei, unterstützt von Kräften des THW und externe Brandsachverständige am Brandort und nahmen mit Unterstützung von Drohnen umfangreiche Brandermittlungen vor.
Auch Kräfte des THW-Ortsverbandes Hattingen halfen der Polizei bei Maßnahmen zur Eigentumssicherung. (Foto: Höffken)
Die Anspannung im Einsatzgeschehen war vielen der ehrenamtlichen Einsatzkräften bei diesem Großbrand anzusehen. (Foto: Höffken)
Nach diesen Ermittlungen der Polizei wurde bereits Ende Oktober 2022 ruhrkanal.NEWS auf Nachfrage mitgeteilt, dass ein technischer Defekt zum damaligen Zeitpunkt ausgeschlossen und die weiteren Ermittlungen in Richtung Brandstiftung geführt wurden.
Die Polizei setzte Drohnen ein, genauso wie die externen Brandsachverständigen. (Foto: Höffken)
Seit fast zwei Jahren steht die Brandruine dort unverändert. (Foto: Höffken)
Nachdem die Spezialisten der Kriminalpolizei aus Schwelm ihre umfangreichen Ermittlungen abgeschlossen und die Erkenntnisse der externen Brandsachverständigen bewertet hatten, wurde der Fall an die Staatsanwaltschaft nach Essen abgegeben.
Die Staatsanwaltschaft hatte dann im September 2023, so wurde ruhrkanal.NEWS damals auf Nachfrage von der zuständigen Staatsanwältin Haering mitgeteilt, Anklage beim Landgericht Essen erhoben.
Wie der Sprecher des Essener Landgerichtes, Mathias Küsters, ruhrkanal.NEWS auf Nachfrage aktuell bestätigte, beziehen sich die Anklagevorwürfe auf den Verdacht einer vorsätzlich besonders schweren Brandstiftung und des Verdachtes auf versuchten Versicherungsbetrug. Die Anklage richtet sich gegen eine Person.
Die Natur „erobert“ die Brandruine langsam aber stetig zurück. (Foto: Höffken)
Auf der Rückseite gibt es deutliche Einbruchspuren am Briefkasten und an der Blechtür. (Foto: Höffken)
Da die Richterinnen und Richter der VII. Großen Strafkammer beim LG Essen aktuell noch in mehreren Großverfahren tätig sind, wurde nach inzwischen abgeschlossenen Nachermittlungen zum Brandgeschehen des Landgasthofes Im Holland bisher weder der Eröffnungsbeschluss zur Hauptverhandlung verkündet noch ein Termin zur Hauptverhandlung festgelegt.
Unter Berücksichtigung der Auslastung aller Gerichtsparteien ist daher damit zu rechnen, dass frühestens im Dezember 2024 bzw. Anfang 2025 die Hauptverhandlung bei der VII. Großen Strafkammer beim Landgericht in Essen stattfinden wird.
Ruhrkanal.NEWS berichtet weiterhin.
