Hattingen – Am Freitag, den 5. September 2025, verwandelt sich das ehemalige Gaskraftwerk des LWL-Museums Henrichshütte Hattingen ab 20 Uhr in eine Bühne für innovative Mode aus dem Ruhrgebiet. Im Rahmen der Modenschau „Mode mit Steel“ präsentieren Designer und Designerinnen aus der Region ihre aktuellen Kollektionen – kreativ, hochwertig und bewusst nachhaltig.
Im Anschluss an die Show im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sind die Gäste eingeladen, die Looks in entspannter Atmosphäre aus nächster Nähe kennenzulernen und direkt anzuprobieren.
Nachhaltiges Design aus dem Ruhrgebiet
Nachhaltigkeit gewinnt in der Modebranche zunehmend an Bedeutung, da die Branche erheblich zur Umweltbelastung beiträgt. Im Ruhrgebiet, einer Region im Wandel von Industrie zu einer nachhaltigen Metropolregion, engagieren sich viele Designer:innen für nachhaltigere und ressourcenschonendere Mode.
„Wir achten immer darauf, dass Labels aus vielen unterschiedlichen Stilrichtungen bei der Modenschau teilnehmen, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist“, verspricht Designerin Susa Flor. Sie designt Kollektionen im femininen, lässigen Stil, die Frauen bequem einkleiden und nicht einengen. Ihre Mode unterstreicht, dass Frauen selbstbewusst und frei agieren dürfen.
Starke Statements in Stoff: die Modenschau verknüpft Ästhetik und Verantwortung (Foto: Adam Glagla)
Die Kleidungsstücke von Firat Cakir setzen sich mit sozialen und politischen Phänomenen auseinander und orientieren sich an der menschlichen Anatomie sowie skulpturalen Strukturen. Mode, die auffallen und für gute Laune sorgen soll, schafft Karina Windhorst-Zinich. Viele Stücke ziert ein Wolfskopf, das Markenzeichen der Designerin.
„Taro’s Archive“ ist Maßarbeit am Rand des Zusammenbruchs. Er kombiniert Militarismus, Dekonstruktion und Eleganz zu dystopischen Silhouetten. Zwischen Rebellion und Tailoring entstehen Kleidungsstücke als visuelles Archiv.
Die 22-jährige deutsch-italienische Designerin Jasmina Nicolosi arbeitet ausschließlich mit Deadstock-Materialien und nutzt ihre Entwürfe, um feministische, gesellschafts- und umweltkritische Themen in den Vordergrund zu rücken.
Dekonstruktive, individuelle und minimalistische Kollektionen entwirft Anna-Franziska Termöhlen in ihrem AT-Atelier in Duisburg. Mit ihrer aktuelle Kollektion threadthoughts spinnt sie den Faden zwischen Mode und Sinn – eine poetische Reflexion über Form, Stoff und Bedeutung.
Neben Kleidung sind auch Accessoires zu sehen, so die Brillen-Kollektion von „Frau Feller“, die in regionalen Manufakturen gefertigt wird.
LWL-Museumsleiter Robert Laube freut sich auf die Modenschau: „Die Modenschau verbindet Mode mit nachhaltigem Anspruch – genau das passt zur neuen Identität unserer Region. Es ist schön zu sehen, wie kreative Labels Hattingen als Bühne für ihre Visionen nutzen.“
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ferromone – Industrie und Kultur in Südwestfalen“ des Vereins „WasserEisenLand – Industriekultur in Südwestfalen“ statt. Die Idee hinter der Veranstaltungsreihe: Historisch bedeutsame Orte wie zum Beispiel die Luisenhütte in Balve- Wocklum die Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf oder die Henrichshütte, die einst Motor der industriellen Entwicklung der Region waren, werden zur Bühne für Kulturevents ganz unterschiedlicher Art. Wo früher „malocht“ wurde, finden heute Freizeitveranstaltungen statt. Von Juli bis Oktober feiern zehn Technikdenkmäler und Museen in Südwestfalen die Industriekultur in der Region auf ganz besondere Art: Von Rock- und Klassikkonzerten über Familienfeste, Mitmachaktionen und Kunstausstellungen bis hin zu einer Modenschau – „Ferromone“-Veranstaltungen setzen die vielfältige Industriekultur in Südwestfalen auf kreative und experimentelle Art in Szene.
Tickets gibt es online und im LWL-Museum Henrichshütte zum Preis von 12 Euro (Abendkasse 15 Euro). Einlass ist ab 19 Uhr.