Hattingen/BurkinaFaso – Heute (21. August 2024) vor genau 14 Jahren starb Christoph Schlingensief, ein wahrer Allround-Künstler, dessen provokative Arbeiten bis heute polarisieren. Ob auf der Bühne, im Film oder auf der Straße – Schlingensief scheute nie davor zurück, uns den Spiegel vorzuhalten und unbequeme Wahrheiten sichtbar zu machen. Er bleibt eine Inspiration für alle, die Kunst als Mittel zur Veränderung verstehen, das Grenzen sprengt und zum Nachdenken anregt.
Schlingensief war ein deutscher Film- und Theaterregisseur sowie Aktionskünstler, der 1960 in Oberhausen geboren wurde. Bekannt wurde er durch seine provokanten und gesellschaftskritischen Inszenierungen, die oft die Grenzen des konventionellen Theaters sprengten. Bereits in der Oberstufe fasste er den Entschluss, Filmregisseur zu werden. Sein Studium der Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik brach er nach kurzer Zeit ab, um sich ganz dem Film zu widmen.
Zu seinen bekanntesten Werken zählt das Kulturprojekt „Operndorf Afrika“ in Burkina Faso. Schlingensief starb im Alter von 49 Jahren am 21. August 2010 an den Folgen einer Krebserkrankung. Die Erkrankung und seinen Umgang damit thematisierte er in Arbeiten wie dem Film „Krankes Haus“ und seinem Tagebuch „So schön wie hier kann’s im Himmel gar nicht sein!“
Was verbindet Hattingen mit Christoph Schlingensief?
Vor seiner Wahl zum Bürgermeister war Dirk Glaser mit Kameramann Claus Juergen Barteczko 2014 im „Village Opera“ und dabei entstand der Film „Bonne Chance“. Auch der Verein „Initiative 43/44“ wurde daraufhin gegründet, aber leider nicht weiterentwickelt worden. RuhrkanalNEWS erinnert heute an den großen Traum von Christoph Schlingensief, der bereits todkrank bei Baubeginn von seinem Experimentierdorf schwärmte. „Unsere Oper ist ein Dorf“, sagte er, „aber bitte kein Fremdkörper in einem der ärmsten Länder der Welt.“ Schlingensiefs Traum lebt weiter.
„Bonne Chance“
Das Operndorf Afrika
Das Operndorf Afrika in Burkina Faso ist seit seiner Gründung im Februar 2010 ein Ort interkultureller und künstlerischer Begegnung. Es steht etwa 30 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Ouagadougou. Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, besitzt jedoch einen großen kulturellen Reichtum und eine der innovativsten zeitgenössischen Theaterszenen des Kontinents. Das Operndorf soll Netzwerke schaffen, innerafrikanischen Austausch generieren und Wissen teilen, unter dem Motto: „Von Afrika lernen“. Inzwischen gibt es im Operndorf auch eine Schule mit künstlerisch-kreativem Schwerpunkt und eine Krankenstation mit Zahnarztpraxis und Geburtsstation.
(Quelle: Operndorf Afrika)