Hattingen- Seit genau 20 Jahren machen die am „Runden Tisches EN gegen Häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis“ Aktiven ihr Anliegen öffentlichkeitswirksam und kreisweit zum Thema. Anlass ist alljährlich der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. In diesem Jahr geschieht dies mit einer Plakataktion in Zusammenarbeit mit Feuerwehren und Polizei.
Mit ihren Botschaften positionieren sich die Einsatzkräfte eindeutig und unmissverständlich. Sie lauten „Die Feuerwehr(t) sich“ und „Die Polizei(gt) Gesicht“. Am Montag, 25. November 2024 von 12 bis 14 Uhr, organisiert die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hattingen gemeinsam mit dem FrauenNetzwerk Hattingen eine Straßenaktion am Untermarkt. Die Organisatorinnen möchten sich mit Interessierten zum Thema Angsträume in Hattingen austauschen.
Angsträume sind Thema
Wie notwendig das Engagement aller Beteiligten ist und wie wichtig es ist, aufmerksam und zum Handeln entschlossen zu sein, zeigen Zahlen. 2023 wurden in Deutschland insgesamt 256.276 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, ein Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend spiegelt sich auch im Ennepe-Ruhr-Kreis wider: Lag die Zahl der Fälle 2022 noch bei 537 waren es im letzten Jahr 618.
„Die steigenden Zahlen häuslicher Gewalt sind alarmierend. Wir sehen täglich das Ausmaß des Leids, das durch Partnerschaftsgewalt verursacht wird und wie dringend der Ausbau von Schutz- und Beratungsangeboten ist“, macht Andrea Stolte als eine der Sprecherinnen des Runden Tisches EN deutlich.
So definieren auch die am „Runden Tisches EN gegen Häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis“ Engagierten ihre Rolle. Sie arbeiten kontinuierlich daran, den Schutz und die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern zu verbessern. Um das zu erreichen, setzen sie beispielsweise auf regelmäßige Treffen und den Austausch zwischen Frauenberatung.EN und Frauenhaus, Gleichstellungsbeauftragten, Polizei, Jugendämtern und anderen relevanten Institutionen. So werden Hilfsangebote besser vernetzt und es wird versucht, Lücken im Hilfesystem zu schließen.
„Mit unserer Arbeit haben wir Zug um Zug Beiträge geleistet, um das Unterstützungsangebot flächendeckender und niedrigschwelliger werden zu lassen. Die größte Herausforderung war, ist und bleibt aber die gesicherte Finanzierung. Jeder Tag, an dem diese fehlt, ist ein Tag zu viel für die Betroffenen“, unterstreichen Katrin Brüninghold, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hattingen, und Ekaterini Delikoura, Kreisgleichstellungsbeauftragte des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Um die Vorgaben der Istanbul-Konvention – sie verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, umfassende Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu ergreifen – umsetzen zu können, sei zudem ein Gewalthilfegesetz dringend erforderlich.
Unabhängig von Geld und Gesetzen fordern die Mitglieder des Runden Tisches Hinschauen und Handeln von jederfrau und jedermann. Niemand, der von häuslicher Gewalt betroffen sei, dürfe allein gelassen werden. Niemals. Mit der Plakataktion solle auch dies in die Öffentlichkeit getragen werden. „Es ist Zeit zu handeln – entschlossen und gemeinsam“, so die drei Sprecherinnen.
Es ist richtig, dieses Thema zu bearbeiten, wobei man sich textlich leider sehr im Allgemeinen hält. Mir erschließt sich aber nicht, warum die gestiegene außerhäusliche Gewalt überhaupt nicht thematisiert wird. Oder wird hierfür eine eigenständige Straßenaktion geplant?