PICASSO-FUND IN HATTINGEN

Picasso Fund in Welper (Foto: Barteczko)

Hattingen- Wie Anfang Oktober der SPIEGEL berichtete, entdeckt ein Trödelhändler in einem Keller auf Capri einen Picasso – ohne zu ahnen, was er da hat. Experten schätzten das Gemälde, das ein verzerrtes Bild einer Frau darstellt, auf einen Millionenwert.

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Sensationelle Zeichnungen bei Haushaltsauflösung in Welper aufgetaucht

Nach dem Sensationsfund in Italien gibt es nun Hinweise, dass bei einer Haushaltsauflösung in Hattingen-Welper, schon vor längerer Zeit, zwei von oder mit Picasso signierte Zeichnungen in Hattingen aufgefunden wurden.

Bisher bekannt ist, dass bereits im August 2024 der „Picasso administration / comittee d`authentification“ in Paris die Zeichnungen zur Echtheitsprüfung vorgelegt worden sind. Vor Abschluss der Prüfung können keine weiteren Details bekanntgegeben werden, jedoch wird der Schätzwert im Falle einer Authentifikation sicherlich im sechsstelligen Bereich liegen.

Der spanische Künstler Pablo Picasso im Jahr 1958 (Foto: Auszug / Wikipedia)

Eine belastbare Provenienzforschung, also die Frage nach der Herkunft der zwei Zeichnungen, gestaltet sich aufgrund der diffusen Auffinde-Situation in einem Konvolut von Gemälden, Zeichnungen und Schriftstücken, die aus verschiedenen Haushaltsauflösungen stammen, als schwierig. 

Vermutung der Herkunft

Nach einer ersten Sichtung scheint eine Verbindung zur Fabrikantenfamilie Hill aus Hattingen und dem Privatbankier von der Heydt aus Wuppertal-Elberfeld zu bestehen. Kunsthistorisch Fakt ist, dass August von der Heydt im Jahre 1918 ein Gemälde von Picasso für sein heute noch bestehendes Museum in Wuppertal, angekauft hat.

Recherchen zu Folge gilt ebenso eine Geschäftsverbindung zwischen dem Großkaufmann Hill, der zu dieser Zeit eine Vielzahl von Filialen eröffnete und damit die Grundsteine für die Supermarktkette „HILL“ legte, und dem Bankhaus von der Heydt, als begründbar wahrscheinlich.

Spekulativ ist die Annahme einer privaten Verbindung, und damit die Zuordnung des auf der Zeichnung abgebildeten Mädchens als der Familie Hill oder der Familie von der Heydt zugehörig. Das es sich um eine Tochter aus dem Hause Hill handeln könnte, legt wiederum ein im selben Konvolut befindliches Schriftstück, ein transkribierter privater Brief der Josefine Hill und eine Zeichnung des Bügeleisenhauses nahe.

Kunstwerke sollen ausgestellt werden

Sollten sich die Werke als echt erweisen, werden auch die Mittel zur Verfügung stehen, um sowohl die genealogischen als auch die eigentums- und erbrechtlichen Fragen zu klären. Bis dahin werden die Werke unter Verschluss gehalten.

Unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen werden die beiden aufgefundenen Zeichnungen, im Rahmen der Kunstausstellung „Herbstsalon 2024“ in Hattingen am Freitag, den 25. und Samstag, den 26. Oktober ab 19.00 Uhr in der Spinnerei im Krämersdorf 3, einmalig ausgestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

1 Kommentar zu "PICASSO-FUND IN HATTINGEN"

  1. Ein journalistischer Coup! Glückwunsch zur gelungenen Recherche! In der Zukunft wird sicherlich noch viel darüber zu lesen sein! Seltsam allerdings erscheint, dass Picasso in der Spinnerei im Krämersdorf 3 ausgestellt werden soll – Millionenobjekte ohne Sicherungsniveau wie in internationalen Museen üblich? Warum gelangt dies nicht in die fachlich versierten Hände der Kuratoren im von der Heydt Museum?

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