LIBERALE UNTERSTÜTZEN DIRK GLASER

Die Rede von Gilbert Gratzel (FDP) hatte es in sich. (Foto: RuhrkanalNEWS)

Hattingen- Auch die Hattinger FDP unterstützt – wie die CDU Hattingen – zum zweiten Mal den parteilosen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters, Dirk Glaser. Auf der Ortsversammlung wurde einstimmig dem Vorschlag des liberalen Vorstandes gefolgt, den Amtsinhaber für eine zweite Amtszeit zu unterstützen. Damit kann Dirk Glaser zwei der ehemals drei Unterstützer-Parteien erneut hinter sich bringen. Die Grünen haben mit Frank Staacken einen eigenen Kandidaten aufgestellt. Der SPD-Gegenkandidat für den Chefsessel ist Kämmerer Frank Mielke. 

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FDP unterstützt Dirk Glaser (parteilos)

Der Hattinger FDP-Chef Robin Thiele sprach auf der Ortsversammlung von einem offenen und kritischen Dialog. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass man mit diesen Grundlagen in einem konstruktiven Arbeitsverhältnis stehe. Gewiss, es gäbe durchaus auch Meinungsverschiedenheiten, aber letztendlich sei man mehrheitlich der Auffassung, Dirk Glaser sei ein Gewinn für die politische Kultur in Hattingen.

In seiner Rede geht auch Fraktionschef Gilbert Gratzel auf die Unterstützung des Amtsinhabers ein. Vor allem jeddoch verurteilt das liberale Urgestein die verbalen Angriffe der Sozialdemokraten, nachdem die CDU sich für Dirk Glaser ausgesprochen hatte. Er spricht von „roter Soße“ und dem letzten Strohhalm, nach dem diese vor ihrem eigenen Untergang griffen. Für ihn, so Gratzel, sei die Unterstützung eines parteilosen Kandidaten keine Schande, im Gegenteil. „Eine Partei ist nicht deshalb personell schlecht aufgestellt, nur weil sie einen parteilosen Bürgermeister unterstützt.“ 

Ohne ihn namentlich zu erwähnen, teilt Gratzel gegen den SPD-Bürgermeisterkandidaten Frank Mielke, aktuell Kämmerer der Stadt Hattingen aus. Er erwähnt die höhere Besoldung zum Zeitpunkt des Antritts als Kämmerer als „zähneknirschend abgenickt“, um nicht sofort Person und Amt zu beschädigen. Er verweist auf den aktuellen Wohnort des geborenen Hattingers in Bochum. „Bürgermeister ist eine Herzensangelegenheit. Da muss man in Hattingen wohnen. Wie Dirk Glaser.“ Auch die langjährige Partei- und Verwaltungserfahrung des Gegenkandidaten lässt er nicht gelten – und im Kontext der Fehlentscheidung zum Lehrschwimmbecken in Niederwenigern sei ihm die deutliche Entschuldigung des Amtsinhabers lieber als der Winkeladvokat, der sich hinter der Schürze von Mama verstecke.

(Manuskript der Rede von Gilbert Gratzel)

In seiner Antwort auf die Unterstützung bedankt sich der Amtsinhaber bei den Liberalen, betont die schwierige finanzielle Lage der Stadt, aus der man das beste gemacht habe. Auch bei den Liberalen erwähnt Glaser, dass er sich nicht im „Kampfmodus“ sehe. Selbst diejenigen, die ihm böse Briefe oder Kommentare zustellten, seien in einem persönlichen Gespräch eher zugänglich und lösungsorientiert. Und wie immer geht eine kleine Schelte an Land und Bund, die zwar Aufgaben an die Kommunen übertragen, deren finanzielle Unterstützung aber oft nicht ausreiche. Hier antwortet Bodo Middeldorf MdL, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, der als Gast der Veranstaltung beiwohnte, prompt: „Diese Landesregierung tut so viel wie keine zuvor für die Kommunen. Immerhin gab es acht Milliarden Euro mehr und viele Fördermittel sind auch nach Hattingen geflossen.“

Auf der Ortsversammlung wird auch die Reserveliste der FDP Hattingen festgelegt. Auf den ersten vier Plätzen kandidieren Fraktionschef Gilbert Gratzel, gefolgt von Marc Bartrina, Robin Thiele und auf Platz vier die erste Frau – mit Anna Neumann (25) ein frisches, junges Gesicht der JuLis. Die Hattingerin ist Germanistikstudentin und politisch hoch motiviert. Fraktionschef Gratzel erhielt von 24 gültigen Stimmen 21 Ja-Stimmen, Marc Bartrina kam auf 14 Ja-Stimmen, Robin Thiele auf 23 Ja-Stimmen und Anna Neumann auf zwanzig Ja-Stimmen. 

Robin Thiele (FDP), Dirk Glaser (parteilos) und Gerd Nörenberg (CDU) (Foto: Anja Pielorz)