LANDGERICHT VERHANDELT BRUTALE ATTACKE AUF HATTINGER

Die Spezialisten der KTU der Polizei Hagen waren längere Zeit im Juli 2024 auf der Käthe-Kollwitz-Straße tätig. (Foto: Höffken)

Essen/ Hattingen – Vor den Richtern des Schwurgerichtes beim Landgericht Essen begann heute (19. Februar 2025) der Prozess gegen zwei Angeklagte, die beschuldigt werden, am 24. Juli 2024 auf einer Baustelle in Welper einen 44-jährigen Anwohner lebensgefährlich verletzt zu haben.

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Der 44-Jährige wollte am Tattag gegen 13:30 Uhr mit seinem Pkw zur Arbeit fahren, sah dann, dass sein Pkw von einem Lkw einer Gerüstbaufirma zugeparkt war.

Ein 30-jähriger Syrer, hier neben seinem Strafverteidiger RA Simonis und einem Dolmetscher, wurde aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Es geht um ein Verbrechen, welches sich am 24. Juli 2024 in Welper ereignete. (Foto: Höffken)
Ein 29-jähriger Syrer, hier neben seinem Strafverteidiger Possemeyer und einem Dolmetscher, ist ebenfalls angeklagt, an der Straftat beteiligt gewesen zu sein, die sich am 24. Juli 2024 in Welper ereignete. (Foto: Höffken)

Die Angeklagten, ein 30-Jähriger aus Dortmund und sein Bruder, ein 29-Jähriger aus Witten waren auf einer Baustelle in Hattingen als Gerüstbauer tätig.  

Als der Hattinger sie aufforderte, den Lkw wegzusetzen, soll dieses der 30-Jährige aus Dortmund verweigert haben. In der Folge soll dieser weiterhin den Hattinger bedroht und beleidigt haben, dabei spielte auch eine Gerüstbauerratsche eine Rolle, wie bei der Verlesung der Anklageschrift zu hören war.

Hattinger lebensgefährlich verletzt

Daraufhin wandte sich der Hattinger an den Bauleiter. Als der Hattinger mit dem Bauleiter zurückkam, griff der aus Syrien stammende angeklagte 30-Jährige den Hattinger an und schlug ihm mit der Faust gegen das Kinn. Sein 29-jähriger Bruder, ebenfalls aus Syrien stammend, kam hinzu und schlug dem Geschädigten mehrmals mit der Faust ins Gesicht, eine Tat, die als gefährliche Körperverletzung angeklagt ist.

Eine weitere bisher noch unbekannte Person trat dann laut Staatsanwaltschaft hinzu und schlug dem Hattinger mit einer Gerüstbauerratsche gegen Kopf und Oberkörper. Diesbezügliche Ermittlungen zur Identität dieser Person dauern zur Zeit noch an.

Anklage: versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung

Sodann soll der 30-Jährige aus Dortmund mit einem Teppichmesser mehrfach auf den Oberkörper des 44-jährigen Hattingers, der durch Rechtsanwalt Salewski als Nebenklagevertreter vertreten wird, eingestochen haben, bevor er von seinen Kollegen zurückgehalten wurde. Anschließend flüchtete der Täter vom Tatort. Diese Handlung wurde von der Staatsanwaltschaft als versuchter Totschlag angeklagt, da nach Auffassung der STA der mögliche Tod des Hattingers in Kauf genommen wurde. Als das Blut aus den Armen des Hattingers tropfte, soll der 30-Jährige Angeklagte geäußert haben „Jetzt siehst Du, was Du davon hast“.

Der Hattinger erlitt zahlreiche tiefe Schnittverletzungen an Armen, Brustkorb und an der linken Kopfseite sowie zahlreiche stumpfe Gewalteinwirkungen. Es bestand potentielle Lebensgefahr.

Urteil Mitte Mai 2025

Für die Hauptverhandlungen bei der II. Großen Strafkammer des Landgerichtes Essen sind insgesamt sieben Verhandlungstage vorgesehen. Die Anwälte der beiden Angeklagten erklärten, am heutigen ersten Verhandlungstag noch keine Angaben zur Sache zu machen. Sie stellten eine entsprechende Einlassung für den zweiten Verhandlungstag am 5. März in Aussicht.

Nachdem Strafverteidiger Rechtsanwalt Simonis und gleichlautend auch Rechtsanwalt Possemeyer ein nicht öffentliches „verfahrensförderndes“ Rechtsgespräch aller Gerichtsparteien vorschlugen, erklärte Staatsanwältin Wörmann dazu, sie halte so ein Rechtsgespräch zu Beginn des Prozesses ohne Einlassung der Angeklagten für nicht sinnvoll.

Mit einem Urteil wird Mitte Mai 2025 gerechnet.