Ennepe-Ruhr-Kreis- Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung bis hin zu einem Hitzschlag: Die gesundheitlichen Folgen von Hitze im Sommer können für den Körper sehr belastend sein. Aufgrund des Klimawandels sind immer heißer werdende Sommer auch in Deutschland immer wahrscheinlicher. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, tagte der Runde Tisch zum Thema „Hitzeaktionsplanung im Ennepe-Ruhr-Kreis“ jetzt zum zweiten Mal.
Auf Einladung des Gesundheitsamts und des Klimaschutzmanagements des Ennepe-Ruhr-Kreises trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der kreisangehörigen Städte sowie des Regionalverbands Ruhr (RVR) in Gevelsberg, um sich über Maßnahmen zur Hitzeschutzvorsorge auszutauschen. Im Mittelpunkt standen öffentliche Trinkwasserbrunnen, digitale Stadtpläne mit kühlen Orten sowie eine mögliche Nutzung von Geodaten.
„Ziel des Treffens ist es, praktische Erfahrungen zu bündeln, Herausforderungen zu identifizieren und gemeinsame Perspektiven für eine hitzeresiliente Infrastruktur in den Städten zu entwickeln. Gerade vor dem Hintergrund steigender Temperaturen gewinnen niedrigschwellige Abkühlungsangebote im öffentlichen Raum zunehmend an Bedeutung“, betont der Klimaschutzmanager des Kreises, Dirk Vietmeier, den Mehrwert der Treffen.
Informiert wurde auch über den aktuellen Stand der öffentlicher Trinkwasserbrunnen im Kreisgebiet. „Trinkwasserbrunnen sind nicht nur eine Maßnahme aus Hitzeaktionsplänen, sondern es soll jedem Menschen Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser gegeben sein,“ erklärt Anja Nowak (Gesundheitsingenieurin des Ennepe-Ruhr-Kreis).
Die Installationskosten als auch die Betriebsorganisation stellen jedoch Hürden dar. Auch Refill-Stationen wurden thematisiert. „Die Idee hinter Refill-Stationen ist es, dass Geschäfte kostenfreies Leitungswasser zur Verfügung stellen. Es wird nur ein mitgebrachtes Trinkgefäß benötigt“, führt Nowak aus.
Ein weiteres zentrales Thema bei diesem gemeinsamen Austausch war die Erstellung einer Karte der kühlen Orte. Der RVR plant den „Sommerstadtplan“ für das Ruhrgebiet vor, in dem schattige und kühle Orte für heiße Tage digital auffindbar sind. Die Stadt Wetter präsentierte zudem ihre eigene „Karte der kühlen Orte“, die online sowie in gedruckter Form vorliegt.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Geodatenmanagement. Eine enge Abstimmung zwischen Kreis, Kommunen und regionalen Akteuren wie dem RVR soll parallele Strukturen vermeiden und Synergien fördern.
Der Runde Tisch soll künftig regelmäßig stattfinden. Beim nächsten Treffen sollen unter anderem Fragen zur Betreiberverantwortung für Trinkwasserbrunnen sowie mögliche Entwicklungen im Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes Nordrhein-Westfalen (ÖGDG NRW) weiter vertieft werden. Auch eine engere Einbindung der Versorgungsunternehmen ist geplant.
Gute Idee, wie und wann bereitet sich Sprockhövel auf die zu erwartende Hitze vor?