KOMMENTAR: EINE VERGEBENE CHANCE

Das Flugblatt des Stadtmarketingvereins (Screenshot: Strohdiek)

Der RuhrkanalNEWS Kommentar zum Jahresempfang 2020.

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Beim Jahresempfang der Stadt sind alle versammelt die sich für und in Hattingen engagieren. Vereinsvertreter ebenso, wie Unternehmer und Menschen die alleine ehrenamtlich was auf die Beine stellen. Im Jahr des westfälischen Hansetags, den diesmal Hattingen ausrichtet, eine einmalige Gelegenheit um Kontakte zu knüpfen, die das mindestens landesweit beachteten Treffen der Westfälischen Hansestädte zum Erfolg führen kann.

Der Heimatverein organisiert deshalb eine Fotoaktion, bei der sich alle Besucher mit dem Schild „Ich bin Hanse“ ablichten lassen können. Denn genau das ist es: Die Bürgerschaft in ihrer Gesamtheit repräsentiert das, was Hanse ausmacht. Zusammenarbeit und Zusammenhalt. Die Hanse war schließlich ein Vorläufer dessen, was heute die EU bedeutet. Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Damals über Stadtgrenzen, heute über Ländergrenzen. (Update: Inzwischen erreichte uns der Hinweis, dass der Fotograf von Hattingen Marketing bezahlt wurde und dass die Dame die die Einverständniserklärungen einsammelte auch von Hattingen Marketing kam. Es ändert nichts am grundsätzlichen Problem.)

Doch der Chef von Hattingen Marketing glänzt bei dieser Gelegenheit durch Abwesenheit. Er ist auf einer Weihnachtsmesse außerhalb der Stadtgrenzen. Dabei hätte er besser hier endlich dem Hansetag einen Marketingschub gegeben, der längst überfällig ist. Das wird besonders deutlich, wenn man nach Brilon guckt. Die Stadt im Sauerland richtet in diesem Jahr den internationalen Hansetag aus. Die Werbung dafür hat bereits vor einem Jahr begonnen. Der Internetauftritt wird seitdem ständig gepflegt, renommierte Unterstützer werden vorgestellt, Sponsoren genannt und ein ausführliches Programm präsentiert. Das ganze ist garniert mit einem Stadtfilm und einer umfassenden Liste hochkarätiger Redner. In den Suchmaschinen wird die Homepage immer unter den ersten drei Treffern gezeigt.

Ganz anders dagegen das Bild des Hattinger Hansetags. Als erstes wird die Ankündigung des Heimatmuseums von Suchmaschinen vorgeschlagen. Immerhin, die Mitarbeiter des Heimatmuseums sind aktiv geworden. Ehrenamtlich machen sie mehr, als sie eigentlich müssten. Damit wir uns nicht falsch verstehen, das ist ehrenwert soll soll nicht negativ ausgelegt werden. Ganz im Gegenteil, zusammen mit der Aktion beim Jahresempfang ist das Heimatmuseum Vorbild für das, was andere qua Amt viel intensiver durchführen müssten. Um es deutlich zu sagen, der Heimatverein ist die einzige Institution die öffentlich Werbung für die städtische Veranstaltung macht.

Dagegen ist es ein Offenbarungseid, wie die Stadt und der Stadtmarketingverein mit dem Ereignis umgehen. Auf den Seiten des Stadtmarketings wird der Hansetag unter Veranstaltungen erwähnt, außerdem gibt es recht allgemein gehaltene Informationen. Keine Filme, keine prominenten Unterstützer, keine Sponsoren. Auf der Seite der Stadt ist es ähnlich fatal. Wird im Suchfenster das Stichwort „Hansetag“ eingegeben, ist die aktuellste Information eine PDF-Datei die am 15. Januar 2020 hochgeladen wurde. Darin wird der Ratsbeschluss festgehalten, dass wegen des Hansetags ein verkaufsoffener Sonntag genehmigt wurde.

Die Suchmaschinen verweisen bei dem Stichwörtern „Hansetag Hattingen“ recht prominent auf eine weitere PDF des Stadtmarketingvereins. Hierbei handelt es sich um ein gescanntes Flugblatt auf dem auch ausschließlich darauf hingewiesen wird, dass Hattingen den westfälischen Hansetag ausrichtet. Ganz ehrlich: So wird das nix!