Hattingen- Es ist noch Zukunftsmusik, aber ihr Einsatz wird kommen: Computersysteme, die lernen und einige Verwaltungsaufgaben übernehmen werden. Also kurz gesagt: Systeme der künstlichen Intelligenz. Frank Mielke ist nicht nur Kämmerer der Stadt Hattingen, sondern auch der Verantwortliche für die gesamte Datenverarbeitung innerhalb der Verwaltung. In dieser Funktion hat er im zuständigen Digitalausschuss die Idee bereits präsentiert. „Stupide immer gleichen Aufgaben könnten bereits heute von den angebotenen Programmen erledigt werden“, erklärt er. „Zum Beispiel beim Thema Bauanträge: Innerhalb kürzester Zeit wäre überprüft, ob alle nötigen Unterlagen eingereicht worden sind. Falls nicht, würde automatisch eine Mail herausgehen, in der noch fehlende Dokumente aufgelistet sind.“
Bisher werden die Bauanträge eingereicht und aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens oft erst deutlich verzögert auf Vollständigkeit geprüft. Wenn dann Wochen später dazu aufgefordert wird, diese nachzureichen, kommt schnell der Vorwurf der absichtlichen Verschleppung, so die Erfahrung aus der Verwaltung. „Viele Fragen, die Bürgerinnen und Bürger an die Verwaltung haben, können schon heute durch Chatbots beantwortet werden. Sowas ist auf der städtischen Homepage denkbar, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche“, skizziert Frank Mielke eine weitere Idee.
Die Verwaltung ist gerade dabei, die Angebote, die auf dem Markt sind, zu sondieren. Um den nächsten Schritt zur digitalen Stadtverwaltung zu gehen, müsse Hattingen Geld in die Hand nehmen, „wahrscheinlich sogar viel Geld“, aber angesichts des Fachkräftemangels und absehbarer Verrentungen sei dieser Weg unbedingt nötig. Wenn die nötigen Rahmenbedingungen geklärt sind, kann die Stadt ziemlich sicher auf Fördermittel setzen. Das ist die Auskunft Frank Mielkes, als Kämmerer hat er die Kosten auch bei diesem Projekt immer im Blick. Wenn alles gut läuft, können schon in einem Jahr erste Programme im Einsatz sein.