Sprockhövel – Am morgigen Freitag (5. September 2025) wird in der katholischen Kirche St. Januarius um 18: 30 Uhr zum ersten Mal ein interreligiöses Friedensgebet angeboten.
Menschen aus dem Islam, Christen aus der Gemeinde, aber auch Vertreter der koptischen Kirche oder aus der ukrainisch griechisch katholischen Kirche werden das Friedensgebet mitgestalten. Wenn es gelingt, werden auch jüdische Mitbürger dabei sein.
Mit viel Hoffnung und Zuversicht haben Vertreter des Volme Kulturforum e.V. und der Organisation Respekt miteinander (beides islamische Gemeinde bzw. Organisationen), der Malteser und Mitglieder unserer Gemeinde dieses Friedensgebet und ein anschließendes Treffen im Gemeindeheim vorbereitet.
„Das dieses Gebet am Vorabend der Kundgebung für Demokratie und Menschlichkeit angesetzt ist, mag Zufall sein, passt aber genau in dieses Themenfeld. Ein gemeinsames Friedensgebet ist eine konkrete Möglichkeit der Friedensarbeit in doppelter Hinsicht. Wir beten um den Frieden und bauen gleichzeitig Brücken zwischen Religionen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Menschlichkeit“, so die Veranstalter.
Zum anschließenden Treffen im Gemeindeheim sind alle herzliche eingeladen. Jeder, der mag, darf etwas zum Essen mitbringen, um es mit den andern zu teilen. Diesbezüglich bitten die Veranstalter dabei, einen Hinweis mitzubringen, aus welchen Zutaten sich das Mitgebrachte zusammensetzt.
Auch Familien mit Kindern sind herzlich eingeladen. Eine Hüpfburg wird aufgebaut und es werden sogar extra Donuts für die Kinder gebacken.






























In einer von globalen Spannungen geprägten Zeit sendete Sprockhövel am vergangenen Wochenende ein starkes Signal der Hoffnung und Gemeinschaft. Ein interreligiöses Friedensgebet, das ursprünglich wenige Gläubige anziehen sollte, wurde zu einem beeindruckenden Ausdruck unserer vielfältigen Gesellschaft. Die Veranstaltung war ein kraftvolles Statement für Dialog und gegenseitigen Respekt.
Die unerwartet hohe Teilnehmerzahl aus verschiedenen Religionen und Kulturen zeigte das tiefe Bedürfnis nach friedlichem Miteinander und geistigem Halt. Besonders bewegend waren die Appelle des Malteser Hilfsdienst e.V., die über konfessionelle Grenzen hinausgingen. In ihren Fürbitten wandten sich die Malteser respektvoll an alle Gottheiten und riefen Religionsführer und Gemeinden weltweit auf, sich für den Frieden einzusetzen und zur Versöhnung beizutragen. Dieser inklusive Ansatz war der Kern der Veranstaltung.
Neben den Maltesern prägten weitere Vereine und Gemeinden die Veranstaltung. Der Kölner Verein “Respekt für Menschen” betonte die Bedeutung lokaler Initiativen für ein gleichberechtigtes Miteinander. Der Kulturverein Hagen Volme und die Katholische Gemeinde St. Januarius bereicherten die Feier mit ihrer Präsenz und Gebeten, die Verbundenheit über Stadtteil- und Stadtgrenzen hinweg zeigten.
Der Abend gipfelte in einem lebendigen „Come together“, bei dem ein gemeinsames Mahl die Einheit in ihrer schönsten Form entfaltete. Teilnehmer brachten Speisen aus ihren kulturellen und religiösen Traditionen mit, was zu ungezwungenen Gesprächen und Kontakten führte. Dieser informelle Dialog war ebenso wichtig wie die offiziellen Reden und Gebete.
Die Veranstaltung war ein Erfolg mit Wiederholungswert. Sprockhövel demonstrierte, dass wahrer Frieden dort beginnt, wo Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenkommen, um zuzuhören, zu teilen und zu feiern. Möge dieses Beispiel Schule machen.
Epoldi
Wir haben an einem Bittgebetsprogramm teilgenommen, und es war für uns als Muslime eine besondere Erfahrung. Wir können gemeinsam in Frieden und Harmonie leben. Indem wir jeden an seinem Platz akzeptieren, können wir mit Toleranz zusammenleben. Indem wir unsere Tabus überwinden – mit Aufrichtigkeit und Sensibilität. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben.
Wer bitte ist wir? Und warum eigentlich wir?